Der Tod ist ein Kartoffelesser

Kurzgedicht zum Thema Gesundheit

von  GastIltis

Der Tod ist ein Kartoffelesser,
frisst Reis und Nudeln, Wurst und Brot.
Das Leben kann es sehr viel besser.
Speist auch mal Fisch. Nun ist es tot.

Wieso? Weil alles, was es täte,
denn nichts ist je vorherbestimmt,
manchmal mit einer einz'gen Gräte
ein unverhofftes Ende nimmt.


Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von: monalisa, AZU20, Irma, plotzn, LottaManguetti, niemand, Sätzer, EkkehartMittelberg, TassoTuwas, tueichler, franky, Trainee.
Lieblingstext von: LottaManguetti, plotzn, franky.
Guten Appetit!

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Kommentare zu diesem Text

Jo-W. (83)
(05.02.19)
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 GastIltis meinte dazu am 05.02.19:
Danke Jo, du siehst es etwas einseitig. Der Tod frisst ohnehin alles; das Leben versucht zu speisen. Den feinen Unterschied gilt es zu beachten. Für Nicht-Fisch-Esser kann er lebenserhaltend sein!
LG von Gil.

 LottaManguetti (05.02.19)
Wir sind ja ausgewiesene Fischesser: Karpfen, Hecht, Forelle ... Besonders in der Angelsaison weiß man uns damit zu beliefern. Mir scheint, das könnte ein Tanz auf dem Vulkan sein, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Den Gevatter Hein kann man eh nicht überlisten. Insofern stelle ich mal Meerrettich und Zitronen bereit - bald gibts wieder Nachschub!
:-)

Du hast lustig und beschwingt darüber geschrieben, lieber GastI, ein Tänzchen, ein Drehen, ein Schwuppdiwupp-Wegisses. Der Schalk in deinem Nacken ist und bleibt unverkennbar!

:D

Lotta

 GastIltis antwortete darauf am 05.02.19:
Ach Lotta, als wir, also meine Frau und ich, vor so vielen Jahren, dass ich mich kaum daran zu erinnern vermag, ein Ziel für unsere Hochzeitsreise aussuchten, nicht Venedig oder Paris, sondern das Interhotel in Saßnitz, wo lebten wir denn, da konnten wir aus dem üppigen Angebot der Tageskarte noch auswählen. Und dreimal darfst du raten, was ich als Weltmann bestellte: richtig, Forelle! Und ich bekam sie filetiert. Meine Frau, damals noch nicht so gereift, hat sich dies begeistert angesehen und für den Folgetag aufgehoben. Ergebnis: da war mehr Betrieb und sie musste das Filetieren selbst übernehmen. Auch eine Ehe kann mit (kleinen) Enttäuschungen beginnen. Dennoch, wir sind darüber hinweg.
Dein Kommentar hat mich übrigens wieder begeistert. Fritze Bollmann scheint populärer denn je zu sein. Danke und lass es dir gut schmecken, egal wer ihn, den Fisch, auch immer liefert.
Liebe Grüße von Gil.

 niemand (05.02.19)
Mir gefällt dieses "frisst" des Todes und dieses "speist auch mal"
des Lebens. Während der Tod als Bestandteil de Natur alles wahllos verschlingt, gibt sich das Leben schon mal kulturell [speisen und nicht fressen] nützen tut es ihm aber nicht viel, weil es bei aller manchmal vorkommenden "Feinheit" endlich ist.
LG Irene

Kommentar geändert am 05.02.2019 um 10:03 Uhr

 GastIltis schrieb daraufhin am 05.02.19:
Liebe Irene, das „Vornehm geht die Welt zugrunde“ hat schon etwas für sich. Alles menschengemachte Elend dieser Erde zusammen genommen ist so verdammenswert, dass man ohne Gewissensbisse schon ein paar Gedanken an etwas Kultur, ob beim Essen, Zusammenleben, beim Respekt und der Toleranz verschwenden kann. Du hast es erfasst. Danke und sei gegrüßt von Gil.

 plotzn (05.02.19)
lieber Gil,

wurde auch Zeit, sonst wäre ich im Wartezimmer noch gestorben... Der Vorteil vom Tod ist, dass er selbst bestimmen kann, ob und wann er sich holen will. Da hat es das Leben auch mit Kultiviertheit und gesunder Lebensweise wesentlich schwerer.

Für mich ist Dein Gedicht ein wunderbar gesponnenens Beispiel für die Absurdität des Lebens.

Einen Abklatsch von Antwortgedicht gibt es als PN.

