Niemals aufgegeben
Sonett zum Thema Sucht
von EkkehartMittelberg
Dieser Text ist Teil der Serie Sonette auf berühmte Dichter und Philosophen
Kommentare zu diesem Text
Sätzer (77)
(19.08.18)
(19.08.18)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Merci, Uwe. Mir scheint, dass es unter Dichtern mehr Suchtkranke als im Durchschnitt der Bevölkerung gibt, als geißelten sie sich selbst.
LG
Ekki
LG
Ekki
Hallo Ekki,
du erinnerst, dankenswerter Weise, an einen ganz großen Erzähler!
Seine fesselnden Romane habe ich verschlungen und dabei gedacht, kleiner Mann was nun?
Herzliche Grüße
TT
du erinnerst, dankenswerter Weise, an einen ganz großen Erzähler!
Seine fesselnden Romane habe ich verschlungen und dabei gedacht, kleiner Mann was nun?
Herzliche Grüße
TT
Gracias, Tasso. Was hat ihn groß gemacht? Zum einen die authentische Darstellung der Welt der kleinen Leute und zum anderen die Sprechweise, die seinen Figuren genau angepasst ist.
Herzliche Grüße
Ekki
Herzliche Grüße
Ekki
"O du Falada, da du hangest ..."
Ich war schon immer der Meinung, dass diese Welt sich nur durch zwei Dinge ertragen lässt. die Betäubung durch Drogen oder Geisteskrankheit. Es gibt noch die Möglichkeit, sich durch Religion ins Glücksbärchenland befördern zu lassen, aber das macht einem nur zum Teil der Welt. Bäh!
Merci,Trekan. Zugegeben, die drei Verführungen sind groß. Erstaunlich, dass es dennoch so viele ohne sie schaffen.
Rowohlt tb veranstaltet aktuell eine groß angelegte Taschenbuch-Kampagne seiner Werke, die alle miteinander in ähnlich gestaltetem Design gleichzeitig in Buchhandlungen ausgelegt werden und dadurch eine Fallada-Rénaissance einleiten. Mich schreckten bisher die in meinen Augen zumindest eher abstoßenden Titel seiner Romane ab, einen ganz zu lesen. Doch diese Kampagne spricht mich an, zumal auch noch sämtliche Titel und der Autorenname durchgängig klein geschrieben wurden, um damit indirekt potentielle Leser darauf aufmerksam zu machen, dass die Bücher völlig modern sind. So etwas spricht mich an. Kaufte: "jeder stirbt für sich allein", sein erschütterndes letztes Buch. Zwar wurde die Lektüre schon ab S. 18 zur Seite gelegt, ich hasse Romane über den 2. WK, ich hasse Nazigeschichten und hasse Nazis, da mir Geschichten der Eltern und Großeltern diesbezüglich mehr als genügen, dennoch ist der Roman selbst noch in meinen quasi "posttraumatisierten" Augen atemberaubend geschrieben.
Ich danke dir für dein würdiges Sonett auf fallada. Ich hätte an deiner Stelle seine "Drogenkarriere" darin unerwähnt gelassen. Seine Romane haben in meinen Augen kaum mit seiner individuellen Suchtthematik in seinem Privatleben zu tun, so wenig wie Kästners Alkoholismus das Geringste mit seinem literarischen Werk zu schaffen hatte, allenfalls Ausdruck seiner persönlichen Lebenstragik als "starkem Mann" unter lauter Nazis war, der unbeugsam und hochintelligent sich bewahrte und zu einem sehr hohen Preis sich weder verbiegen noch ermorden ließ. Ich würde auch kein Sonett über Baudelaire schreiben, das seinen Opium- und Haschischkonsum erwähnt, weil B. das selbst viel besser in Prosa darstellt.
Ich würde dagegen nach längerer Überlegung wahrscheinlich doch eher theoretisch ein Sonett über Walt Whitman verfassen, in dem der Literat auch mit seiner offen gelebten Bisexualität dargestellt wird. Whitman teilt uns darüber alles selbst in "Leaves of Grass" mit.
Wahrscheinlich wäre wohl auch das beste Sonett über Whitman unangemessen, da er Grashalme schrieb. Schade? Och nö. Whitman did his job quite well.
