Heimat
Gedicht
von juttavon
Kommentare zu diesem Text
Hallo Jutta,
am intensivsten spürt man die Heimat, wenn man sie verloren hat.
"der Kinderschuh
aus hartem Leder"
erinnert mich an die vielen Vertriebenen der Welt.
LG
Manfred
am intensivsten spürt man die Heimat, wenn man sie verloren hat.
"der Kinderschuh
aus hartem Leder"
erinnert mich an die vielen Vertriebenen der Welt.
LG
Manfred
Danke, Manfred.
Ja, Deine Erinnerung an die politisch Vertriebenen trifft es auch. Manche sind auch seelisch Vertriebene aus der eigenen Kindheit/Heimat/Verwurzelung; da bleibt nur die Erinnerung an "hartes Leder".
Neue Wurzeln suchen und finden, vielleicht "in vielen Erden", wünsche ich jenen.
HG Jutta
Ja, Deine Erinnerung an die politisch Vertriebenen trifft es auch. Manche sind auch seelisch Vertriebene aus der eigenen Kindheit/Heimat/Verwurzelung; da bleibt nur die Erinnerung an "hartes Leder".
Neue Wurzeln suchen und finden, vielleicht "in vielen Erden", wünsche ich jenen.
HG Jutta
Heimat
So wie die Liebe ist auch Heimat ein Geschenk oder eine Gabe.
Man kann sie sich nicht erarbeiten,
wenn man das muss, dann ist sie es nicht,
sondern bleibt eine ewige Illusion.
by a.k.
So wie die Liebe ist auch Heimat ein Geschenk oder eine Gabe.
Man kann sie sich nicht erarbeiten,
wenn man das muss, dann ist sie es nicht,
sondern bleibt eine ewige Illusion.
by a.k.
Danke, Albrecht.
Der Vergleich mit Liebe stimmt für mich auch, - ein Geschenk oder eine Gabe -, das hast Du schön ausgedrückt.
HG Jutta
Der Vergleich mit Liebe stimmt für mich auch, - ein Geschenk oder eine Gabe -, das hast Du schön ausgedrückt.
HG Jutta
Ein feines Gedicht. Bildhaft. Sprachmusikalisch, wozu auch der Rhythmus gehört. Sinnhaft.
Dass die klangliche Atmosphäre eines Gedichts u. a. durch Verwendung von Assonanzen und Konsonanzen mitbestimmt wird, bedarf eigentlich keiner Erwähnung mehr. In deinen Gedichten fällt es mir immer wieder auf.
Die hellen Vokale e und i erzeugen eine positive Stimmung. Ebenso die Diphthonge und Umlaute, die beide ja zu den hellen Vokalen zählen.
Das G steht für den Anfang. Es bringt etwas ins Rollen. Beispielsweise in Wörtern wie Güte, gehen, geben, glühen, gleiten, Gang …
L macht weich, weit, warm, N wird ganz weich ausgesprochen. Er löst und entspannt.
O und U, die als dunkel bezeichnet werden, vermitteln eine Stimmung von tiefen Tönen, von Dumpfem, von schwer Lastendem oder Bedrohlichem: vom hohen Dom der Glockenton; das Grollen des Donners. U- und O-Klänge zeugen auch von Zorn, Groll und Unmut. Das U taucht ein paar Mal auf in dem Gedicht. Das O sehe ich nicht.
Das A gleichfalls als dunkler Vokal bezeichnet wird, sehe ich nicht ein. Er kommt nämlich häufig vor bei deinem Gedicht.
Das A zeigt Aufrichtigkeit und Stärke (tapfer, standhaft).
Die Bibel beginnt mit einer Häufung von A (Am Anfang war das Wort). Das A wirkt zudem feierlich. Auch bei der Beschreibung des Abendmahls im Bibeltext ist das A in der Überzahl: „Nahm er das Brot, dankte, brach‘s und gab‘s ihnen und sprach.“
Eine positive Stimmung schreibt man auch weichen Konsonanten wie v, b, d, g, h, n, l zu.
Das G steht für den Anfang. Es bringt etwas ins Rollen. Beispielsweise in Wörtern wie Güte, gehen, geben, glühen, gleiten, Gang, ...
L macht weich, weit, warm, N wird ganz weich ausgesprochen. Er löst und entspannt.
So viel zu den Stilmitteln des Gedichts. Nun ja, Theorie und Praxis ... )
Ob das jetzt alles nötig war? Nein! Aber wer mir dauernd solche ausführlichen Kommentare schreibt, darf sich nicht wundern. Auge um Auge, Zahn um ...
Heimat ist für mich da, wo mich ein warmes Herz umfängt.