Liebe Grüße
Stefan

 GastIltis äußerte darauf am 05.02.19:
Hallo Stefan, du weißt doch, Gernhardt hat es mit einigen Versen versucht, den Zeitpunkt selbst zu bestimmen. Im Ernstfall hat es selbst ihm nichts genützt.
Und das, was du Abklatsch nennst, ist es allemal wert, als Anhang zur Bekräftigung und Berechtigung hinzugesetzt zu werden. Allein wegen der Zweideutigkeit.
Danke und LG von Gil.

 Didi.Costaire (05.02.19)
Ich glaube, da schließt sich der Kreis...

Wer frisst bloß wen mit Haut und Hand?
Die Antwort darauf, die verschwand
so wie die alte Schachtel Grete,
  die eine Antwort wissen täte.

Mach du aber munter weiter!

Liebe Grüße, Dirk

 GastIltis ergänzte dazu am 05.02.19:
Hallo Dirk, jeder Link von dir lässt mich befürchten, dass es der vorletzte sein könnte, bevor der kommt, der auf einen wortgleichen von dir verweist. Glück gehabt. Wortgleich ja, aber eigener Text! Und: richtig gute Kommentare, deiner inbegriffen. Mach du auch so weiter! Danke und viele Grüße von Gil.

 EkkehartMittelberg (05.02.19)
Hallo Gil, es lebe das Leben. Ich würde niemals wegen Gräten auf Fisch verzichten. ____ Mir kommt gerade eine lustige Assoziation. In der Todesfuge von Paul Celan heißt es: "Der Tod ist ein Meister aus Deutschland." Nun sagst du: " Der Tod ist ein Kartoffelesser." Das passt, Nicht wahr? :)
Liebe Grüße
Ekki
Jack (36)
(05.02.19)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 05.02.19:
So habe ich gedacht, Jack.

 GastIltis meinte dazu am 05.02.19:
Hallo Ekki, hallo Jack, es heißt ja, in der Kunst sollte alles erlaubt sein. Nun ist die Frage, was ist Kunst bzw. wo endet sie, kaum von uns zu beantworten. Und keiner von uns käme darauf, aus der einen Idee auf die Verächtlichmachung einer anderen zu schließen. Mehr noch. Ich beziehe hier van Goghs „Kartoffelesser“, also ein Gemälde, durchaus mit ein, ohne jetzt auf Länder- oder Nationalitätszugehörigkeiten einzugehen, allein schon deshalb, weil es ein Werk ist, das Menschen darstellt, denen das tägliche Essen Arbeit und Mühe bereitet hat, und die weder den Gang zum Abfallkübel, noch die Wegwerfgesellschaft an sich, kannten. Ob die Assoziation so glücklich ist, darüber eilt diese Zeit doch mit Siebenmeilenstiefeln hinweg. Für mich ist eben nichts vorherbestimmt. Sollte es anders sein und das jemand wissen, eine PN genügt. Danke und herzliche Grüße an euch von Gil.
Cora (29) meinte dazu am 05.02.19:
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 05.02.19:
Lieber Gil,
wenn Friedrich der Große nicht die Kartoffel in Deutschland eingeführt hätte, wären viele Menschen kläglich verhungert.
Ich bin dankbar, dass es sie gibt. Du wirst wissen, dass man sie im Niederdeutschen als Erdapfel bezeichnet. Das klingt viel hübscher.

 GastIltis meinte dazu am 05.02.19:
Hallo Cora, weißt du, dass ich zuerst „von mir“ gelesen habe? Nun denke ich ja, dass du ab und zu verwirrende Sätze schreibst, der hätte mich aus der Bahn geworfen. Um nun Ekki mit einzubeziehen: De Aardappeleters, das hört sich noch hübscher an. Die wären ohne Friedrich wohl auch verhungert, obwohl ja Holland u.a. mit Westindien eine Kolonialpolitik betrieben hat, die auch nicht grade rühmlich war. Danke und viele Grüße von Gil.
Cora (29) meinte dazu am 06.02.19:
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 GastIltis meinte dazu am 12.02.19:
Cora, danke übrigens noch für das Einsetzen des Bildes und die erläuternden Sätze. Übrigens hatte ich vor Jahren mal ein Gedicht mit dem Titel "Kartoffeln und die Heilige Schrift" geschrieben, in dem ich mich ein wenig darüber beklagte, dass sie dort unerwähnt geblieben sind. Mit nicht ganz ernsten Zeilen wie:
"Noch unbekannt den Bibelschreibern,
die, abgelenkt von ihren Weibern,
mit denen sie ihr Geld verprassten,
Erleuchtungen total verpassten."
Ich hoffe, du wirst mich jetzt nicht verdammen. LG von Gil.
Cora (29) meinte dazu am 13.02.19:
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 GastIltis meinte dazu am 13.02.19:
Liest sich fast wie:
wer keinen Fisch hat,
soll dem, der auch
keinen hat, einen abgeben,
dann haben sie zusammen zwei,
aus meinem: Der Mensch kann nicht alles haben.

