Up and away - Mit dem Viererbob durch den Geburtskanal

Gleichnis zum Thema Worte

von  LotharAtzert

1. Üblicherweise redet man lieber über etwas, als von etwas. Das ist bereits ein aussagekräftiges Bild.
Für diejenigen, die es nicht verstehen oder den Unterschied gering schätzen oder erst noch einen Titelträger zurate ziehen müssen: das "über" geht, springt, segelt hüpft, spritzt über das unter weg, während das "von" einen fixen Ort markiert.
Jetzt Moment, da, der Baum, da muss ich mal eben mein Sutra vom Auenblick posten ...

2. So. Da bin ich wieder. Also der Unterschied in der Wortwahl ist wie Tag und Nacht:
Über etwas zu reden, ist ein Mut-Maßen über Dinge hinweg, von denen man aus der  Distanz zu wenig versteht, während von etwas reden ein wahrhaftiges Zeugen ist: Man kann es bezeugen, weil man dabei war, Pfote aufs Herz.
Anwesenheit nennen wir Präsenz.

3. Kommt jetzt einer mit "das ist mir zu esoterisch" - nunja, dann ist es ihm oder ihr halt so, dem andern erscheint es anders, der dritte wills verwechselt haben und so weiter, aber jetzt muß ich mich von euch verabschieden, hier ist meine Lieblingsweide. Ich piss  grad mal den dritten Teil der Re-Vierbotschaft noch an ihre Rinde und wünsch Euch eine freie Nase.

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Kommentare zu diesem Text

Bette (70)
(11.11.18)
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 LotharAtzert meinte dazu am 11.11.18:
Überzeugen zeugt kein neues Leben.
Überlegen, jetzt muß ich erst mal … ist auch nix.
Überfallen
Übersinnlich, alles irgendwie ungreifbar.
Der Überzug.
Hintergründe, ja.
Man sagt auch, wenn einer von schwerer Krankheit genesen ist "er ist über den Berg." Es ist schon ein Wort, das sich eher aufs Ungreifbare - über den Wolken - bezieht. Über dem Kopf ist der tausenblättrige Lotus.
Dankesgruß
L.

 Dieter Wal (11.11.18)
Unter welchen Drogen versteht man den Text?
Bette (70) antwortete darauf am 11.11.18:
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 LotharAtzert schrieb daraufhin am 11.11.18:
Im Vierpfoten- und Prankensutra heißt es hierzu:
Wer sich mithilfe von "man" auf Gespenstermehrheiten stützen muß, um das Gift des Überlegenheitsdünkels daraus zu extrahieren, den behandle als Kranken und wünsche ihm baldige Genesung.
Stelzie (55)
(11.11.18)
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Iphigenie (38) äußerte darauf am 11.11.18:
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 LotharAtzert ergänzte dazu am 11.11.18:
Es ging mir auch keineswegs um Wertung, zumal in Vajrayana-Meditationen vieles mit "über meinem Kopf, sowie dem aller Wesen, befindet sich ein geöffneter Lotus" (- vollkommen geordnete Energie) beginnt. Der Hinweis auf die Zahl Vier ist auch nicht aus Jux und Tollerei, sprich das "über" bleibt "übergeordnet". Stellt sich ein Mensch "über" andre ist es dagegen beschämend.

Wenn ich "von" etwas rede, muß das ja kein Mensch, Tier oder sonstiges Lebewesen sein. Klar kann man auch "mit" einem Stein reden. Es ist nur die Frage, ob der unsere Sprache auch so versteht, bzw. da wird es sogar mir zu esoterisch. Das "mit" ist also auch nicht frei von "Miß Verständnis".
Euch auch Sonntagsgrüße
(und last den Braten nicht anbrennen;-)
Iphigenie (38) meinte dazu am 11.11.18:
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 LotharAtzert meinte dazu am 11.11.18:
Weißt du, warum ich die deutsche Sprache so liebe? - weil sie, wenn man auf sie hört (Stille, um zu hören, wem man an-gehört) sehr vieles "über" den Sprechenden verrät.
Zb, "es ist wichtig" - du siehst hoffentlich mein Lächeln, Iphi.
Ja, wichtig für Wichte sind Maß, Zahl und Gewicht..
Mir ist noch was anderes auf-gefallen: Über-Griff und Unter-Drückung sind, trotz gegenteiliger Richtung verwandt.

