[Mutter hat mich im Quell der Toten gebadet]
Gedicht
von Oreste
Kommentare zu diesem Text
MichaelBerger (44)
(23.01.19)
(23.01.19)
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Nein, nur fehlt mir hier die Jahreszahl.
Danke dir!
O.
Danke dir!
O.
Iktomi (74)
(23.01.19)
(23.01.19)
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Ja, das ist es.
Dein Kompliment freut mich, liebe Iktomi. (:
Gruß an dich
O.
Dein Kompliment freut mich, liebe Iktomi. (:
Gruß an dich
O.
ohne die drei letzten zeilen wäre es was geworden.
Warum?
Cora (29) äußerte darauf am 23.01.19:
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Vorschlag abgelehnt. (-;
Süßer Verwesungsgeruch! Nicht auszudenken.
Cora (29) meinte dazu am 23.01.19:
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Er verströmt ihn, genau.
Cora (29) meinte dazu am 23.01.19:
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Kein Grund, sich zu entschuldigen. Ich schätze es immer, wenn mir Verbesserungsvorschläge unterbreitet werden, auch, wenn meine obige Reaktion vielleicht anderes vermuten ließ. Insofern: Danke!
O.
O.
Früher (Ich hoffe, heute nicht mehr!) war es üblich, dass ungezogene Kinder mit nackten Beinen auf getrockneten Erbsen knien und das Vaterunser 100 mal beten mussten. Auf diese Weise wurde die Reinheit des Kindes bewahrt, so wusch man sich selbst rein. So hat man Kinderseelen gebrochen, Daran musste ich beim Lesen Deines Textes denken.
Liebe Grüße
Llu ♥
Liebe Grüße
Llu ♥
Kommentar geändert am 23.01.2019 um 09:27 Uhr
Cora (29) meinte dazu am 23.01.19:
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Das weiß man nie, Cora.
Heute geschehen Kindesmisshandlungen - aus mannigfaltigen Gründen - oft subtiler, doch sind sie dafür nicht weniger grausam. Vielleicht eines der letzten echten Tabuthemen unserer Zeit.
Liebe Grüße euch
O.
Liebe Grüße euch
O.
Die drei letzten Zeilen korrespondieren mit der Überschrift. Insofern schließt sich das Gedicht.
Genau so war es gedacht. Ich danke dir!
O.
O.
Hallo Oreste,
am ‘Quell der Toten gebadet‘ zu werden muss für eine lebende (Kinder-)Seele ein schrecklich nachhaltiges Ereignis sein. Du schilderst eine äußerst gewaltsame Seele/ Herz/Hirnwäsche, bei der der Wille blank gescheuert, aufgerieben, die Neugier weggeschrubbt wird, so gründlich, dass die Bedürftigkeit abtaucht, LI abhandenkommt, LI von allem abgeschnitten ist, das ihm signalisiert, was es braucht, geschweige denn, dass es sich etwas zu wünschen getraut. Die Tortur geht weiter, die Gedanken werden eingeseift (manipuliert! – sehr treffend umschrieben) und Gefühle abgespült (abtrainiert – etwa nach dem Prinzip: ein Indianer kennt keinen Schmerz!) Mit dem Bild, dass ‘das Urvertrauen quoll‘ tue ich mir ein bisserl schwer, wenn es quillt wird es m.M. größer. Das verstehe nicht so ganz???
Die Wünsche werden noch mal ausgebürstet (sicher ist sicher!), das Herz reingewaschen (wie ein Herz zu sein hat), dabei wurde die ‘Unversehrtheit‘ so weit überdehnt, dass sie Falten schlägt.
Kein Wunder also, dass LI den süßlichen Geruch der Verwesung ausströmt, bei all den Leichenteilen, die es mit sich rumschleppt, bei all dem, was es nicht leben durfte.
Bei:
frage ich mich, was dich bewogen hat, die Augen nachzustellen
Heute blicke ich aus trüben Augen in die Welt
würde dem normalen Sprachgebrauch entsprechen, oder ?