Ich danke dir für dein würdiges Sonett auf fallada. Ich hätte an deiner Stelle seine "Drogenkarriere" darin unerwähnt gelassen. Seine Romane haben in meinen Augen kaum mit seiner individuellen Suchtthematik in seinem Privatleben zu tun, so wenig wie Kästners Alkoholismus das Geringste mit seinem literarischen Werk zu schaffen hatte, allenfalls Ausdruck seiner persönlichen Lebenstragik als "starkem Mann" unter lauter Nazis war, der unbeugsam und hochintelligent sich bewahrte und zu einem sehr hohen Preis sich weder verbiegen noch ermorden ließ. Ich würde auch kein Sonett über Baudelaire schreiben, das seinen Opium- und Haschischkonsum erwähnt, weil B. das selbst viel besser in Prosa darstellt.
Ich würde dagegen nach längerer Überlegung wahrscheinlich doch eher theoretisch ein Sonett über Walt Whitman verfassen, in dem der Literat auch mit seiner offen gelebten Bisexualität dargestellt wird. Whitman teilt uns darüber alles selbst in "Leaves of Grass" mit.
Wahrscheinlich wäre wohl auch das beste Sonett über Whitman unangemessen, da er Grashalme schrieb. Schade? Och nö. Whitman did his job quite well.
Kommentar geändert am 19.08.2018 um 10:39 Uhr
Vielen Dank für deine persönlichen Erfahrungen zu Fallada, Dieter. Besser hätte ich mein Sonett gar nicht bewerben können.
Was man bei einem Autor besonders hervorhebt, ist letztlich eine Frage der persönlichen Betroffenheit. Aber das siehst du ja nicht anders.
Was man bei einem Autor besonders hervorhebt, ist letztlich eine Frage der persönlichen Betroffenheit. Aber das siehst du ja nicht anders.
LottaManguetti (59)
(19.08.18)
(19.08.18)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Gracie Lotta. Ja, Fallada ist ein Zauberer der Atmosphäre. Aus meiner Sicht verbindet ihn mit Dostojewski das Mitleiden mit dem Schisal der kleinen Leute.
Liebe Grüße
Ekki
Liebe Grüße
Ekki
Stelzie (55)
(19.08.18)
(19.08.18)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Merci, Kerstin, dein Kommentar trifft es auf den Punkt.
Liebe Grüße
Ekki
Liebe Grüße
Ekki
Graeculus (69)
(19.08.18)
(19.08.18)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Vielen Dank für den Hinweis auf die Renaissance, Graeculus. Kannst du mit einer Quelle weiterhelfen?
Graeculus (69) meinte dazu am 19.08.18:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Graeculus (69) meinte dazu am 19.08.18:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Angenehm zu lesen. Ein Lebenslauf in Sonettform, in dem die wichtigsten Stationen seines Lebens Erwähnung finden. Eine angemessene Würdigung eines würdigen Schriftstellers.
BG
H.
BG
H.
Vielen Dank, Habakuk, wir haben gelernt, dass über die Würde eines Schriftstellers nicht in erster Linie die bürgerliche Etikette entscheiden sollte.
BG
Ekki
BG
Ekki
Naja, der hätt mal was von seinem Ego aufgeben sollen, hätt er keinen Alkohol und kein Morphium gebraucht.
Am Gedicht ist formal nix auszusetzen.
LG
Lothar
Am Gedicht ist formal nix auszusetzen.
LG
Lothar
Graeculus (69) meinte dazu am 19.08.18:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
@Lothar und Graeculus.:Deine Ironie ist angebracht Graeculus,. Ich vermute freilich, dass Lothar sie provozieren wollte, er also weiß, wie schwierig das mit der Reduzierung des Ego ist.
@ Graeculus.
Nirgendwo ist die Rede von "einfach". Ich erwarte nur von einem, der vorgibt, Mensch zu sein, daß er nicht nur gegen äußere Feinde kämpft (Windmühlen, wie ein berühmter spanischer Don) - in dem Fall die Nazis, dagegen ist nichts zu meckern - sondern auch und zuerst gegen die inneren und das hat er versäumt. Das ist ja üblich in unserer Welt, kann ja auch jeder halten, wie er will.
