Heureka
Gedicht
von tigujo
Kommentare zu diesem Text
In S.2,V.2 vielleicht das "dachte" gegen ein "wähnte" austauschen, um die Doppelung zum Folgevers zu vermeiden? LG Irma
Kommentar geändert am 13.02.2019 um 07:09 Uhr
Großartige Idee! Kam nicht darauf, danke! Andrerseits, 'wähnte' wäre zu sehr Hochsprache, und die angesprochene Doppelung scheint mir das Simple eher noch zu unterstreichen, wenn ich es mir so auf der Zunge 'vergehen' lasse. Ich überleg noch... Auf jeden Fall, großartiger Einwurf, und überhaupt: Schön, dass du auf den Text eingehst, Kritik im besten Sinne daran übst - unüblich geworden hier, aber so schön
lg tigujo
lg tigujo
Wie wär es denn beim "dacht ich" mit "glaub ich"?
Lieben Gruß,
Isaban
Lieben Gruß,
Isaban
Danke dir - wenn Isaban auch noch dezent mit den Augen rollt, hat sich wohl das Maß gevollt - überlege hin und her, hab es, denke mir, was wär, wenn statt 'dacht ich' 'denk ich' stünde, Wechsel Präsens kleine Sünde und vermeidet Doppelung, weniger an Hoppelung, denn im Präsens folgt's sogleich... Also mach ich mutig... streich!
Ehrlich, du bringst mich noch um meine Textarbeitsverweigerungshaltung mit der Zeit
Ehrlich, du bringst mich noch um meine Textarbeitsverweigerungshaltung mit der Zeit
Antwort geändert am 13.02.2019 um 10:19 Uhr
Ein Anfang ist gemacht.
Aber...
Ich zeig dir - natürlich nur zur Anregung - mal kurz was, lieber tigujo:
Aus dem Weiher
hinterm Haus
schaut ein Bein
des Reihers raus.
Übt der Kopfstand,
grüble ich.
Möglich, denk ich -
sicherlich.
Kurz darauf
das zweite Bein,
was soll das nun
wieder sein?
Und dann fällt
mir ungezwungen
ein: Er ist ihm
wohl gelungen.
Aber...
Ich zeig dir - natürlich nur zur Anregung - mal kurz was, lieber tigujo:
Aus dem Weiher
hinterm Haus
schaut ein Bein
des Reihers raus.
Übt der Kopfstand,
grüble ich.
Möglich, denk ich -
sicherlich.
Kurz darauf
das zweite Bein,
was soll das nun
wieder sein?
Und dann fällt
mir ungezwungen
ein: Er ist ihm
wohl gelungen.
Antwort geändert am 13.02.2019 um 15:41 Uhr
Danke, liebe Isaban / Anfang ist's, drum fang ich an
Deine Glanzlichter, die du draufsetzt, geben schon was her:
- Das mit 'grüble' ist genial, sitzt, passt, wackelt und hat Luft. Schon drin.
- 'Übt der Kopfstand...' - so hatte ich es ursprünglich, im Fluß geschrieben - auch gehabt, doch beim nochmals Lesen bemerkte ich, dass sich das umgangsprachliche 'dieser' mit dem Kopfstand seinem Artikel ein wenig schlägt, mit der angehauchten Bedeutung, der Kopfstand wäre es, der übte... Deswegen belasse ich es bei 'Übt er Kopfstand'.
- Der Doppelpunkt vor 'Er ist ihm wohl gelungen. Ebenfalls in erster Runterschreib-Version noch vorhanden gewesen. Doch dann - vielleicht grüble ich zuviel - kam mir folgendes vor:
Der Doppelpunkt stört beim Lesefluß. Das 'ein' in vorletzter Zeile, das sich auf das 'sein' in der vorherigen anbiedert, wird durch den Doppelpunkt noch mehr in den Reim dazu einzementiert und bringt das Gefüge zu sehr ins Krachen.
Obendrein, mit dem Beistrich, der den Lesefluß trotz Falschzuordnung des Endreimes noch eher darüberlesen läßt, ergibt sich auch ein retardierender Effekt der Pointe, wodurch das Heureka in seiner Überraschungswirkung besser zur Geltung käme - wenn einer so liest wie ich es tu.
Wow, soviel professionelle Unterstützung macht mich noch zum Amateur im wahrsten Wortsinn. Einfach gut tuend, wenn, was halbwegs gelingt, durch die letzten Prozent Politur dann ganz rund wird, das macht Faule fleißiger und Unbedenkende achtsamer - danke dir, wie auch all den anderen Textengeln
Deine Glanzlichter, die du draufsetzt, geben schon was her:
- Das mit 'grüble' ist genial, sitzt, passt, wackelt und hat Luft. Schon drin.
- 'Übt der Kopfstand...' - so hatte ich es ursprünglich, im Fluß geschrieben - auch gehabt, doch beim nochmals Lesen bemerkte ich, dass sich das umgangsprachliche 'dieser' mit dem Kopfstand seinem Artikel ein wenig schlägt, mit der angehauchten Bedeutung, der Kopfstand wäre es, der übte... Deswegen belasse ich es bei 'Übt er Kopfstand'.
- Der Doppelpunkt vor 'Er ist ihm wohl gelungen. Ebenfalls in erster Runterschreib-Version noch vorhanden gewesen. Doch dann - vielleicht grüble ich zuviel - kam mir folgendes vor:
Der Doppelpunkt stört beim Lesefluß. Das 'ein' in vorletzter Zeile, das sich auf das 'sein' in der vorherigen anbiedert, wird durch den Doppelpunkt noch mehr in den Reim dazu einzementiert und bringt das Gefüge zu sehr ins Krachen.
Obendrein, mit dem Beistrich, der den Lesefluß trotz Falschzuordnung des Endreimes noch eher darüberlesen läßt, ergibt sich auch ein retardierender Effekt der Pointe, wodurch das Heureka in seiner Überraschungswirkung besser zur Geltung käme - wenn einer so liest wie ich es tu.
Wow, soviel professionelle Unterstützung macht mich noch zum Amateur im wahrsten Wortsinn. Einfach gut tuend, wenn, was halbwegs gelingt, durch die letzten Prozent Politur dann ganz rund wird, das macht Faule fleißiger und Unbedenkende achtsamer - danke dir, wie auch all den anderen Textengeln
Antwort geändert am 13.02.2019 um 18:34 Uhr
Das trifft mal wieder komplett meinen Lachmuskel.
Wundervoll!
Lotta
Wundervoll!
Lotta
Oh, dies freut - und mittlerweile
gäbe es noch eine Zeile,
aus dem Weiher hinterm Haus
schaut noch etwas Drittes raus
gäbe es noch eine Zeile,
aus dem Weiher hinterm Haus
schaut noch etwas Drittes raus
ein reiher auf beutezug. der kriegt den hals nicht voll. am ende reihert er noch.
ps: Möglich, löbllich -
sicherlich.
ps: Möglich, löbllich -
sicherlich.
Solange bloß unter Wasser - wie ein Unterwasserwasserlasser...
Oder war es ein Sandstand? Versuchen doch nur die Sträuße..
Danke, lo !
Oder war es ein Sandstand? Versuchen doch nur die Sträuße..
Danke, lo !
Jo-W. (83)
(13.02.19)
(13.02.19)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
Danke - und, kein fake, es stimmt! Komm zu mir nach Haus, es steht vor dem Weiher, da wo der Reiher usw.
.. ich fühle ein bisschen Wilhelm Busch. Ich liebe ihn. Den Rhythmus und den verschmitzten Geist. Danke.
LG
LG