 TassoTuwas (05.02.19)
Lieber Gil, ich empfehle Fischfilet. Solltest du daran durch eine Gräte zu Tode kommen, kannst du ein Vermögen vor Gericht erstreiten Dieser Tipp ist wie immer für dich kostenlos!
Herzlichst gern geschehen.
TT

 GastIltis meinte dazu am 05.02.19:
Lieber Tasso, danke für den Tipp. Ich werde ihn weiterleiten. Er gilt wahrscheinlich nur in Amerika. Ansonsten esse ich, was auf den Tisch kommt. Meckern inklusive. Anders unser Enkel Henry. Er sagt gelegentlich: Oma, du kannst kochen, was du willst, es schmeckt immer!
Herzliche Grüße von Gil.

 tueichler (05.02.19)
Großartig! :)

 GastIltis meinte dazu am 05.02.19:
Danke Tom, ich glaube, ich habe bei dir noch Schulden. Eine deiner Reisen war wohl sehr kostspielig. LG von Gil.
Trainee (71)
(05.02.19)
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 GastIltis meinte dazu am 06.02.19:
Heidrun, muss dich warten lassen. Warum? Liege flach! Gil.

 GastIltis meinte dazu am 11.02.19:
So, liebe Heidrun, nun geht es so halbwegs. Danke erst einmal. Zur Frage des Alkohols werde ich mich demnächst melden. Das Thema ist ja immer ein paar Zeilen wert, egal aus welcher Perspektive. Ich habe einiges aufzuarbeiten. Bis dann. Herzlich grüßt dich Gil.

 AZU20 (13.02.19)
Schlimmer Tod. LG

 GastIltis meinte dazu am 13.02.19:
Genau Armin, vor allem, wenn du Coras Angebot einbeziehst. Danke und LG von Gil.

 monalisa (15.02.19)
Lieber Gil,
wie man sieht ist Fisch auch nicht so gesund, wie immer behauptet wird.
Essen/Speisen ist dem Leben nicht immer zuträglich, nicht Essen ist ea auf Dauer auch nicht: ein Dilemma.
Das alles berührt den Kartoffelesser Tod nicht.
Ein toternstes Gedicht, das trotzdem schmunzeln lässt.

Liebe Grüße
mona

 GastIltis meinte dazu am 04.03.19:
Liebe mona,

manchmal kommt doch die Erkenntnis,
dass mal wieder gar nichts geht,
viel zu früh, weil das Verständnis
fehlt, es ist schon längst zu spät.

Danke und LG von Gil.

 TrekanBelluvitsh (02.03.19)
Ja, der Tod kommt schon als seltsamer Geselle daher. Nimm nur mal Zombies. Die fressen die Gehirne von Menschen. Warum eigentlich? Was geschieht, wenn sie keine Gehirne fressen? Sterben können sie nicht. Nein, aber anstatt faul in der Sonne zu liegen, müssen Zombies irgendetwas veranstalten und geschäftig tun. Also: Zombies sind auch nur Menschen.

(Ich hoffe nur, dass in meinem Gehirn auch Gräten sind. Denn wenn ein Zombie das mal frisst und sich an den Gräten verschluckt, tja, dann lache ich!)

 GastIltis meinte dazu am 04.03.19:
Ein Zombie wäre bei Gewitter
ein ziemlich zahmer Zeitgenosse,
erzählte mir zuletzt ein Dritter
unter der vorgestreckten Flosse.

Das heißt, man könnte ihn bei Lichten,
mit einem Schutzhelm auf dem Haupt,
wie aus sich selbst heraus vernichten,
wenn man dem Dritten erstmal glaubt.

 Dieter_Rotmund (05.03.19)
Guten Morgen.

Wozu die zusätzliche Nennung der Empfehler in der Anmerkung? Ist ein Monat nicht genug?

 GastIltis meinte dazu am 05.03.19:
Hallo Dieter, danke für die Anfrage. Das ist natürlich Ansichtssache. Zunächst erst einmal ist es keine Erfindung von mir; ich habe es von poena übernommen, weil ich es aus zwei Gründen gut fand: einmal muss man sich nicht zusätzlich bedanken und dann weiß man auch viel später noch, oftmals auch, wenn User schon fort sind, dass es von ihnen mal Empfehlungen gegeben hat. Und das finde ich, z.B. auch wenn User versterben, besonders eindrucksvoll. Voraussetzung ist stets, dass man selbst die Absicht hat, länger bei kV zu verweilen. LG von Gil.
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