Im letzten Absatz schlägst du die Brücke zum Titel, den würde ich auf keinen Fall wegschrubben. Es ist ein unangenehmer Verwesungsgeruch, mit dem du deine Leser_innen entlässt, vielleicht auch mit Anklängen an die eigene Biographie, vage Erinnerungen, Erlebnisse, Versuche, Versuchungen, dazu angetan, den Willen zu manipulieren, zu brechen … und alles im Namen der Erziehung. Vielleicht läuft es heute in vielen Fällen subtiler ab, weniger durchschaubar, vordergründig weniger gewaltsam, wie du es hier beschreibst. Aber ich fürchte, es gibt sie immer noch, diese Seele/Herz/Hirnwäschen, um einen’anständigen Menschen mit reinem Herzen‘ aus jemandem zu machen. (als ob Kinder das nicht in allerhöchster Reinheit verkörpern würden!)
Bemerkenswert ist das LI, das in sich gespalten, all dem zusieht, auch die trüben Augen und den süßlichen Geruch ein wenig‚ ‘darüberstehend‘ wahrnimmt. Auch dafür gibt es leider zu viele Beispiele in der Realität.
Es sind starke, niederschmetternde, eindringliche Bilder, die du hier aufgreifst. So ist es kein gefälliges Gedicht, dafür ein aufrüttelndes Stück Lyrik.
Liebe Grüße
mona
am ‘Quell der Toten gebadet‘ zu werden muss für eine lebende (Kinder-)Seele ein schrecklich nachhaltiges Ereignis sein. Du schilderst eine äußerst gewaltsame Seele/ Herz/Hirnwäsche, bei der der Wille blank gescheuert, aufgerieben, die Neugier weggeschrubbt wird, so gründlich, dass die Bedürftigkeit abtaucht, LI abhandenkommt, LI von allem abgeschnitten ist, das ihm signalisiert, was es braucht, geschweige denn, dass es sich etwas zu wünschen getraut. Die Tortur geht weiter, die Gedanken werden eingeseift (manipuliert! – sehr treffend umschrieben) und Gefühle abgespült (abtrainiert – etwa nach dem Prinzip: ein Indianer kennt keinen Schmerz!) Mit dem Bild, dass ‘das Urvertrauen quoll‘ tue ich mir ein bisserl schwer, wenn es quillt wird es m.M. größer. Das verstehe nicht so ganz???
Die Wünsche werden noch mal ausgebürstet (sicher ist sicher!), das Herz reingewaschen (wie ein Herz zu sein hat), dabei wurde die ‘Unversehrtheit‘ so weit überdehnt, dass sie Falten schlägt.
Kein Wunder also, dass LI den süßlichen Geruch der Verwesung ausströmt, bei all den Leichenteilen, die es mit sich rumschleppt, bei all dem, was es nicht leben durfte.
Bei:
Heute
blicke ich in die Welt
aus trüben Augen
blicke ich in die Welt
aus trüben Augen
Heute blicke ich aus trüben Augen in die Welt
würde dem normalen Sprachgebrauch entsprechen, oder ?
Im letzten Absatz schlägst du die Brücke zum Titel, den würde ich auf keinen Fall wegschrubben. Es ist ein unangenehmer Verwesungsgeruch, mit dem du deine Leser_innen entlässt, vielleicht auch mit Anklängen an die eigene Biographie, vage Erinnerungen, Erlebnisse, Versuche, Versuchungen, dazu angetan, den Willen zu manipulieren, zu brechen … und alles im Namen der Erziehung. Vielleicht läuft es heute in vielen Fällen subtiler ab, weniger durchschaubar, vordergründig weniger gewaltsam, wie du es hier beschreibst. Aber ich fürchte, es gibt sie immer noch, diese Seele/Herz/Hirnwäschen, um einen’anständigen Menschen mit reinem Herzen‘ aus jemandem zu machen. (als ob Kinder das nicht in allerhöchster Reinheit verkörpern würden!)
