Über die Pünktlichkeit Gottes

Essay zum Thema Schicksal

von  Bluebird

Illustration zum Text
(von Bluebird)
In meinen 33 Jahre des christlichen Gläubigseins habe ich viele Male erlebt, wie unglaublich präzise die Führungen und Fügungen Gottes sein können. Hier jetzt mal ein aktuelleres Beispiel.

Jüngst war ich in Düsseldorf, meiner Wohnstadt, unterwegs, als ich plötzlich laut einen älteren Mann zu seiner Frau sagen hörte: „Also heute will ich aber  um 6 Uhr (gemeint war 18 Uhr) zuhause sein!“
    Dies drang so intensiv an mein Ohr, dass ich mich unwillkürlich fragte, ob dies nicht ein dezenter Hinweis von oben für mich war, mal früher als sonst üblich nach Hause zu fahren.
    Und in der Tat. Kurz nach 17 Uhr war ich durch die Hitze und angesichts angeschlagener Gesundheit so geschafft, dass ich beschloss den Heimweg anzutreten.

Nun ist dies aber gerade auch die Zeit,  in der die meisten U-Bahnen recht voll besetzt sind. So ließ ich erst zwei U-Bahnen sausen,  wechselte dann genervt auf einen anderen Bahnsteig und stieg dort in die nächste einlaufende  Bahn. Nach zwei Stationen war es mir zu stickig, ich stieg aus und sah einen Bus an einer Haltestelle stehen.  Eigentlich zu weit entfernt, um ihn noch zu erreichen. Aber das ich hatte Glück. Das Einsteigen verzögerte sich und so kam ich noch rechtzeitig hin. Der Bus fuhr dann bis in die Nähe meiner Wohnung.
    In all dem Durcheinander hatte ich schon längst nicht mehr auf die Zeit geachtet. Dachte auch nicht mehr an die Bemerkung des Mannes mit den 18 Uhr. Ich war jetzt nur noch acht Stufen von der Wohnungstür meiner Dachgeschosswohnung entfernt, als plötzlich die Kirchturmuhr zu schlagen begann. Schlag 6, also Punkt 18 Uhr, steckte mein Schlüssel in der Wohnungstüre.

Ja, und? Mag jetzt mancher denken. Ein schöner Zufall! Ein Zufall? Ich denke nicht. Sondern - aus meiner Sicht – doch eher eine Demonstration Gottes, mich punktgenau ans Ziel bringen zu können, auch wenn ich zwischendurch den Faden mal verliere.
    Zur Verdeutlichung … wenn wir sagen: „Ich bin um 18 Uhr zuhause“, dann meinen wir ungefähr 18 Uhr, plus oder minus 5-10 Minuten … im vorliegenden Beispiel war es auf die Sekunde genau 18 Uhr.
    Ist ja alles schön und gut, höre ich wiederum jemanden sagen. Aber was spielt das für eine Rolle, ob du fünf Minuten vor oder nach 18 Uhr nach Hause gekommen wärest?
    Zugegeben, im vorliegenden Fall hat es keine große Rolle gespielt. Aber manchmal kommt es tatsächlich auf die Sekunde an: Das Wunder von Wien

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Frühere bzw. ältere Kommentare zu diesem Text


 Dieter Wal (08.08.18)
Dieser Anmoderationstext erinnert in seiner schrägen "Logik" und gespreiztem Mystery-Gehabe an die zwischen 1997 und 2002 in USA produzierte in D. auf RTL II ausgestrahlte "X-Factor: Das Unfassbare"-Serie mit dem narzisstisch wirkenden Jonathan Frakes, der mit dem Charme eines in die Jahre gekommenen Grafen Drakula die bescheuerten Episoden bei ähnlicher Tonality moderiert.

Wenn einem "X-Factor: Das Unfassbare" Freude bringt, ist das wohl ihre kV-Version. Herzlichen Glückwunsch!

https://de.wikipedia.org/wiki/X-Factor:_Das_Unfassbare

Kommentar geändert am 08.08.2018 um 17:45 Uhr
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