Den Horizont umrunden

Gedicht zum Thema Suche

von  Moja

Ich suchte einen verlorenen Traum
an einem See voller Schwäne
Novembernebel glänzte
der Himmel blähte sich
über Baumkronen
ist es hier? – dachte ich
die Antwort fiel
zwischen die Zweige
sie zeigten nach Süden
ich lief einen Umweg
über täuschend grünes Gras
bedeckt mit heiterem Laub
blaufleckig schimmerte Platanenhaut
Wind rannte über den See
zerrte an meinen Haaren
Modergeruch stieg auf
von nassen Wegen
ein Angler zog einen zappelnden Fisch
aus dem gerahmten See
still sah jemand zu
aber ich lief herum
gefangen im Umriss des Sees
gelangte nicht ins Weite
– da fiel es mir wieder ein

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Kommentare zu diesem Text


 GastIltis (20.11.18)
Im Traum den Horizont zu umrunden, ist schon eine interessante Metapher. Vorausgesetzt, man engt ihn dabei nicht allzu sehr ein, den Horizont. Ob der Umweg dabei hilfreich ist? Na, dir ist es ja eingefallen, ehe der Umriss des Sees und der Horizont ineinander übergingen - in der Weite des Novembernebels …
LG von Gil.

 Moja meinte dazu am 22.11.18:
Auch eine Variante etwas Verlorenes wiederzufinden, Gil, den Horizont enger gürten, ohne ihm die Luft zu nehmen und Naheliegendes entdecken, Danke & Grüße, Monika
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