Uhrenvergleich

Gedicht zum Thema Zeit

von  GastIltis

Die Wanduhr schlägt - nicht an die Wand.
Die Standuhr geht - nicht aus dem Stand.
Die Digitaluhr, die nicht tickt,
misst auch die Zeit, die man verpennt.

Die Turmuhr wäre oft getürmt.
Doch steht der Turm, weils  selten stürmt.
Die Sanduhr uns vom Sein erlöste,
wenn man sie umzudrehn verdöste.

Weil die Normaluhr wieder mal
als Treffpunkt dient, statt im Lokal
das Séparée in Zweisamkeit
zu nutzen, tut es jedem leid.

Die Taschenuhr sucht in der Tasche
Kontakt zu einer Taschenflasche.
Die Pendeluhr fällt auf den Boden,
verfehlt ganz knapp den Pendelhoden.

Die Bahnhofsuhr hat auch zu Hause
sich voll bewährt! (Jetzt kurze Pause.)
Warum? Es war noch nie verkehrt
zu wissen, wann der Zug abfährt.

Die Sonnenuhr geht nur bei Licht.
Im Schattenreich vermutlich nicht.
Die Eieruhr, benutzt nach Wochen,
verfehlt den Zweck beim Eierkochen.

Die Parkuhr, meint die Platzverwaltung,
begrenzt im Fond die Arterhaltung.
Die Zeit enteilt im Schweinsgalopp.
Allein die Stoppuhr meldet: Stopp!


Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von: plotzn, fdöobsah, franky, Piroschka, AZU20, Sätzer, Lluviagata, Didi.Costaire, TassoTuwas, niemand, Stelzie, Echo, EkkehartMittelberg, Eta, wa Bash.
Lieblingstext von: Piroschka, niemand, Stelzie, EkkehartMittelberg, Eta.
Fühle mich wirklich geehrt!

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Kommentare zu diesem Text

fdöobsah (54)
(29.11.18)
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Piroschka (55) meinte dazu am 29.11.18:
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 GastIltis antwortete darauf am 29.11.18:
Hallo, fdö, danke. Die zwei von dir angesprochen Fehler habe ich ausgemerzt. G.

Liebe Petra, ganz, ganz herzlichen Dank!
Ja, und nun grüße ich dich, Petra, hoffentlich bist du wacher als heute früh. Viele, viele gute Wünsche: Standhaftigkeit, Festigkeit und Sicherheit. Gil.

Antwort geändert am 29.11.2018 um 21:14 Uhr

Antwort geändert am 29.11.2018 um 21:20 Uhr

 AZU20 (29.11.18)
Ja, Uhren gibts wie Sand am Meer. Prima Aufzählung. LG

 GastIltis schrieb daraufhin am 29.11.18:
Danke Armin, bloß, mit dem Meeressand lassen sich die Sanduhren nicht betreiben. Jedenfalls noch nicht. LG von Gil.

 Didi.Costaire (29.11.18)
Ein unterhaltsames und vor allem natürlich uhriges Werk, das allerdings in Vers 4 gefährdet ist, jäh als Kurzgedicht zu enden. So hast du wohl die korrekte Version, die
läuft weiter, bist du eingenickt.
oder ähnlich lauten müsste, durch einen überraschenden, seltsam ungereimten Vers ersetzt, um die Konzentration beim geneigten(!) Leser hochzuhalten. Danach läuft alles wie aufgezogen.
Liebe Grüße, Dirk

 GastIltis äußerte darauf am 29.11.18:
Hallo Dirk, danke für deine zeitgemäßen Zeilen. Als ich deinen Vorschlag (eingenickt) gelesen hatte, der besser ist als der von mir, hatte ich die Änderung schon vorgenommen. Den fehlenden Reim muss man ja nicht erklären. Eigentlich sind solche Verse ja Steilvorlagen für Trittbrettfahrer im guten Sinne. Einer wird hoffentlich noch kommen. Fangt vielleicht mit p. an. Liebe Grüße von Gil.

 TassoTuwas (29.11.18)
Uhriger Text, mein Lieber!
Allein der Atomuhr ist das Strahlen vergangen ((
LG vom
TT

 niemand ergänzte dazu am 29.11.18:
@ Tasso
Das ist echt gut! ))))

 GastIltis meinte dazu am 29.11.18:
Na, wenn das nicht in die Kategorie, die ich bei Didi erwähnt habe, hineinpasst (inhaltlich), weiß ich auch nicht mehr. p, nein TT. Die Welt wird wieder lebenswerter.
@Irene: du hast richtig Glück! Mit den Sternchen hast du dich kommentarlos, aber sehr achtbar, aus der Affäre gezogen.
Viele Grüße an euch! Von Gil.
Echo (34)
(29.11.18)
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 GastIltis meinte dazu am 29.11.18:
Hols der Kuckuck, gleich zwei Uhren,
dazu dann noch das Vogelrufen,
und wen schrecken Prozeduren,
klopft ein Pferd noch mit den Hufen?
Danke + LG von Gil.

 EkkehartMittelberg (29.11.18)
Wenn Giltis Uhren hier vergleicht,
erscheint es locker und ganz leicht,
die Zeit als Philosoph zu sehen,
doch bleibt sie leider niemals stehen.
Freilich dies ist nicht vermessen:
Bei solch amüsanten Versen
kannst du die Zeit vergessen,

Liebe Grüße
Ekki

 GastIltis meinte dazu am 29.11.18:
Hallo Ekki,
was ist schon Zeit, wenn wir dem Echo lauschen.
Ein Gruß aus der Vergangenheit. Danach ein Rauschen …
Danke und viele Grüße von Gil.

 plotzn (30.11.18)
Liebe Gil,

ein epochales Werk, das alle Zeitmaße hinter sich lässt.

Da fehlt nur noch die Müllapf-Uhr
im schönen Müllheim a. d. Ruhr.

Liebe Grüße,
Stefan

 GastIltis meinte dazu am 01.12.18:
Hallo Trittbrettfahrer(in) Stefan (siehe meine Antwort an Didi),
danke für deine Super-Qualität an Stelle der von mir vermuteten Ausuferung an Quantität bei deinen Zeilen. Dass mir bei deiner Anrede etwas Wichtiges verloren gegangen sein sollte, die Müllapf-Uhr ist oftmals nicht pingelig, Klingelingeling, klingelingeling, hier kommt der …, hier fehlt etwas, was, fällt mir auch nicht mehr so recht ein. Danke und in alter Herzlichkeit grüßt der, die, das Gil.

 Teichhüpfer (13.12.18)
Die Zeit ist eine Abmachung von Köpfen der Wissenschaft, also erstens, nicht belegbar, und zweitens, funktioniert nur mit dem Einverständnis der Personen.

 GastIltis meinte dazu am 14.12.18:
Hallo Teichhüpfer, von 2012 an war ich in der Lyrikecke, jetzt bin ich schon länger bei KV, nun ist dies dein allererster Kommentar: es ist alles eine Frage der Zeit!
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