Kein Warten mehr auf Post

Innerer Monolog zum Thema Fantasie

von  Jorge

Kein Warten mehr auf Post

Wer von euch hat nicht schon mal ungeduldig auf Post gewartet?
Das ist meist nervig und stresst sogar. Für fantasiebegabte Zeitgenossen habe ich nun die Lösung:
Wenn die gedachte Wartefrist für einen Brief abgelaufen ist, setze ich mich einfach hin und schreibe mir selbst einen Brief des „säumigen“ Absenders.
Selbst Details lasse ich dabei nicht aus und freue mich wie ein Kind, wenn ich auch auf Fragen Antworten bekomme, die ich vorher nie stellte.
Wenn der Brief dann virtuell fertig ist, mache ich mir davon eine Art Aktennotiz oder lese ihn meiner Frau vor. Weil sie ein unglaubliches Gedächtnis hat, kann ich im häuslichen Gespräch immer wieder darauf zurückkommen.
Selbst bei längeren Pausen schreibe ich einfach weitere Briefe und bin so täglich auf dem Laufenden. Das macht ruhig und zufrieden. Ich bin seit dieser Praxis auch viel ausgeglichener. Besonders erfreut es mich, wenn die „Schuldner“ dann sinngemäß meine Formulierungen verwenden. So bin ich im Grunde genommen ihr Ghostwriter.

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Kommentare zu diesem Text

Sätzer (77)
(28.08.18)
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 Jorge meinte dazu am 28.08.18:
Danke für deine Wertschätzung Uwe.
LG
Jorge

 GastIltis (28.08.18)
Hallo Jorge, was ist mit dem Briefumschlag, der -marke und dem Poststempel. Und dann dem Herausholen aus dem Briefkasten als besonderes Ritual? Hast du das nur unerwähnt gelassen? Erst damit erhält doch der Brief seine besondere Eigenart als Sendung im übertragenen Sinn. Oder bevorzugst du Brieftauben? Dann ist es was anderes. LG von Gil.

 Jorge antwortete darauf am 28.08.18:
Den realen Brief habe ich bewusst unerwähnt gelassen, weil er durch die Emails pö a pö verdrängt wird. Danke für die Empfehlung Gil.
Von den richtigen Briefen mag ich am liebsten solche, welche mir Lottogewinne ankündigen oder zumindest Rentenerhöhungen mitteilen.
LG
Jorge

 TrekanBelluvitsh (28.08.18)
Wenn man auf einen Brief wartet, hat man ja schon eine Ahnung von dem, was in ihm steht. Ganz gleich ob es in die eine oder die entgegengesetzte Richtung geht. Dazu kommt noch, dass die meisten Menschen bei weitem nicht so fantasiebegabt sind, wie sie gerne meinen. Deshalb erinnert man sich auch an die Überraschungen. Diese sind - wie gute Überraschungen es eben auszeichnet - recht selten.

So kann ich mir gut vorstellen, dass dein "Trick" gut funktioniert. Es macht ruhiger und nimmt die Angst, eben weil oft das drin steht, was man selbst schrieb.

 Jorge schrieb daraufhin am 28.08.18:
Danke lieber Trekan für deinen weiterführenden Kommentar. Es macht mich ruhig und demütig, wenn ich sehe: "Trekan hat mich verstanden"
Liebe Grüsse
Jorge
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