Blümerant

Sonett zum Thema Entspannung

von  monalisa

Der Tag hängt fest in kahlen Birkenzweigen,
und friert, erstarrt im fahlen Gegenlicht.
Es wecken ihn auch Glockenklänge nicht,
noch Wolken, die sich flockend tiefer neigen

und trist die Lage unter sich beschweigen.
Im unverbindlich vagen Graugesicht
erscheint die Stadt, geprägt von Norm und Pflicht,
hat sie verlernt, sich lustkonform zu zeigen.

Im Katzenkörbchen döst die Disziplin,
nimmt eine Auszeit, abgelöst von Muße,
die im Pyjama Morgenzeitung liest

und ohne Eile sorgenfrei genießt.
Vom Schwarzkaffee nur kurz gerügt: ‚tu Buße‘,
zieht sich der Tag ansonst vergnügt dahin.

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Kommentare zu diesem Text


 Irma (16.02.19)
Besonders die dritte Strophe hat es mir angetan, Mona. "Im Katzenkörbchen döst die Disziplin" - allerliebst. Ich kuschel mich mal ein Weilchen dazu. LG Irma

Kommentar geändert am 16.02.2019 um 14:19 Uhr
Trainee (71) meinte dazu am 16.02.19:
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 monalisa antwortete darauf am 17.02.19:
Liebe Irma , liebe Trainee,
freut mich sehr, wenn ihr euch hier zu einer kleinen Auszeit der Disziplin im Katzenkörbchen einfindet. Heute, am Sonntag, ist das ja auch angesagt: Abschalten und mit der Seele Baumeln.
Eine kuschelige, erholsame Zeit euch beiden !
Liebe Grüße
mona
Agneta (62)
(16.02.19)
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 monalisa schrieb daraufhin am 17.02.19:
Dankeschön Agneta, freut mich, wenn du bei den Bildern entspannen kannst. So soll es sein :).
Liebe Grüße
mona
Trainee (71)
(16.02.19)
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 monalisa äußerte darauf am 17.02.19:
Das freut mich ganz besonders, liebe Trainee, dass dich der 'spielerische Charakter erreicht und überzeugt hat. Danke!
Liebe Grüße
mona

 EkkehartMittelberg (16.02.19)
Liebe Mona,
es gibt viele gute Gedichte, die den stilistischen und inhaltlichen Duktus deiner ersten beiden Quartette zeigen. Wer so schreibt, macht nichts fasch. Er hält sich fern von jedem Kitsch und zeigt die Realität "im unverbindlich vagen Graugesicht". Aber es ist Mode geworden, sich verhalten misanthropisch zu geben und es fängt an, mich zu langweilen. Und dann kommt mit dem ersten Terzett die Wende, mit der man nicht mehr rechnet; allerliebst die dösende Disziplin im Katzenkörbchen und als Kontrast dazu die Muße, die im Pyjama Morgenzeitung liest und dieser Tag, von dem ich schon gehofft hatte, dass er sich mit seinem grauen Gesicht bald verkrümeln möge, er wird im zweiten Terzett wider Erwarten noch vergnüglich.

Dein Sonett hat mir gute Laune gemacht, Mona. Grazie.

 monalisa ergänzte dazu am 17.02.19:
Lieber Ekki,
wenns gute Laune bei dir erzeugt hat, dann muss ich wohl was richtig gemacht haben . Ich freue mich über deine Analyse und die Einschätzung der 'glücklichen Wende' in den Terzetten. Dankeschön!
Liebe Grüße
mona
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