Jupiter

Essay zum Thema Bewusstsein

von  LotharAtzert

"Wenn Sie das Falsche dauerhaft verhindern wollen, verhindern Sie die Hälfte der Welt und Ihr eigenes Leben." (Wolfgang Döbereiner)

Tantalus soll einst die Götter beleidigt haben, wofür die sein Haus auf viele Generationen verfluchten: für lange Zeit gab es danach in seiner Familie immer wieder Mord und Totschlag.

Begibt sich ein Reisender auf den Weg von Frankfurt nach Kiew, so sind das 1840 km und es sind für das Erreichen des Zieles, je nach Fahrzeug und Grenzkarma, etwa 20 Stunden einzuplanen.
Die mittlere Entfernung des auf den Mars folgenden Jupiters von der Sonne beträgt dagegen 778 Millionen Kilometer. Erscheint einem die ukrainische Hauptstadt weit weg, so versagt uns allgemein die Vorstellung solcher Dimensionen, wie jener der Planetenbahnen im Raum - es sei denn, man steuert ein Diamantfahrzeug, aber das kommt später erst beim Saturn. Für die meisten Menschen sind es nur noch Zahlen zum Staunen, während das Wirkprinzip in uns drinnen umso unbemwußter bleibt, je weiter wir in den äußeren Raum vordringen/stoßen.
Von Alters her ist mit Jupiter die Großzügigkeit verbunden, handelt es sich doch mythologischerseits um den römischen Göttervater, der abgeklärter auftritt, als seine oft jähzornige griechische Entsprechung Zeus, der einen Mord manchmal verzieh, nur Hybris niemals. In der Münchner Rhythmenlehre wird von Fügung gesprochen, der Kraft des Prinzips Jupiter. Was das bedeutet, bringt der folgende Sinnspruch zur Sprache:

"Wenn der Teich da ist, kommen auch die Schwäne."
- wen Jupiter liebt, dem fügt sich sein Dasein leicht und mit allem Verfügbaren, was er braucht, um geistig in den Olymp zu übersiedeln.

Das Verfügbare sammelt sich und nimmt Gestalt an, dh. wird eigenständige Wirk-Kraft. Das ist es, was der Planet Jupiter durch Umkreisen der Sonne einsammelt und seinen Verehrern weiter gibt, die ihrerseits die Verbindung halten: den Kreislauf von Verehrung, Fügen und zur Verfügung stellen.

Weil es Prinzip ist, kann man es genau so gut umdrehen: das Vorhandensein von Schwänen weist auf die Existenz von Teichen und Gewässer hin, oder hat sie zur Folge. Und sind die Voraussetzungen günstig, finden sich beide mit weiteren Fügungen zu einer lebendigen Gestalt zusammen - Fische, Enten, überhängende Büsche, Libellen, das Liebchen, ihr Dichter die Füße im Wasser, am Ufer unterm Baum ein Fiedler, Nahrung etc. etc. Kurz: alle Beteiligten finden das ihre, um ihr Leben freudvoll gestalten zu können. 

Ist das aber nicht mehr der Fall, wie heute überall, und Regelungen entstehen müssen, die individuelles Schicksal verhindern, da entsteht auch mit dem Rückgang der Idylle der Rückruf durch das, was wir Romantik nennen: die Sehnsucht nach dem alten Mythos: musikalisch heroisch bei Wagner; bei Novalis ist es die Verklärung des Todes seiner Liebsten.

Jupiter steht für das Fügen zur Gestalt durch Verehrung. Je vollständiger, umso eigenständiger erwacht das Joviale im Individuum.  aber auch für das Deuten, mithin die Erkenntnis in Richtung aufs dunklere Ziel: den Saturn, den Hüter der Zeit, den Ordner im Raum.

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Kommentare zu diesem Text

aliceandthebutterfly (36)
(18.01.19)
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 LotharAtzert meinte dazu am 18.01.19:
Das ist klar - Jupiter ist der Angenehmste. Nach ihm wird's immer unheimlicher, bis wir beim Pluto in der Müllpresse landen. (War ein Scherz meines 11-Hausmerkurs im Wassermann
Was ich schade finde ist, daß obwohl genügend Leser lesen, nicht ein einziger Kommentator da ist, der etwas zum Thema zu sagen hätte, als wäre Fügung zur Eigenständigkeit das Allerselbstveständlichste auf der Welt. Komischerweise fügt sich nichts mehr, außer natürlich bei den Sozialen das Soziale: der ambulante Geistespflegedienst sozusagen, der dir sagt, wie eine Form gut ist und der nicht verstehen kann, was ein Inhalt zum inneren Halt macht.

Liebe Grüße
Ätznaton, äh Pluto in 6 im Löwe
aliceandthebutterfly (36) antwortete darauf am 18.01.19:
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 LotharAtzert schrieb daraufhin am 18.01.19:
Ja und ich bin völlig bescheuert. Mein Merkur steht nämlich in 12! auf 0° Wassermann.