Aber wer nicht den betrachtet, der die äußere Welt kritisiert, wird von mir nicht ernst genommen. Und wenn ich dann sehe, wie in der Umkehrung, ich, der Mahner, nicht ernst genommen werde, dann weiß ich, was die Stunde geschlagen hat.
@ Ekki - so ist es. Bloßes Provozieren ist was für Deppen. Aber das herauskitzeln, was knapp unterhalb der Oberfläche ist, ist manchmal harte Arbeit. Der liebe Habakuk versteht das leider auch nicht.
Nirgendwo ist die Rede von "einfach". Ich erwarte nur von einem, der vorgibt, Mensch zu sein, daß er nicht nur gegen äußere Feinde kämpft (Windmühlen, wie ein berühmter spanischer Don) - in dem Fall die Nazis, dagegen ist nichts zu meckern - sondern auch und zuerst gegen die inneren und das hat er versäumt. Das ist ja üblich in unserer Welt, kann ja auch jeder halten, wie er will.
Aber wer nicht den betrachtet, der die äußere Welt kritisiert, wird von mir nicht ernst genommen. Und wenn ich dann sehe, wie in der Umkehrung, ich, der Mahner, nicht ernst genommen werde, dann weiß ich, was die Stunde geschlagen hat.
@ Ekki - so ist es. Bloßes Provozieren ist was für Deppen. Aber das herauskitzeln, was knapp unterhalb der Oberfläche ist, ist manchmal harte Arbeit. Der liebe Habakuk versteht das leider auch nicht.
Echo (34) meinte dazu am 22.08.18:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
der gute mann hat sich echt nicht geschont
was sich des werkes wegen aber lohnt'.
beste abendgrüße
henning
was sich des werkes wegen aber lohnt'.
beste abendgrüße
henning
Ja,danke Henning, darum geht es mir, die Dopplung von Rauschgiftsucht und Alkoholsucht zu bekämpfen ist unendlich schwierig,
Beste Grüße zurück
Ekki
Beste Grüße zurück
Ekki
Sin (53)
(19.08.18)
(19.08.18)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Merci, Sin, ich habe bis vor kurzem auch zu den 99,9% der Bevölkerung gehört.
LG
Ekki
LG
Ekki
Hallo Ekki, danke für deine Zeilen. Jedem, der sich für sein Werk interessiert, kann ich nur dringend einen Besuch mit Führung des Fallada-Hauses in Carwitz, das zur Gemeinde Feldberger Seenlandschaft gehört, empfehlen. Nicht nur die phantastische Landschaft, Feldberg bis hin nach Carwitz zählt zu den bezauberndsten mecklenburgischen Landschaften mit den schönsten Seen (Breiter und Schmaler Luzin, Feldberger Haussee und Carwitzer See), die man sich denken kann, die auf engstem Raum in einer Endmoränenlandschaft liegen, die Hügel bis zu 150 m Höhe aufweisen. Dazu kommt das umfängliche Wissen, das im Falladahaus vermittelt wird, so die Tatsache, dass Fallada, wenn er mit einem Roman begonnen hatte, die tägliche Schreibleistung stetig steigerte. Dann die Tatsache, dass er sich intensiv mit der Landwirtschaft und der Imkerei beschäftigte. Natürlich kann man auch alles über sein Leben, seine Gewohnheiten, die Besucher (Rowohlt) erfahren, und die Zusammenhänge, die sein Leben geprägt haben. Ich freue mich riesig über dein schönes Sonett. Herzlich grüßt dich Gil.
Lieber Gil, ich danke dir sehr, dass du mir und den Lesern die phnatastische Landschaft von Feldberg bis Carwitz und Fallada sinnlich so nahe gebracht hast, Ein Besuch dort steht auf meiner Optionsliste ganz oben.
Herzliche Grüße
Ekki
Herzliche Grüße
Ekki
Wer Fallada nicht kennt, wird jetzt nach seinen Werken suchen.
Ekki Hommage auf Fallada und Dieter Wals Kommentar sowie Gils tollen Hinweis finde ich sehr gelungen.
LG
Jorge.
Ekki Hommage auf Fallada und Dieter Wals Kommentar sowie Gils tollen Hinweis finde ich sehr gelungen.
LG
Jorge.
Kommentar geändert am 19.08.2018 um 22:34 Uhr
Vielen Dank für das sorgfältige Lesen, Jorge.
LG
Ekki
LG
Ekki