Kann nicht sein

Verserzählung zum Thema Atem/ Atemlosigkeit

von  Isaban

Wie Vögel stoben Blätter in die Höhe,
lebendiger beinah, als vor dem Fall.
Ein Sperber schrie aus unsichtbarer Nähe.
Ich atmete verstohlen in den Schal.
Der Himmel blaute so verlogen,
dass sich das Hier und Jetzt verbogen.


Sie trieb in einem Fluss aus Weiß,
die dürren Hände kalt wie Eis.
Da welkten Blumen Bett an Bett
und Zähne wurzelten im Glas;
es tropfte emsig im Quartett.
Die Schwester quietschte rasch herbei,
worauf sie Apparate las -
dann brach der Augenblick entzwei.

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Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(04.10.18)
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 Isaban meinte dazu am 05.10.18:
Hallo der Herr!

Tausend Dank für deine Rückmeldung.

Wahrheiten sind sehr subjektiv und selten gefällig.
Leben und Sterben sind Angelegenheiten, bei denen wir vorher nicht gefragt werden, das ist eine Tatsache, mit der wir nur bedingt umgehen können. Da hilft auch die Aussicht auf den Himmel nicht wirklich. Die Ratio erkennt die Notwendigkeit des Kreislaufes, der sich da vollzieht, alles andere in uns aber schreit: Kann doch nicht sein, nicht jetzt schon, doch nicht wir, doch nicht meine Mutter, mein Kind, doch nicht ich!

Liebe Grüße

Sabine

 idioma (04.10.18)
Für mich sind das ZWEI
jeweils in sich vollendete Gedichte
! !
Ganz besonders das sehr anrührende zweite Gedicht
braucht m.M.n. das erste überhaupt nicht,
denn da geht plötzlich jede Zeile durch und durch....
sich steigernd bis zur letzten.......
da ist das erste Gedicht längst verblasst und vergessen,
was das erste als solches wiederum nicht verdient hat !
Geht das nur mir so ?
idi

 niemand antwortete darauf am 04.10.18:
Ich finde beide Gedichte sehr gelungen und sie sind in der Tat
selbstständig. Eines bräuchte das andere nicht.
LG niemand
Stelzie (55) schrieb daraufhin am 04.10.18:
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 Isaban äußerte darauf am 05.10.18:
Halo zusammen!

@ Idioma:

Ja, ich hatte auch im Vorfeld darüber nachgedacht, ob ich die erste Strophe entweder ganz weglassen oder aber als selbstständigen Text einstellen sollte - aber mir fehlte dann was, sowohl was den ersten Teil betrifft, als auch was den zweiten angeht.

@ niemand:

Auch dir lieben Dank, Irene. Ich werde eure Anregung noch einmal sacken lassen und in ein paar Tagen nachprüfen, ob sich der geteilte Text dann richtiger anfühlt als jetzt.

@ Stelzie:

Genau. Beides einzeln und doch miteinander verwebt, als Teil des großen Geschehens. Beides gleichzeitig Realität und irgendwie surreal, irgendwie als würde da etwas falsch laufen, obwohl es nur seinen natürlichen Gang geht. Bei beidem steht der Betrachter gleichzeitig mittendrin und außen vor.

Herzlichen Dank für eure Rückmeldungen!

Liebe Grüße

Sabine
Agneta (62)
(05.10.18)
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 Isaban ergänzte dazu am 05.10.18:
Merci beaucoup!

Zur Erdnuss: Und was sagst du da erst zu Höhe/Nähe?
Die Reime sind unrein/unecht, liebe Agneta, um stilistisch die Lügen zu hervorzuheben - aber das weißt du ja. Zu glatt sollten selbst die geübtesten Lügner ihre Lügen nicht in die Welt stellen, oder was meinst du?

Herzliche Grüße

Sabine
Echo (34) meinte dazu am 08.10.18:
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 Isaban meinte dazu am 15.10.18:
Hallo Echo,
die Frage ist, wer da lügt, nicht wahr?
Es freut mich sehr, dass dich der Text anspricht.
Vielen Dank für deine Rückmeldung.
Liebe Grüße

Sabine

 juttavon (06.10.18)
Für mich gehören die beiden Strophen zueinander, - Freundinnen, die in ihrer Verschiedenheit einander halten.
Die angespannte Unruhe angesichts der Macht des Vergehens ist in beiden Situationen wunderschön ausgedrückt.

HG Jutta

 Walther meinte dazu am 12.10.18:
Dem will ich beipflichten, lb. Jutta! lg W.

 Isaban meinte dazu am 15.10.18:
Herzlichen Dank, ihr beiden, das freut mich ungemein!

Liebe Grüße

Sabine
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