Randerscheinung

Kurzprosa zum Thema Annäherung

von  Moja

Andere kamen hinzu, vergrößerten die Runde, ihn aber spürte ich kommen an seinem ruhigen steten Gang, seinem stillen sich Dazugesellen, erkannte ich ihn – und erschrak inmitten von Geplauder, Gelächter und ausschweifenden Gesten. Sein Antlitz schien rissig wie Seidenpapier, die Wange zerfetzt, sichtbar dunkle Stollen hinter der Stirn, wund die Augen, sein zaghaftes Nicken – er sammelte sich am Rand unserer Mitte. Wie abgerissen war unsere Zutraulichkeit, so sah ich ihn, am Rand eingerissen, überflutet von neu Eintreffenden.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (29.01.19)
"Das Dazugesellen" ist zwar ein schönes Beispiel für ein substantiviertes Verb, aber "kommen" (in diesem Satz) nicht.

 Moja meinte dazu am 29.01.19:
Du hast 'n Kaffee bei mir gut!
Schönen Tag noch, Monika
Trainee (71) antwortete darauf am 29.01.19:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Moja schrieb daraufhin am 30.01.19:
Danke, liebe Trainee!
Noch einen Gruß, Monika
Sätzer (77)
(29.01.19)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Moja äußerte darauf am 30.01.19:
Versuchte in Worte zu fassen, was mich tief berührte, Uwe.
Lieben Gruß, Monika

 EkkehartMittelberg (29.01.19)
Deine Kurzprosa lässt sich auch unter dem Thema "Verletzlichkeit" lesen.
LG
Ekki

 Moja ergänzte dazu am 30.01.19:
Vielleicht ein Teil davon, Ekki, wenn ich versuche Schichten freizulegen.

Lieben Gruß, Monika

 niemand (29.01.19)
Ich denke, dass man diesen "ihn" nicht unbedingt als eine wirkliche Person sehen muss. Es kann auch ein Augenblick, ein Moment sein, etwas was aus der geselligen Runde abhebt. Das sensible Innere entsteigt der geselligen Mitte, empfindet plötzlich eine Zerbrechlichkeit/Verletzlichkeit des Daseins mit den Facetten "zerfetzt, zaghaft, wund, abgerissen" und fühlt sich plötzlich von der frohen Menge überflutet. So könnte ich es auch lesen.
Mit lieben Grüßen, Irene

 Moja meinte dazu am 30.01.19:
Auch eine Lesart, liebe Irene, ich stelle es mir gerade vor. Danke fürs Hineinfühlen! Liebe Grüße, Monika

 Moja meinte dazu am 30.01.19:
Auch eine Lesart, liebe Irene, ich stelle es mir gerade vor. Danke fürs Hineinfühlen! Liebe Grüße, Monika

 GastIltis (29.01.19)
Komisch, dass ich immer im falschen Moment auftauche:

„Die Haut aus schlecht gegerbtem Fell,
mit Narben und mit Rissen,
die Jahresringe drangen schnell
durch Anstand und Gewissen.

Und dann der Mottenfraß der Zeit.
Wo war der Glanz geblieben?
So manche Widerwärtigkeit,
sie hat mich aufgerieben.“ (Auszug)

LG von Gil.

 Moja meinte dazu am 30.01.19:
Woraus ist der Auszug, das Auftauchstück zur rechten Zeit, Gil?
Lieben Gruß, Monika

 GastIltis meinte dazu am 30.01.19:
Ich weiß nicht, liebe Monika, aber manchmal schreibe ich bei dir wohl einfach ein paar Sätze zuviel. Aber nun habe ich damit begonnen, das Gedicht heißt: „So wie dein Äußeres, so ist auch dein Charakter“, und geht auf einen Spruch meiner Frau von vor ca. fünfunddreißig Jahren zurück. LG von Gil.

 Moja meinte dazu am 31.01.19:
Schöne Überraschung! Mit Dank, Monika
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram