Max und Moritz oh die steckten voller Bosheit und sie heckten

Gedicht zum Thema Fantasie

von  harzgebirgler

Max und Moritz oh die steckten
voller Bosheit und sie heckten
immer wieder gern aus Sachen
worüber nur Strolche lachen:
Nun geriet in ihr Visier
Baurat Timpe des Plaisir
schon bestimmt seit vierzig Jahr'n
bunte Gartenzwerge war'n.

Solch ein Zwerg mit Zipfelmütze
ist ja zu recht wenig nütze,
doch vor allem mit Laterne
hatte er die Kerlchen gerne:
Bunt bemalt von eig´ner Hand,
selbst geformt und selbst gebrannt
in des Küchenherdes Feuer,
waren sie ihm lieb und teuer.

Wohlgelaunt, kreuzbrav und bieder
summte Timpe Wanderlieder
dort im Garten hinterm Haus
und sah recht beschäftigt aus:
In Pension und unbeweibt,
überdies auch recht beleibt,
werkt´ er zwischen Gurkenbeeten
keineswegs mit Baugeräten,

sondern stellte ringsherum
seine Gartenzwerge um.
Stücker acht - aus Ton, nicht Holz -
war´n des Baurats ganzer Stolz
und er fand stets neue Stellen
für die bunten Tongesellen;
denn der Platz, an dem was steht,
unterscheidet den Ästhet

von Banausen, die nicht wissen,
wie sie was plazieren müssen,
um ´ne Wirkung zu erreichen:
Timpe war da ohnegleichen!
Durch die Hecke, dicht am Zaun,
konnten Max und Moritz schau´n
hin zum Baurat, der hantierte
und die Zwerge umplazierte

mit Gefühl für den Effekt,
der in Standortwechseln steckt.
Timpe unterbrach sein Werken,
um sich drinnen kurz zu stärken:
Hunger spürte er und Durst
auf ein Bierchen, auf ´ne Wurst.
Kaum war er nun aus dem Garten,
sah man Max und Moritz starten

und zu solchen Taten schreiten,
die nur Strolchen Spaß bereiten
ganz auf Kosten and´rer Leute -
so war´s früher, so ist´s heute.
Beide gingen gleich furios
auf die Gartenzwerge los:
Flugs bewaffnet mit ´nem Stein,
schlugen sie sie kurz und klein

und war´n über alle Berge
nach dem Angriff auf die Zwerge,
eh´ den Baurat, der schwer hörte,
ein Geräusch beim Vespern störte
und sein Hörgerät notierte,
daß im Garten was passierte.
Timpe, der sein Mahl verkürzte
und sofort nach draußen stürzte,

war vor Schrecken nah am Sterben,
denn was sah er: Nichts als Scherben
blieben von der Zwergenschar,
die sein ein und alles war.
“Diese Strolche, diese Schurken!
Trampeln über meine Gurken
rücksichtslos und ohne Scheu,
kloppen jeden Zwerg entzwei

und zerstör´n mein Steckenpferd -
ach, die Welt ist doch verkehrt!“
Die Moral von der Geschichte:
Gib stets Acht auf Bösewichte!

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

Piroschki (57)
(22.12.18)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 harzgebirgler meinte dazu am 23.12.18:
wer dabei lacht macht nichts verkehrt
während in timpe rachsucht gärt.

beste schmunzel- & dankesgrüße von h.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram