Traumtänzer

Gedicht zum Thema Dunkelheit

von  Isaban

Mir liegt auf Nerv und Augenblick
ein Unsichtbar und drückt und drückt
und lässt sich nicht entfernen,
nichts macht es ungeschehen.

Blickwinklig funkeln Sterne,
wie winzige Laternen.
Der Nachtwind wird auch sie verwehn.

Ob du und ich noch tanzen gehen,
wenn schließlich alles dunkel ist
und ob man, was man einst verlor,
wohl jeden Tag vermisst?

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Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (12.01.19)
Zumindest über längere Zeit. LG

 Isaban meinte dazu am 14.01.19:
Wahrscheinlich kommt es darauf an, was man verliert, lieber Armin.
Je wichtiger das ist, was man verloren hat, desto dauerhafter der "Phantomschmerz", vermute ich. LG

 Vaga (12.01.19)
Primär vom Titel ausgehend, erwartete ich nicht diese Schwere (Schwermut), die mir in der ersten Strophe unverzüglich - fast fühlbar - einen Stich versetzt und mir ein kaum zu verarbeitendes traumatisches Verlusterlebnis des LyrIchs vors innere Auge führt.

Einen 'gemeinsamen Traumtanz', der in der Vergangenheit einst real erlebbar war, der jedoch jetzt nur noch in der Imagination/Dunkelheit und unter mitwirkendem Beistand 'winziger' Restlichtquellen möglich werden kann, sehe ich dort ge- und beschrieben.

Jeder Tag zerrt die unbarmherzige Unwiderruflichkeit des einstmals als traumhaft erlebten realen 'Tanzes', ins grelle Erinnerungs-Licht.
So lese ich es in der Fragestrophe am Ende - die mich u.a. durch die äußerst zarte, lyrische Ausdrucksweise, von der das Gedicht insgesamt durchwirkt ist, sehr berührt. Und es schwingt so viel an innerer Trauer mit, dass jeder Versuch, für das LyrIch eine tröstliche Antwort zu finden, zur Kümmerlichkeit verkommen würde.

Herzliche Grüße - Vaga

 Isaban antwortete darauf am 14.01.19:
Liebe Vaga,

was für eine Freude, einen deiner Kommentare unter meinem Text zu entdecken! Du kannst es. Du kannst es wirklich gut.
Vielen Dank für deine hervorragende und sehr emphatische Interpretation. Sie war mir ein Feiertag.

Herzliche Grüße
Sabine
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