 LotharAtzert äußerte darauf am 18.01.19:
Also die zwei großen Lieben - das ist mehr Sonne-Venus-Mars.
Jupiter ist Weisheit oder Einsicht.
Loslösung ist ein-deutig Neptun.
aliceandthebutterfly (36) ergänzte dazu am 18.01.19:
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 LotharAtzert meinte dazu am 18.01.19:
Dann haben wir ja dasselbe Reiseziel
MichaelBerger (44)
(18.01.19)
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 LotharAtzert meinte dazu am 19.01.19:
Danke
Größe, roter Fleck, Farbtöne - das sind Äußerlichkeiten, das anschaulich machen ist dagegen eher auf das Bildhafte bezogen. Wir haben früher oft so genannte Assoziationsketten gebildet, doch dazu muß man das Wirkprinzip ein bißchen kennen.
Beim Jupiter könnte eine solche Kette so aussehen:

Fügung-Einsicht-Gestalt-Eigenständigkeit-Großzügigkeit-Förderung-Ausdehnung-Gas (Überfluß)-Geistesgeburt-Universität …

LG
Lothar

 LotharAtzert meinte dazu am 19.01.19:
Geist beginnt -ahnenderweise- beim Artikulieren (Jungfrau - weswegen auch Fragen so wichtig sind), bewußt machen (Waage), die Form als *Erleidensform annehmen (Skorpion) und die Gestalt dahinter erkennen (Schütze, dem Zeichen des Jupiters).
Wenn man freilich in abendländisch-arroganter Weise meint, dies sei " nur Esoterik", wird man die richtige Reihenfolge von Zusammenhängen niemals "auf die Reihe" kriegen.

* Erleidensform, Beispiel: eine Schildkröte muß aufpassen, nicht auf den Rücken zu fallen, ein Nashorn fliegt nicht auf Bäume etc. etc.

Antwort geändert am 19.01.2019 um 11:49 Uhr

- lallen wie ein Lala.

Antwort geändert am 19.01.2019 um 11:52 Uhr
MichaelBerger (44) meinte dazu am 19.01.19:
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 LotharAtzert meinte dazu am 20.01.19:
Und ich dachte, Du hättest etwas mehr verstanden.
Die "zarte innere Stimme" ist eine Verkehrung: Du bist das zarte äußere Kerlchen, das sich nicht den Mächten fügen will
MichaelBerger (44) meinte dazu am 21.01.19:
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 LotharAtzert meinte dazu am 21.01.19:
Das "(aus Deiner Sicht)" gefällt mir. Ist es auch meine Sicht, daß die Sonne scheint, Wärme spendet und alles Leben auf dieser Erde ermöglicht?
Ich versuche, wenn auch mehr schlecht, als recht, das Prinzip des Daseins denen näher zu bringen, die das bisher nicht verstanden.
Wenn aber selbst das Prinzip zu meiner Subjektivität relativiert wird, muß ich resignieren.
Teil des Prinzips sind nunmal die Urbilder, auf die alle Bilder zurückführbar sind, wobei es der Steinbock ist, der gern von Prinzip spricht … ach, interessiert weder Dich, noch die anderen Leser.

Weißt Du, warum "Jupiter" so gut angeklickt wird? - Ein Astrologe hat es entdeckt und auf ein Astro-Portal verlinkt - im eigenen Lande/Forum gelte ich (-meine Worte) weiter nichts bzw. als harmloser Spinner.
Na gut.

Antwort geändert am 21.01.2019 um 09:59 Uhr
MichaelBerger (44) meinte dazu am 23.01.19:
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 LotharAtzert meinte dazu am 23.01.19:
Bezüglich des Themas Jupiter/Weisheit reden wir vollständig aneinander vorbei. (Du an mir, denn um mein Thema geht es ja hier) Um Musik und Klang geht es erst beim viel subtileren Neptun; für Rhythmen, Breaks usw. ist Uranus zuständig. Um das schwingende System zu begreifen, ist es vonnöten, erst mal das dreifache Prinzip aus Neptun, Uranus und Saturn in seinem Kern zu erfassen, was aber für Interessierte nicht so schwer sein sollte.

Stichelnde Widerworte sind dort, wo man mir die Aufmerksamkeit bezüglich der eigenen Themen verweigert, um soziales Mitmach-Getue drüber zu kleistern und kein Selbstzweck.

Selbstverständlich hab ich in jungen Jahren ein Instrument gespielt. Gitarre. Heute höre ich nur noch, wie die drei Porschemotoren der Nachbarn beim Anlassen meinen Magen und sonstige Eingeweide unangenehm zum Schwingen bringen. Bin ja selber schuld- was führe ich auch so ein asketisches Leben.

Und sprich nicht von Mandalas, als wüsstest Du darüber was. Es ist ein System, wie das astrologische, eine geistige Landkarte, in dem kein Element zufällig ist, alles streng geordnet in die fünf Weisheiten. ...

Antwort geändert am 23.01.2019 um 10:50 Uhr
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