Fang an

Gedicht zum Thema Erfahrung

von  GastIltis



Fang endlich, Masche, an zu laufen.
Die Geilheit will dein Fell versaufen.

Bleib unterm Scheffel, Lächerlicht,
denn die im Dunkeln sieht man nicht.

Am Steifen arm verhungern soll
die Magersucht (laut Protokoll).

Beim Peridunkel munkelt man,
wir kommen nie rechtzeitig an.

Der Arme trag des Reichen Last,
damit der nicht/nichts umsonst aufpasst/verprasst*.

Das Holz al-ʿūd ist eine Laute,
Migrantin, lieblich und Vertraute.

Ein IQ steht vorm neuen Tor.
Die kluge Frau geht anders vor.

Denn Freiheit heißt Gelegenheit,
wenn man gedanklich schon so weit.

Gefahr droht, geht man oft zu Fuß
und hört ganz plötzlich: Gott zum Gruß.

Oder es gibt grad Brot mit Fisch,
und Petri Heil ertönt bei Tisch.

Ansonsten, bis zur Ewigkeit,
hat jeder noch ein wenig Zeit.

Doch wem das bisschen Zeit nicht passt,
der lasse es. Zumindest fast.


*Nichtzutreffendes bitte streichen, nach R.G.


Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von: Moja, TassoTuwas, Piroschki, EkkehartMittelberg, AZU20, plotzn.
Wir kommen an!

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Kommentare zu diesem Text


 TassoTuwas (08.01.19)
Mein lieber Gil,
jetzt, wo die meisten "Guten Vorsätze" der Silvesternacht schon wieder Historie sind, bringst du es wieder auf den Punkt. Lebenshilfe vom Feinsten, kostenlos, und ich als bemühter Bildungsbürgen kann sagen" "Ich habe verstanden"!
LG TT

 GastIltis meinte dazu am 08.01.19:
Lieber Tasso, du hast es erfasst: man muss die Feste feiern, wenn man die Vorsätze fallen lassen hat.
Die Kosten trägt der Steuerzahler. Danke und in diesem Sinne. Herzlich Gil.

 Didi.Costaire (08.01.19)
Bemerkenswert ist hier die Groß-/ Kleinschreibung in V5. Was man mit den Extremitäten doch alles anstellen kann...

Schöne Grüße, Dirk

 GastIltis antwortete darauf am 08.01.19:
Hallo Dirk, was du alles erkennst! Oder zu erkennen glaubst? Extremitäten kommen nach meiner Feststellung bestenfalls in Vers eins vor, bei der Masche, falls der Strumpf das Bein noch umhüllt, und in Vers 17, da offensichtlich. Was du siehst, arm am Beutel, krank am Herzen …, da muss man sehr viel Gnade vor Recht ergehen lassen. Aber wer, wenn nicht du, muss mich mit der Nase darauf stoßen??
LG von Gil.
Manni (38) schrieb daraufhin am 09.01.19:
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 Didi.Costaire äußerte darauf am 09.01.19:
@ Manni: Für mich ist ein Vers eine Zeile, für dich offenbar eine Strophe. Wir waren an der gleichen Textstelle.

 GastIltis ergänzte dazu am 10.01.19:
Hallo Manni, Originale sind immer witziger. Ansonsten hat Didi recht. Übrigens gilt der schon lange als Original.
G.

 Habakuk (08.01.19)
wo ist der rote faden, möchte man hier rufen, wo gehts lang, auf welchen stufen, und überhaupt, warum, das ist die frage, so taumel ich durchs versgelage, hoffend, dass der dichter nicht zu arg verprellt von diesem kommentare, auf dass sich irgendwann am ende des gedichts sich alles wundersam erhellt, bis dahin drück ich mal nicht gefällt, und ich zu einem guten ende fände ohne größ’ren schaden, wo ist er nur, der rote faden.

Gruß
H.
Sätzer (77) meinte dazu am 08.01.19:
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 GastIltis meinte dazu am 08.01.19:
Hallo hbq, bist du wieder auf freiem Fuß? Tolle Nummer, dein Datenklau! Auch der Trick mit dem Alter. Super. Wäre fast drauf reingefallen. Eins A Werbung für KV: 750 Leute, der Rest Politik, Kunst und Journalisten, kurz Gesindel. Muss man dir lassen! Hatte aber gestern schon eine Ahnung, wirst dich erinnern. Das eigentlich Ärgerliche: meine Daten. War auch der rote Faden dabei, hatte ich gestern gar nicht bemerkt. Achtet man nicht drauf. Muss ich jetzt um Rückgabe bitten. Ansonsten droht Nebenklage. Kann teuer werden, bin rechtsschutzversichert.
Drücke mal: gedulde mich bis morgen!
Gruß Gil.
Hallo Uwe, hängst du da etwa mit drin, als Techniker, hätte ich nicht von dir gedacht. OK. Bis bald. Gil.

Antwort geändert am 08.01.2019 um 13:23 Uhr
Sätzer (77) meinte dazu am 08.01.19:
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 EkkehartMittelberg (08.01.19)
Man kann sich hier nach Belieben bedienen, aber das geht nur, wenn man etwas damit anfangen kann. Mit dem Verweis auf Robert Gernhard gibt der Autor einen Hinweis in diese Richtung.
Eigentlich müssten sich alle Autoren mit dem zweiten Zweizeiler angesprochen fühlen: "Bleib unterm Scheffel, Lächerlicht,
denn die im Dunkeln sieht man nicht."
Amüsierte Grüße
Ekki

 GastIltis meinte dazu am 08.01.19:
Hallo Ekki, wie immer, jeder Text hat seine Eigenheiten. Im Wust all dessen, das täglich bei KV eingestellt wird, kann vieles untergehen. Für Almanache oder Anthologien sind nur wenige Werke geeignet. Dieses sicher nicht. Es ist eine Reihung von Zweizeilern, die unabhängig voneinander stehen. Das kann man so lassen. Und sich bedienen. Danke dafür. Herzlich grüßt Gil.

 plotzn (08.01.19)
Gefahr droht auch im Spielverlauf,
liest man "Fang an" und hört nicht auf...

Es war mir trotzdem ein Genuss,
zumindest fast und bis zum Schluss!

Liebe Grüße,
Stefan

 GastIltis meinte dazu am 08.01.19:
Danke Stefan, nach solch einem Kommentar macht das Schreiben wieder mehr Spaß. „Fang an“ ist zwar nicht DER Renner, aber wer schreibt schon jeden Tag einen Bestseller? (Außer uns beiden natürlich!) Herzlich grüßt dich Gil.
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