Ausblick

Bild zum Thema Fiktion

von  Lala

Am Fenster
beschlägt der Atem.
Zwei Fliegen,
gefangen im Licht
einer Neonröhre,
summen wie Strom
in den Adern,
bis sie zerbrechen.
Als Seelensediment
sinken sie zu Boden.
Hinter dem Glas
rauscht das Meer.

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Kommentare zu diesem Text


 Isaban (05.02.19)
Hallo Lala,
das könnte man noch verdichten, nur als Beispiel:

Am Fenster bricht
der Atem sich
im Neonröhrenlicht
summen zwei
Fliegen wie Strom
hinter Glas rauscht
das Meer


Lieben Gruß

Sabine

 Lala meinte dazu am 05.02.19:
"Am Fenster bricht
der Atem sich"

Nee. Das gefällt mit nicht. Und just das ich es so schreibe, finde ich den jetzt hier besser:

"Am Fenster beschlägt der Atem."

Und dann finde ich gerade den Bruch zu den Fliegen wichtig. Da denke ich an einen harten Schnitt in einem Film. Erst das Bild, das irgendeiner, von hinten gefilmt, und nur auf Höhe seines Kopfes vor einer Fensterscheibe ausatmet, die sofort beschlägt. Es ist ein sehr kleiner neonlichtbeschienener Raum mit einem kleinen Fenster. Ein Bad? Ein WC?
Schnitt: Zu den Fliegen, die um dieses künstliche Licht herumtanzen.

Das "bis sie zerbrechen" ist wahrscheinlich Kacke.

Antwort geändert am 05.02.2019 um 21:43 Uhr

Antwort geändert am 05.02.2019 um 21:44 Uhr

Antwort geändert am 05.02.2019 um 21:45 Uhr
Jack (36)
(05.02.19)
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 Lala antwortete darauf am 05.02.19:
Besseres? Na hoffentlich das Beste. Quark. Ich habe nach zwei Strophen von autoralexanderschwarz Sedimente aufgehört zu lesen, weil ich gleich diesen Film im Kopf hatte. Und das Geräusch von summenden Fliegen und den komischen Geräuschen die Elektrische Geräte von sich geben, durch deren nicht VDE konforme Adern Strom fließt. Dachte an den Prolog irgendeiner "Blade Runner" Dystopie oder einer entgrünten Meglaopolisaussicht aus einem Klofenster im siebenundsiebzigsten Stock. Es geht mir um das Bild und den Film, den ich wegen der anderen Sedimente in meinen Kopf eingepflanzt bekommen hatte. Ich fand's nur mehr als fair die Quelle anzugeben.

Edit: Es braucht - wie ich gerade bemerke - gar keine Dystopie sondern niur das Glas unserer Monitore und in derem Licht wir permanent summen - und dann sogar zerbrechen. Hat ja doch mehrere Ebenen.

Antwort geändert am 05.02.2019 um 22:10 Uhr

 Lluviagata (06.02.19)
Hallo Lala,

eine gute lyrische Arbeit, die ich um so mehr bewundere, weil ich ja weiß, dass Du eher als einfallsreicher Prosaist unterwegs bist.

Lediglich das Seelensediment finde ich zu dick aufgetragen. (Jaaaa, ich weiß, ich trage auch und öfter zu dick auf. Nunu.) Diesen lakonisch wirkenden Gedankengang mit einem Seelenspritzer zu versehen, verdirbt meines Erachtens seinen guten Geschmack. Das rauschende Meer hinter Glas ist eine tolle Metapher.

[Am Fenster
beschlägt der Atem.
Zwei Fliegen,
gefangen im Licht
der Neonröhre,
summen im Strom
der Adern,
bis sie zerbrechen.
Als Sediment
sinken sie zu Boden.
Hinter dem Glas
rauscht das Meer.]

Nur ein Vorschlag.

Liebe Grüße
Llu ♥

PS: Hinter den Fliegen fehlt ein Komma.

 Lala schrieb daraufhin am 06.02.19:
Hallo Llu,

danke für Lob und Anregung. Aber außer dem Komma konnte ich mich nicht durchringen. "Einer" Neonröhre finde ich passender, weil es iregndeine sein, X-beliebig. Letztlich sind das auch irgendwelche Fliegen, Daher bleibe ich bei "einer" und fremdel mit "der" Neonröhre. Das Seelensediment ist schon fett, kitschig, wahrscheinlich too much. Aber alleine ist mir das Sediment ohne Seele zu nackig.Mal gucken.
Es dankt und grüßt Dich
Lala
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