Entmenschlichung, schleichend

Satire zum Thema Feigheit

von  eiskimo

Mein blinder Nachbar war bestohlen worden, aber natürlich hatte keiner was gesehen.
Über meine taube Kollegin haben sie sich böse lustig gemacht, aber natürlich hatte keiner was gehört.
Die Tochter des Hausmeisters ist behindert. Man hat sie permanent nachgeäfft, wirklich fies, aber natürlich war es keiner je gewesen.
Vor kurzem wurde meine Frau sogar mit Fäkalien beworfen. Völlig klar, sie taten so, als hätte keiner diesen Dreck angefasst. Aber alle rochen danach.
Übrigens heißt unser Ortsvorsteher Braunland. Er ist skrupellos. Er verachtet, ja, er denunziert alles Fremde. Ein ausgemachter Rassist.
Natürlich hat ihn keiner von all meinen braven Mitbürgern gewählt.

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (14.10.18)
Nun ja, der Ich-Erzähler belehrt sehr moralisch von einem hohen Ross herunter. Bei den Christen sagt man treffend: "Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein". Ist der Ich-Erzäher denn wirklich soooo integer? Ich denke, nein.

Und sicherlich keine gelungene Satire, weil einfach viel zu viel moralinsauer!

Kommentar geändert am 14.10.2018 um 14:22 Uhr
Echo (34) meinte dazu am 15.10.18:
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 Dieter_Rotmund antwortete darauf am 15.10.18:
Ja, sicher, da sind wir einer Meinung, Echo.
Und was hälst Du von Eiskimos Text?

Gute Morgen allerseits!
Echo (34) schrieb daraufhin am 15.10.18:
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 Dieter_Rotmund äußerte darauf am 15.10.18:
Achso? Sehe ich nicht so, der Erzähler nimmt eher die Position eines halbdistanten Betrachters ein.
Jack (36)
(20.01.19)
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