PABLOS 'TEURER' JUNGE

Gedicht zum Thema Kunst/ Künstler/ Kitsch

von  harzgebirgler

Picasso malte einen Jungen -
der ist ihm meisterhaft gelungen:
Im Arbeitsdress, Hand hält hoch Pfeife,
sitzt er herb da im Schmelz der Reife
zum Manne mit gespreizten Beinen,
die lang wie wohl auch kräftig scheinen.
Sanft südlich wirkt die braune Haut
des Jungen, der verhangen schaut
aus Augen, die geschont von Lidern,
Betrachterblick nur scheu erwidern.
Das schmale Antlitz, dunkle Haar,
ein Mund, breit, trotzig, wunderbar -
der Maler krönt dann noch das Ganze
durch Rosen, die vereint zum Kranze,
des Jungen Haupt zartblühend schmücken
und mich an diesem Bild entzücken.

Hier wird der ernsterfüllten Jugend
in ihrer Schönheit, ihrer Tugend
ein künstlerischer Kranz geflochten
so, wies nur wenige vermochten
und Bilder malten auch mit Knaben,
die noch ihr Leben vor sich haben.
Bei Gainsborough gibts dies Sujet,
“Knabe in Blau“ - wenn ich den seh,
ein junger Lord, edel gekleidet
offenen Augs, das Blick nicht meidet,
scheint der mir ebenfalls gelungen -
doch rührnder find ich Pablos Jungen,
der eine Pfeife seltsam hält
und traurig wächst in trister Welt:
Das hat der Maler wohl gesehn
und ziert mit Blüten ihn, echt schön!


Das 1905 in Paris entstandene Gemälde JUNGE MIT PFEIFE aus der sogenannten rosa Periode Picassos - da kämpfte er noch um Einkommen & Anerkennung - wurde vor einigen Jahren für sagenhafte über 100 Mio.$ von einem unbekannten, öffentlichkeitsscheuen Sammler ersteigert: seinzeit Preisrekord!

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