Bemerkenswert ist das LI, das in sich gespalten, all dem zusieht, auch die trüben Augen und den süßlichen Geruch ein wenig‚ ‘darüberstehend‘ wahrnimmt. Auch dafür gibt es leider zu viele Beispiele in der Realität.
Es sind starke, niederschmetternde, eindringliche Bilder, die du hier aufgreifst. So ist es kein gefälliges Gedicht, dafür ein aufrüttelndes Stück Lyrik.
Liebe Grüße
mona
Kommentar geändert am 23.01.2019 um 19:22 Uhr
Ach, mona ... Du machst mich ohnehin schon wortkarges O. nahezu sprachlos. Ich schüttle seit Minuten ungläubig den Kopf und grinse wie ein Kürbis.
Tausend Dank!
O.
Tausend Dank!
O.
Fisch (55)
(23.01.19)
(23.01.19)
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ungewöhnlich guter, kraftvoller Text, in den Bildern.
Dazu dann noch filigran in Syntax und Zeilenumbruch, ohne artifiziell auf Stelzen zu stackseln.
Wow.
ww
Dazu dann noch filigran in Syntax und Zeilenumbruch, ohne artifiziell auf Stelzen zu stackseln.
Wow.
ww
Fisch (55) meinte dazu am 23.01.19:
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Ich habe Restzweifel.
Bring einen Kommentarband heraus, Fisch, und ich kaufe dir blind die ersten zehn Exemplare ab. Verhandlungsbasis?
ungewöhnlich guter, kraftvoller Text, in den Bildern.
Dazu dann noch filigran in Syntax und Zeilenumbruch, ohne artifiziell auf Stelzen zu stackseln.
Wow.
ww
O. Restzweifel?
Dazu dann noch filigran in Syntax und Zeilenumbruch, ohne artifiziell auf Stelzen zu stackseln.
Wow.
ww
O. Restzweifel?
Ausgemerzt!
Vielen Dank für deine so lobenden Worte, Willibald.
Ich freue mich.
O.
Vielen Dank für deine so lobenden Worte, Willibald.
Ich freue mich.
O.
managarm (57)
(23.01.19)
(23.01.19)
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Das freut mich, managarm - ich danke dir herzlich!
Gruß
O.
Gruß
O.
Das ist sehr beeindruckend!
Und gerade weil Deine Worte nicht weinerlich klingen, sind sie umso deutlicher.
(Ein bisschen stolpere ich über "mein Urvertrauen / quoll auf". Da entsteht in mir zuerst das Bild, dass das Urvertrauen größer wird, fast zu groß; erst im Kontext passt sich der Ausdruck an das Schmerzhafte an. Mir fällt jetzt nichts Stimmigeres ein; vielleicht Dir?)
HG Jutta
Und gerade weil Deine Worte nicht weinerlich klingen, sind sie umso deutlicher.
(Ein bisschen stolpere ich über "mein Urvertrauen / quoll auf". Da entsteht in mir zuerst das Bild, dass das Urvertrauen größer wird, fast zu groß; erst im Kontext passt sich der Ausdruck an das Schmerzhafte an. Mir fällt jetzt nichts Stimmigeres ein; vielleicht Dir?)
HG Jutta
In Vaginafalten verschwunden.
Urks.
Ich war in einem katholischen Kindergarten, geführt von Nonnen mit großen perlweißen Hauben. Trauten wir uns mal, ein "böses Wort" auszusprechen, wurde uns der Mund mit Seife ausgewaschen.
An diese Kinder-Purifizierung habe ich beim Lesen Deines super Textes gedacht.
Heute bin ich ein glücklicher Schmutzfink.
ciao
Eiskimo
An diese Kinder-Purifizierung habe ich beim Lesen Deines super Textes gedacht.
Heute bin ich ein glücklicher Schmutzfink.
ciao
Eiskimo
Oha.
Danke fürs Teilen dieser Erinnerung, eiskimo.
Grüß dich
O.
Danke fürs Teilen dieser Erinnerung, eiskimo.
Grüß dich
O.