Die ungleichen Brüder

Text

von  Cathleen

Die ungleichen Brüder

Sein Bruder, er lachte
von Kinoplakaten,
nur Tommy stand niemals
im Rampenlicht.
Im Schatten des Bruders
war er kaum zu sehen.
Er kämpfte um Achtung
und fand sie nicht.
Dann traf er auf einmal
die Frau seines Lebens,
sie schien ihn zu lieben
auch ohne Geld.
Sein Bruder war neidisch,
begehrte sie selber,
denn schließlich war er hier
der Superheld.

Im Kino hat man es leicht,
weil alles im Textbuch steht.
Im Kino spielt man seinen Part
und weiß, wie es weitergeht.
Im Kino, da ist der Sieg
geplant gleich von Anfang an.
Der Held gewinnt jeden Krieg
irgendwie irgendwann.
Dann sonnt er sich im Premierenapplaus.
Die Wirklichkeit – sieht anders aus.

Es kränkte den Bruder,
vergeblich zu werben
um Tommys Geliebte,
die eisern blieb.
Als Tommy nicht da war,
ging er in ihr Zimmer
und nahm sich, wozu ihn
Verlangen trieb.
Natürlich hat Tommy
dann alles erfahren,
als er seinen Bruder
zur Rede stellt‘,
stieß der ihn mit Tritten
hinab von der Treppe,
ein Sturz, bei dem Tommy
zu Tode fällt.

Im Kino hat man es leicht,
weil alles im Textbuch steht.
Im Kino spielt man seinen Part
und weiß, wie es weitergeht.
Im Kino, da ist der Sieg
geplant gleich von Anfang an.
Der Held gewinnt jeden Krieg
irgendwie irgendwann.
Dann sonnt er sich im Premierenapplaus.
Die Wirklichkeit – sieht anders aus.
(2x)

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