FÜSSE IM FEUER - balladeske verdichtung nach meyer

Gedicht zum Thema Mord/Mörder

von  harzgebirgler

füße steckte einst herr meyer
dichterisch perfekt ins feuer
[was echt teuflisch und infam
falls es wirklich dazu kam]

conrad hieß er ferdinand
aus der schweiz und weltbekannt
dank gedichten und novellen
die sehr viel von dem erhellen

was den menschen treibt bewegt
und in seiner brust sich regt
nied’res hohes lust und leid
wie zur sonnenkönigszeit

als man im franzosenland
hugenotten gottlos fand:
war’n in ludwigs aug ein dorn
furchtbar nahm er sie aufs korn

ließ sie foltern ließ sie morden
von dazu bestellten horden...
...einer seiner schergen ritt
jahre später nächtens mit

unruhigem pferd im sturm
und erblickte einen turm
der zu einem schloß gehörte
dessen nachtruhe er störte

bat um lager und erkannt’
daß er sich schon mal befand
in dem saal mit dem kamin
schreck laß nach - er kannte ihn...

...suchte damals nach dem herrn
dieses schlosses hätt’ ihn gern
abgemurkst den hugenott
sah im recht sich gar vor gott

traf stattdessen nur die frau
„ach“ dacht er sich „sieh mal schau
tut ganz harmlos lügt mich an
sagt nicht wo er ist ihr mann

im kamin brennt feuersglut
die bisweilen wunder tut
woll’n mal ihre füßchen braten
wird mir  dann schon schnell verraten

wo der gatte sich versteckt
ehe sie vor schmerz verreckt“...
nichts verriet sie, starb, hielt dicht -
jetzt auf schutz vor sturm erpicht

stand er wieder an dem ort
von dem hundsföttischen mord
fürchtet selbst nun um sein leben:
welcher mann kann auch vergeben

daß man ihm sein weib so nimmt
wohl kaum einer ganz bestimmt...
doch der schloßherr sagt nichts schweigt
nein! dem gast wird stumm gezeigt

wo er ruh’n kann bis zum morgen -
oh wie war die nacht voll sorgen
voller angst für ihn den gast
der den zufall noch nicht faßt...

nichts geschieht der morgen graut
schloßherr nach dem gaste schaut
bringt zur tür ihn läßt ihn geh’n
will ihn nie mehr wiederseh’n

weiß um dessen missetat
die er nie verziehen hat
macht sich nicht dem kerl gemein:
rache soll gotts sache sein

rache die für ihn als christ
durch gebot verboten ist
mördergast kommt heil davon
im kamin brennt feuer schon...

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Kommentare zu diesem Text

Easy (32)
(16.01.19)
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 harzgebirgler meinte dazu am 17.01.19:
ob gott sich je vergibt daß er uns schuf
obgleich vergebung wohl sein hauptberuf
scheint fraglich weil er lange auch schon schweigt
und sich - vielleicht voll sauer - nicht mehr zeigt.

herzliche dankesgrüße
harzgebirgler

 Didi.Costaire (17.01.19)
Hier sind Menschen Ungeheuer,
aber im Gedicht steckt Feuer.
Diese mörderische Welt
hast du spannend dargestellt.

Beste Grüße, Dirk

 harzgebirgler antwortete darauf am 17.01.19:
gab' mir müh' es zu verdichten
doch an meyer reicht's mitnichten.

beste dankes- & abendgrüße
henning
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