Trivialphilosophische Aspekte der Filmgeschichte

Essay zum Thema Philosophie

von  RainerMScholz

Die Geburt des Menschen aus der Bestie, das Erwachen aus der gefräßigen Natur – das wird sinnbildlich dargestellt in der reißerischsten aller B-Filmreihen aus dem Hause The Asylum. In Sharknado 3 – Oh Hell No! wird dem Filmhelden mit dem sprechenden Namen Fin Shepard - dem Schäfer der Finne, paradoxerweise, weil er den Tornadohaien zumeist mit seiner Kettensäge auf den Pelz rückt – ein Sohn geboren, und zwar aus dem Innern eines riesigen Weißen Hais heraus.
Eine schreckliche Katastrophe verwandelt Tornados in Wirbelstürme, die Menschenfresserhaifische auf das Land und die Menschen schleudern. Ohne näher auf den Sinngehalt hier einzugehen, werden in den Schlusssequenzen des B-Movie-Streifens Haie in die Erdumlaufbahn geworfen; der größte unter ihnen frisst in einer beeindruckend aberwitzigen Weltraumszene die schwangere Frau April – der Name auch hier sprechend, vom Frühling her zu verstehen, dem Aufknospen der Blüten, aber auch das Wechselhafte des Wetters, was wiederum die Ehebindung akzentuiert -, verschluckt das hochschwangere Eheweib April des Protagonisten Fin am Stück und stürzt mit ihr im Bauch,  beim Erdeintritt verkohlend – der Hai, nicht April -, durch die Stratospäre. In dieser Bestie und während des Sturzes in das schwarze Loch der Gravitation bringt die Mutter ihr Kind zur Welt, aus dem Hai aus dem All durch die verkohlte schuppige Raubfischhaut in die wartende Hand des Vaters. Aus dem rauchenden und vertilgenden mörderischen Chaos an das Licht der strahlenden Sonne an einem sanddurchwirkten gelben Strand. Ein blutiger, lächelnder neuer Mensch aus dem Bauch der Bestie. Das mag entliehen sein von den Griechen und aus der Bibel – aber ist das nicht phantastisch?! Ist diese Sequenz des dritten Teils der Sharknado-Reihe nicht geradezu mythisch, für amerikanische Verhältnisse gar mythenbildend?
In der Programmzeitschrift findet sich irritierenderweise für den kommenden Freitag auszustrahlenden Sharknado 6 die Bezeichnung Comedy. Und kann ich diesen Anglizismus für lustige Unterhaltung schon nicht ertragen – was wissen Fernsehzeitungen schon! Über „Das Leben des Brian“ wurde auch gelacht, bis man herausfand, dass es im Neuen Testament eine biblische Entsprechung zu geben scheint.


© Rainer M. Scholz

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Kommentare zu diesem Text


 LotharAtzert (26.11.18)
Haie in der Umlaufbahn. Das kommt öfters vor, als man denkt.
Ich entdeckte mal (auf geheimer Mission) 10 Muränen, wie sie um Alpha Centauri kreisten.
Da fragt man sich doch: wie kommen die da hin?

 RainerMScholz meinte dazu am 26.11.18:
Ja, das stimmt, aber vor allem: wie kommst du da hin?

 LotharAtzert antwortete darauf am 26.11.18:
GEHEIME MISSION!
Sternenstaub (49)
(26.11.18)
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 RainerMScholz schrieb daraufhin am 26.11.18:
Weiße Haie gibt es aber nicht in jeder Zoohandlung.
Sternenstaub (49) äußerte darauf am 26.11.18:
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 RainerMScholz ergänzte dazu am 26.11.18:
Unbestritten.
Fortsetzung folgt.

 Dieter_Rotmund (26.11.18)
Gerne gelesen!

Handwerkliches:
Im Satz "Ohne näher..." führst Du Hauptverb und Hauptsubjekt doppelt an, was auch unter der Zielsetzung einer gewissen Redunanz, der man sich bei einem so langen Satz auch mal bedienen kann, nicht funktioniert. Ich würde, auch der besseren Lesbarkeit wegen, vorschlagen, aus diesem Satz derer drei machen.
Die (Film-)Titel heben sich nur schlecht vor Rest ab, sind vom Leser hier und da nur schwer zu unterscheiden vom Rest des Textes. Ich möchte vorschlagen die durch Anführungszeichen oder Kursivsetzungen besser darzustellen.

 RainerMScholz meinte dazu am 27.11.18:
Dein Vorschlag hemmt m.E. den Redefluss des Textes, weswegen ich an den fraglichen Stellen Semikolon gesetzt habe.
Kursiv ist eine gute Idee.
Grüße,
R.
Manni (38)
(26.11.18)
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 RainerMScholz meinte dazu am 27.11.18:
Na, jetzt hast du ja die wesentlichen Stellen zusammengefasst hier stehen, wenn das dein Rechnerbildschirm mitmacht.
Haiho,
R.
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