Dienstag

Tagebuch zum Thema Schule/ Studium

von  Manzanita

Schon wieder aufstehen! Ich könnte nur deswegen ausrasten. Schade, dass ich zur Schule gehen muss. Sogar wenn man krank ist, muss man arbeiten. Das ist so, als wäre dein Zustand sowieso egal. Man kann machen, was man will, nur am Wochenende und an Feiertagen länger schlafen. Zum Glück ist morgen ein Feiertag. „Tag der deutschen Einheit“. Mir ist egal, wie er heißt und warum das ein Feiertag ist. Hauptsache frei.

            Jeder Tag ist bis auf meinem Stundenplan exakt gleich: In der Küche steht immer noch mein Essen und ich soll es auch essen. Aber, dagegen kann man echt nichts tun. Man muss essen, irgendwann hat man so viel Hunger, das man es sonst nicht mehr aushält. Man kann zwar abwarten, aber nicht ewig. Naja, dann mal ran ans Frühstück.

            In der Schule kann ich auch nichts weiter machen, nur arbeiten. Doch eine Abwechslung gibt es: Seit 10 Tagen hatten wir kein Englisch. Heute haben wir wieder.

            Wie immer kommt die Lehrerin zu spät. Sie trägt ja niemand in ein System ein, wo die Eltern das lesen können. Das ist echt unfair. Naja, ich habe sowieso schon die nächsten 2 Seiten von unserem Buch vorgearbeitet.

            Nach Englisch habe ich Humanwissenschaften. Das heißt in unserer Schule auch Human Science. Dieses Fach ist langweilig. Der Lehrer kann noch nicht mal die Klasse unter Kontrolle halten.  Ich habe das ganze Buch bis auf die letzten 2 Seiten mit Constantin fertig gemacht. Das Buch ist sehr einfach.

            Wenn das Ende dieser Stunde kommt, haben wir Mathe. Nicht nur Mathe, sondern Doppelstunde Mathe. Eigentlich sollte ich heute meinen Überraschungstest zurückbekommen, aber Herr Wohlfahrt hat ihn Zuhause vergessen. Ich hätte jetzt sehr viel Ärger von ihm bekommen, aber er kriegt von niemandem Ärger. Echt unfair.

            Wir machen heute Prozentrechnung. Erst gehen wir nochmal alle möglichen Aufgaben durch, darunter die Hausaufgaben, dann schreiben wir die Formel ganz sauber in unser „Regelheft“. Da schreiben wir alle Regeln rein.

            Nach der Mathe Doppelstunde haben wir Mittagspause. Ich schreibe das hier auf und esse danach in der Kantine.

Nach dem ich ein bisschen gegessen habe, habe ich Science. Schon wieder mit Frau Treber. Das ist so langweilig. Immer das gleiche. Jeden Tag außer Mittwoch habe ich Unterricht mit Frau Treber. 

Mit Frau Treber schreiben wir das Protokoll fertig. Eigentlich hatte sie ja am Freitag gesagt, das wir heute eine Fragestunde für den Test am Freitag machen werden. Wir haben nämlich am Donnerstag kein Science, sondern nur Sport und am Mittwoch ist Feiertag. 

Naja, zumindest 10 Minuten Fragen. Zwar überzieht Frau Treber ein bisschen ihre Zeit, doch nächste Stunde haben wir sowieso Kunst. Herr Pezella kommt immer zu spät. Da kann man nichts machen. Habe ich ja schon mal erwähnt. Hauptsache ich kriege den Test hin. Nicht so wie den Mathe-Test letzte Woche. Da habe ich ein E, was im deutschen Notensystem (ich bin auf einer internationalen Schule) etwa eine 5 ist. Blöd, nicht wahr? Gut, es war ja auch ein Überraschungstest.

Als wir bereits 2 Minuten der Unterrichtszeit überzogen haben, können wir gehen. Zu Kunst gehen. Zu unserem Kunstlehrer muss ich noch was sagen: Ich finde ihn ziemlich blöd. Er sagt uns unsere Aufgabe und wir arbeiten. Dann setzt er sich an seinen Computer und schaut Videos auf YouTube. Das ist ja nicht verboten! Wenn dann irgendjemand fertig ist, bevor er uns die nächste Aufgabe geben will, muss man es nochmal machen. Mein Nachbar Ben musste schon 3 Mal eine Aufgabe machen. Herr Pezella sagt dann immer, dass wir einen Pluspunkt kriegen, wenn wir es nochmal machen. Dabei ist sein Benotungssystem sinnlos. Er benotet immer noch nach dem alten Notensystem (wir hatten letztes Jahr ein anderes) und wir kriegen sowieso, egal wie unser Bild aussieht, eine 8, 9 oder 10. Bei dem alten Notensystem geht es nämlich von 0 bis 10, 10 ist das Beste.

