Ironischer Schnitt

Prosagedicht zum Thema Weltgeschehen

von  Moja

Der Tag

            an dem Aziz unterm Mangobaum
            den springenden PUMA in Ahmeds
            Kraushaar scharf rasierte & in den 
            staubigen Straßen Serekundas
            sich helle Hunde durch die hungrige 
            Nacht bissen, der Strom ausfiel, dann 
            wiederkam, als Regen hochmütig auf
            Wellblechdächer trommelte

ging zu Ende

            TV-Spots beleuchteten den
            afrikanischen Himmel

wie immer – 

              eine westliche Kuppel
              aus ironischen Träumen.

Ahmed, zum Sprung bereit!

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

Sätzer (77)
(02.12.18)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Moja meinte dazu am 02.12.18:
Dankeschön, Lieber Uwe,
sei gegrüßt, Monika
Ira (53)
(02.12.18)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Moja antwortete darauf am 02.12.18:
Freue mich, liebe Ira, vielen Dank & lieben Gruß,
Monika

 niemand (02.12.18)
Ich versuche mal diesem Text zu verstehen, glaube jedoch nicht
unbedingt, dass es mir gelingt
Ich lese hier jemanden heraus, der sich auf seine Flucht vorbereitet. Flucht in eine westliche Traumwelt, welche ihre
Krakenarme längst schon in andere [ursprünglichere] Kontinente ausbreitet um diese über kurz oder lang "einzukassieren". Jemand hat sozusagen "Blut geleckt", ob es nur aus Not geschieht, oder eher aus dem Bedürfnis seine Träume zu verwirklichen kann ich nicht herauslesen, maximal ahnen und ich ahne eher in Richtung Traum. Und ich lese ein sich darauf vorbereiten= sich der westlichen Haarmode
anzupassen, wobei dieser "springende Puma" in Richtung
"Marken-Klamotten haben wollen"? zu gehen scheint [ich kann mich durchaus irren, aber so lese ich es] Puma=ein Sprung in die Freiheit? Es wird wohl eher keine Freiheit sein [das sagt mir der
Titel=Ironischer Schnitt]. Das Gedicht gefällt mir, auch wenn ich keine Ahnung haben sollte, habe ich es sehr gerne gelesen
und vielleicht sogar gedacht, dass ich denken kann )
Mit lieben Grüßen, niemand

 Moja schrieb daraufhin am 02.12.18:
Herzlichen Dank, liebe Niemand, für Dein ausführliches Eingehen auf meinen Text, Du denkst genau richtig!
Dahinter steckt eine erlebte Geschichte aus meiner Zeit in Afrika, als sich ein junger Mann das Label PUMA ins Haar rasieren ließ, fasziniert von westlicher Mode, ringsumher Armut, Lehmhütten, täglich Stromausfall, Staub und streunende Hunde, Fernsehbilder versprachen unendlichen Reichtum in Europa und den USA; jeder konnte es schaffen, wer zurückkam, erzählte nicht, was er wirklich erlebt hatte in Europa, sondern baute stolz ein Haus für die Familie - um welchen Preis!
Herzliche Grüße, Monika
wa Bash (47)
(02.12.18)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Moja äußerte darauf am 03.12.18:
Dankeschön! Versuchte eine Form zu finden, die an einem Beispiel eindringlich das Allgemeine beschreibt, wie ein Rahmen, der das Thema hält. Lieben Gruß, Monika
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram