U-Bahn-Impression

Gedicht zum Thema Ironie

von  niemand

Tausend Arme, die das halten
worauf tausend Augen stieren
Tag für Tag. Was die Gestalten
wohl vermag zu faszinieren?

Tausend gut vernetzte Schalen
streun in tausend Herzen Gier
nach Kontakten, den sozialen -
[nur nicht jetzt und auch nicht hier!]

Tausend Hirne sind entflogen
ferne Welten aufzuspüren,
während tausend Ellenbogen
ihre Durchschlagskraft probieren.

Nicht ein Wort aus tausend Lippen,
nicht ein Blick ist angesagt,
doch ein Stoß in fremde Rippen
ist doch letztlich auch Kontakt.

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Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(07.09.18)
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 niemand meinte dazu am 07.09.18:
Mir geht es hier mehr darum das Lustige, oder Makabre der sogenannten sozialen Medien, bei denen es letztlich um einen Scheinkontakt geht, bei welchem die Kommunikation mit Fremden stattfindet zu erwähnen und die Möglichkeit eines realen Sozialkontaktes [das muss ja nicht viel sein, vielleicht eine Freundlichkeit, einen Gruß, ein kurzes Gespräch etc.] vor dem sich die meisten im Netz-Verfangenen scheuen im täglichen Leben und in der täglichen Begegnung. Nirgendwo kann man so viel verbiesterte, ablehnende, ja geradezu feindliche Gesichter sehen wie in einer U-Bahn. Gesichter die ins Netz starren, in eine virtuelle Welt und die Realität der wirklich Anwesenden fast völlig ausblenden. Das ist lustig, wenn Leute
nach Kontakten [gar Beziehungen] mit virtuellen Personen gieren und den wirklichen Menschen welcher ihnen tagtäglich irgendwo begegnet nicht sehen, als ob er gar nicht existiert.
Lustig und irgendwie auch makaber scheint mir dies.
Habs grade mal wieder beobachten können, weil ich gezwungen war einige Male mit der U-Bahn zu fahren.
Man kann es, je nach Sichtweise, auch erschreckend finden.
Ich fand es satirisch LG niemand
Graeculus (69) antwortete darauf am 07.09.18:
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 loslosch (07.09.18)
alle sind vernetzt, schon vor dem einstieg. jeder hat seine eigene spielwiese, und alle stehen auf derselben wiese.

die ganz normale situationskomik.

 niemand schrieb daraufhin am 08.09.18:
So ist es, Lo Mit lieben Grüßen, Irene
Sätzer (77)
(09.09.18)
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 niemand äußerte darauf am 10.09.18:
... in der Tat
LG Irene
Agneta (62)
(15.09.18)
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 niemand ergänzte dazu am 15.09.18:
Du hast recht, liebe Monika, Deine Erdnüsse "verspeise" ich gerne. "Während" ist viel flüssiger. Bei "sozialen" war ich mir nicht so ganz sicher wie man es betont, daher ließ ich das "den" weg,
obwohl es mir beim Schreiben besser gefiel. Dankeschön!
für beides. Mit lieben Grüßen zurück, Irene
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