Heute malen wir ein neues Bild. Wir sollen mit Schwämmen arbeiten. Wir sollen ein Hintergrundbild für ein Unterwasserbild malen. Dann können wir Haie reinzeichnen. 

Als auch diese Stunde zu Ende ist, haben wir nur noch Musik. Diesmal ist leider keine Maus bei uns, schade.

Nach Musik ist mein Schultag zu Ende. In der Schule jedenfalls. Ich fahre jetzt mit Gorka und Mateo (sowie Yanneck, Mahrta und Dijan) zur Bockenheimer Warte. Dort steige ich aus. Ich möchte nämlich mit der U4 fahren. Die fährt nämlich heute nur im Pendelverkehr. Zufälligerweise treffe ich dort einen Freund aus dem Verkehrsmuseum. Er ist da um Fotos zu machen. Solange man sie nicht weiterverwendet und veröffentlicht, darf man nämlich Fotos und Filme machen.

Zuerst fahren wir mit der U4 bis Hauptbahnhof. Da endet sie nämlich, schon nach 2 Stationen Fahrt. Dann steigen wir dort in den Schienenersatztverkehr der Straßenbahnlinien 12, 16, 17, 20 und 21 um. Der endet auch schon nach 2 Stationen. Dann gehen wir ein bisschen in der Gegend rum, und mein Freund macht Fotos. Ich habe keinen Fotoapparat mit. Nach ein paar Minuten treffen wir auf einen Pt-Wagen. Das ist ein Oldtimer, der wegen Wagenmangel auf der Linie 15 fährt. Ich dachte, der hält auch an der Ersatzhaltestelle, wo wir gerade stehen, aber er fährt vorbei. Schade, wir kriegten in nicht mehr. Wir entschließen uns, auf den nächsten Pt-Wagen zu warten. Zum Glück, denn die Fahrt mit diesem Wagen wird ein Highlight. Wir fahren nämlich mit dem Bahnbabo.

Der Bahnbabo ist der bekannteste Straßenbahnfahrer in Frankfurt. Er ist sehr nett und extrem muskulös. Bahnbabo hat er sich übrigens nicht selbst genannt, Jugendliche haben ihm diesen Namen gegeben. 

Mit dem Bahnbabo im Oldtimer Pt fahren wir nun zum Haardwaldplatz. Dann überlege ich mir, ob ich noch bis zur Stadtgrenze fahre. Ich glaube, ich schaffe das. Ich muss nämlich um halb 6 Zuhause sein um für die Schule zu lernen.

Pause haben wir nicht. Wir müssen gleich wieder los. Wir haben anscheinend zu viel Verspätung. Stimmt, auf dem Bordcomputer steht –10, das bedeutet 10 Minuten Verspätung. Die sammelt sich durch die längeren Einstiegszeiten ein. Der Pt-Wagen ist ja nicht barrierefrei. Außerdem hilft der Bahnbabo allen möglichen Fahrgästen einzusteigen. 

Auf der Fahrt steigt Eike zu. Er arbeitet auch im Verkehrsmuseum. Eike muss aber wieder an der Bleiweißstraße raus.

Langsam glaube ich nicht mehr das ich es schaffe, um halb Zuhause zu sein. Ich rufe Mama an. Es ist immer besser vorzuwarnen. Dabei wollte ich diese Woche extranett zu ihr sein. Mist! Hätte ich nur an der Balduinstraße schon die Bahn in die Gegenrichtung genommen! Jetzt ist es schon zu spät. Ich fahre also auf dem Rückweg nur bis Südbahnhof und steige dort direkt in die U-Bahn um. Glücklicherweise kommt die U3 gerade. Ein bisschen Glück habe ich also noch. Als ich Zuhause ankomme, ist 17:46 Uhr. 6 Minuten früher hätte ich anfangen sollen, zu lernen. Dafür, dass ich eine viertel Stunde zu spät bin, und ich in Mathe nur ein “genügend” habe, ist Mama sehr nett. An dieser Stelle möchte ich ihr deswegen danken.

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (10.10.18)
Wann ist denn Diesnstag? Ist der zwischen Monstag und Mittelwoch?
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