Über sich selber sprechen ist natürlich stets eine Verzweiflungstat Ein Dreifler wie ich, wird das nie tun …. )
Iphigenie (38) meinte dazu am 11.11.18:
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Iphigenie (38) meinte dazu am 11.11.18:
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 LotharAtzert meinte dazu am 11.11.18:
Ach gib nicht so schnell auf, zumal ich dich wirklich nicht überzeugen will. Wir reden ja hier von extremem Verhalten. Im Alltag entschlüpft mir auch so mancher Stuß. Wenn ich ältere Texte von mir lese, so lese ich immer etwas über mich und da ich mich offenbar doch wichtig nehme, treibt es mir die Schamröte nicht nur ins Gesicht.

Der Punkt ist der: du betonst das "von Mensch zu Mensch", während ich genau dieses Menschen-Ich für den Dreh- und Angelpunkt allen Irrens halte.
Dieses Ich besteht aus veränderlichen Faktoren (Form, Empfindung, Wahrnehmung, Bildekraft und Bewußtsein) und noch während des Schreibens/Lesens sind sie wieder anders. Niemand steigt zweimal in denselben Fluß usw.
Ja, Außenseiter - nun bin ich auch nicht grad gelitten, dort, wo Mehrheiten sich treffen ...
Iphigenie (38) meinte dazu am 11.11.18:
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 LotharAtzert meinte dazu am 11.11.18:
Nein, natürlich sind die Mehrheitsverhältnisse nicht entscheidend. Anscheinend willst du immer ins Detail gehen, da kommen wir nie von der Stelle. Wenn wir jetzt erst darüber diskutieren, verlieren wir das Wesentliche aus den Augen - eine Sorge, die ich tatsächlich manchmal habe, vielleicht ist es auch Ungeduld, aber das ist jetzt wurscht.
Wenn du sagst " messe ich mir selbst keine Bedeutung bei", dann ist das doch bereits eine Bedeutung beimessen. Ein Bedeutungsnichtbeimesser weiß garnicht, daß er sich keine Bedeutung beimisst. Weiß er es aber, dann traue ich ihm nicht mehr über den Weg, von wegen Kalkül und so weiter.
Jetzt getraue ich mich schon gar nicht mehr, ein Friedensangebot zu unter-brrreiten
Iphigenie (38) meinte dazu am 11.11.18:
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 LotharAtzert meinte dazu am 11.11.18:
Das "Naja" genügt, um mich zu verunsichern.

Nein, ich mach dich nicht für mein Mißtrauen verantwortlich, das ist auch wieder so was Selbstverständliches. Sich auf das Wesentliche konzentrieren ist nunmal so ein Steinbockding, weil der sehr wenig belastbar ist. Hätten wir Zeit und Muße, könnten wir Punkt für Punkt klären. Jedenfalls hielte ich das für möglich.

"dass Menschen einen gesteigerten Wert darauf legen, zu bewerten was sei." - da sind wir doch im Staunen gar nicht so weit auseinander. Aber gut, jedenfalls danke ich dir für deine Offenheit, und pass auf die Augenbrauen auf.
Iphigenie (38) meinte dazu am 11.11.18:
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 LotharAtzert meinte dazu am 11.11.18:
Da verstehe ich den Zusammenhang gerade gar nicht.

 LotharAtzert meinte dazu am 11.11.18:
Ach, jetzt dämmert mir … mein Rüge an Echo unter einem Thread von … vergessen …?? Ist es das?

 EkkehartMittelberg (11.11.18)
Die Unterscheidung von über und von etwas reden ist sehr wichtig. Es dauert meistens lange, bis man von etwas reden kann.

 LotharAtzert meinte dazu am 11.11.18:
Das finde ich auch.
Es kann aber auch lustig sein, wenn einer sich vor einem aufbaut und entgegen schleudert: "Das überzeugt mich alles nicht!"
Man weiß dann sofort, daß es, zumindest momentan, keinen Sinn macht, "mit" der Person darüber zu diskutieren.

Danke Ekki

 Habakuk (11.11.18)
Wenn man nicht weiß, wovon man redet, redet man halt darüber. Wenn beides nicht im Einklang mit dem steht, wofür man steht, ist es Gesülze und ich kloppe es in die Tonne.

 LotharAtzert meinte dazu am 11.11.18:
Habi, hast du noch einen Klopper für mich? Meiner ist beim letzten mal kaputt gegangen

 harzgebirgler (16.11.18)
'von' oder 'über' - beides birgt distanz
schwer zu fassen bleibt drum meist was ganz.

grüße
henning
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