Freie Rhythmen über die Liebe

Prosagedicht zum Thema Liebe, lieben

von  EkkehartMittelberg

Immer wieder haben Dichter dich besungen, Liebe,
doch ermessen werden sie dich nie,
unergründlich und unerschöpflich sind deine Kraft und Tiefe.

Du kannst Verliebte in den Himmel heben
oder in die Hölle stürzen.
Nichts macht sie glücklicher oder unglücklicher als du.

Wo du das Zepter führst, liegen dir
Vernunft und Macht zu Füßen.
Wen du erhörst, ist entrückt vor Glück.

Du liebst die Freiheit und lässt dich nicht
zwingen zu bleiben, wenn du es nicht willst.
Drum lassen wirklich Liebende dich los.

Du treibst hoffnungslos Liebende zum Wahnsinn,
doch wer dich nie erfahren, bleibt im Leben außen vor.
Schon die Alten wussten: Omnia vincit amor.*

* Alles besiegt die Liebe

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (29.06.18)
Zwei Möglichkeiten, warum die Liebe immer wieder besungen wird:

[ ] Sie ist wirklich nie gänzlich zu fassen.

[ ] Ihre Wirkung ist überwältigend.

(Zutreffendes bitte ankreuzen. Doppelnennungen möglich.)
Nimbus (43) meinte dazu am 29.06.18:
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 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 29.06.18:
@Trekan: Merci, der Kandidat hat umfassend geantwortet.
Nimbus (43)
(29.06.18)
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 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 29.06.18:
Liebe Heike, man kann auch deinem Umkehrschluss zustimmen. Ich denke, dass im ersten Spiel immer die Liebe siegt. Wenn alles andere sie besiegt, dann ist sie alt und verbraucht. Solange sie aber jung und frisch ist, besiegt sie alles.
Gracias und herzliche Grüße
Ekki
Hilde (62)
(29.06.18)
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 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 29.06.18:
Grazie, Hilde, du hast völlig recht, die Liebe besiegt nicht alles, wenn jede Liebelei als Liebe bezeichnet wird.
Ich meine, dass Prosagedicht die bescheidenste Benennung für ein Gedicht ist. Wenn es nur aus Zeilenumbrüchen besteht und beim Leser nichts zum Schwingen bringt, ist es eben nur Prosa, die ihn kalt gelassen hat.
Liebe Grüße
Ekki
Hilde (62) ergänzte dazu am 29.06.18:
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 Augustus (29.06.18)
Ein kleines Paradoxon ist hier mit der Liebe aufgetreten. Bezieht man in das „Alles“ die „Liebe“ selbst mit ein, die ja Alles besiegen kann, weil ja Alles Alles ist, so würde es folglich bedeutet, dass die Liebe auch sich selbst bezwingen kann und somit auch doch nicht Alles besiegen kann?
Andererseits sagt dies von der Liebe aus, dass sie nie logisch zu erklären ist

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 29.06.18:
Merci, Augustus, ein sehr interessantes Paradoxon, auf das du hingewiesen hast, und eine pfiffige Idee, dieses für die Unerklärbarkeit der Liebe heranzuziehen

 Habakuk (29.06.18)
Ekki, ich hätte auf die teilweise etwas gezwungen wirkenden Zeilensprünge ganz verzichtet, denke da explizit an Strophe drei und vier, ebenso auf die Einteilung in Strophen überhaupt, und den Text als durchgängige freie Rhythmen ohne Abschnitte bzw. Strophen geschrieben.
Dann hätte der Text für mich weitaus eher den Charakter von freien Rhythmen, ich denke da auch an Klopstock z. B., und bekäme durch die durchaus ansehnliche Sprache etwas Hymnisches, Feierliches, Gehobenes. Ebenfalls hätte ich den römischen Spruch weggelassen und direkt durch die deutsche Übersetzung ersetzt. Als Prosagedicht gefällt mir der Text nicht so gut. Du hast ja auch den Begriff „Freie Rhythmen“ selbst anklingen lassen.
Ich hoffe, unsere literarische Freundschaft hat noch Bestand. Falls nicht, muss ich mir was einfallen lassen. )

BG
H.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 29.06.18:
Vielen Dank, Habakuk. Ich habe deinem Vorschlag entsprechend den Text ohne Zeilensprünge geschrieben.. Ich empfinde ihn so als unstrukturiert. Mir gefallen meine Freien Rhythmen nach Goethes Manier doch besser.
Durch das "Omnia vincit amor" habe ich am Schluss ein einziges mal einen Reim, und diese Pointierung möchte ich nicht verlieren.
Nun ist es an mir zu hoffen, dass unsere literarische Freundschaft noch Bestand hat. )
BG
Ekki

 TassoTuwas (29.06.18)
Hallo Ekki,
an der Liebe haben wir uns doch alle in Wort und Tat versucht und sie ist es, wie in deinem gelungenen Prosagedicht, immer wieder wert!
Wenn du magst, mein Versuch, "Die Liebe", vom Mai 2012.
Herzliche Grüße
TT

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 01.07.18:
Lieber Tasso,
eigentlich ist es tollkühn, dass wir beide uns an der Liebe dichterisch versucht haben, wenn man bedenkt, wer unsere Vorgänger sind, aber wenn wir beide uns verzeihen, sind wir schon zu zweit. )
Herzliche Grüße
Ekki

 AZU20 (30.06.18)
Schönes, stimmiges Gedicht. LG

 AZU20 (30.06.18)
Schönes, stimmiges Gedicht. LG
Sabira (58)
(01.07.18)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 01.07.18:
Grazie, Sabira, das freut mich.
LG
Ekki

 Jorge (04.07.18)
Wer liebt und geliebt wird, auch wer das nur von früheren Zeiten erinnert, der findet sich in deinen Zeilen wieder.

Nun habe ich an deinem 80. Geburtstag auch einen Text von dir gelesen.

Liebe Grüsse
Jorge

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 05.07.18:
Vielen Dank für den liebenswürdigen Kommentar, Jorge.
Liebe Grüße
Ekki
Agneta (62)
(11.07.18)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 19.07.18:
Merci, Agneta, dem stimme ich gerne zu.
LG
Ekki
LottaManguetti (59)
(19.07.18)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 19.07.18:
Merci, das hast du wirklich schön beschrieben, Lotta. Wie schön ist es, dass es Liebe in dieser allumfassenden Form gibt.
Liebe Grüße
Ekki
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