In Gottes Natur, im Grün sanfter Hügel, zwischen Felsen, oder am Meer, ja, da kann auch ein Hauch von Heimat wehen. Viele Gedanken sind schon über den Heimatbegriff gewälzt worden.
Mit einem gehe ich sehr konform:
„Where we love is home – home that our feet may leave, but not our hearts“ (Oliver Wendel Holmes, amerikanischer Arzt und Schriftsteller).
Da, wo Heimat und Kindheit aufeinanderprallen, stellen sich u. U. ungute Gefühle ein. Heimat durch Gewalt oder Verlust zu verlieren, was infolge unterschiedlichster Ereignisse geschehen kann, auch im zwischenmenschlichen Bereich, ruft zunächst einmal Trauer hervor. Doch der Gedanke von Holmes behält seine Bedeutung. Unabhängig von welchen Geschehnissen auch immer. So sehe ich es.
So, nach zwei Anläufen: Es ist vollbracht.
Die letzte Strophe ist wunderschön und stimmig für mich. Nicht nur die letzte Strophe. Das gesamte Gedicht.
HG
H.
Dass die klangliche Atmosphäre eines Gedichts u. a. durch Verwendung von Assonanzen und Konsonanzen mitbestimmt wird, bedarf eigentlich keiner Erwähnung mehr. In deinen Gedichten fällt es mir immer wieder auf.
Die hellen Vokale e und i erzeugen eine positive Stimmung. Ebenso die Diphthonge und Umlaute, die beide ja zu den hellen Vokalen zählen.
Das G steht für den Anfang. Es bringt etwas ins Rollen. Beispielsweise in Wörtern wie Güte, gehen, geben, glühen, gleiten, Gang …
L macht weich, weit, warm, N wird ganz weich ausgesprochen. Er löst und entspannt.
O und U, die als dunkel bezeichnet werden, vermitteln eine Stimmung von tiefen Tönen, von Dumpfem, von schwer Lastendem oder Bedrohlichem: vom hohen Dom der Glockenton; das Grollen des Donners. U- und O-Klänge zeugen auch von Zorn, Groll und Unmut. Das U taucht ein paar Mal auf in dem Gedicht. Das O sehe ich nicht.
Das A gleichfalls als dunkler Vokal bezeichnet wird, sehe ich nicht ein. Er kommt nämlich häufig vor bei deinem Gedicht.
Das A zeigt Aufrichtigkeit und Stärke (tapfer, standhaft).
Die Bibel beginnt mit einer Häufung von A (Am Anfang war das Wort). Das A wirkt zudem feierlich. Auch bei der Beschreibung des Abendmahls im Bibeltext ist das A in der Überzahl: „Nahm er das Brot, dankte, brach‘s und gab‘s ihnen und sprach.“
Eine positive Stimmung schreibt man auch weichen Konsonanten wie v, b, d, g, h, n, l zu.
Das G steht für den Anfang. Es bringt etwas ins Rollen. Beispielsweise in Wörtern wie Güte, gehen, geben, glühen, gleiten, Gang, ...
L macht weich, weit, warm, N wird ganz weich ausgesprochen. Er löst und entspannt.
So viel zu den Stilmitteln des Gedichts. Nun ja, Theorie und Praxis ... )
Ob das jetzt alles nötig war? Nein! Aber wer mir dauernd solche ausführlichen Kommentare schreibt, darf sich nicht wundern. Auge um Auge, Zahn um ...
Heimat ist für mich da, wo mich ein warmes Herz umfängt.
In Gottes Natur, im Grün sanfter Hügel, zwischen Felsen, oder am Meer, ja, da kann auch ein Hauch von Heimat wehen. Viele Gedanken sind schon über den Heimatbegriff gewälzt worden.
Mit einem gehe ich sehr konform:
„Where we love is home – home that our feet may leave, but not our hearts“ (Oliver Wendel Holmes, amerikanischer Arzt und Schriftsteller).
Da, wo Heimat und Kindheit aufeinanderprallen, stellen sich u. U. ungute Gefühle ein. Heimat durch Gewalt oder Verlust zu verlieren, was infolge unterschiedlichster Ereignisse geschehen kann, auch im zwischenmenschlichen Bereich, ruft zunächst einmal Trauer hervor. Doch der Gedanke von Holmes behält seine Bedeutung. Unabhängig von welchen Geschehnissen auch immer. So sehe ich es.
So, nach zwei Anläufen: Es ist vollbracht.
Die letzte Strophe ist wunderschön und stimmig für mich. Nicht nur die letzte Strophe. Das gesamte Gedicht.
HG
H.
Kommentar geändert am 01.03.2019 um 13:19 Uhr
Kommentar geändert am 01.03.2019 um 13:37 Uhr
Danke, lieber H.
Das Zitat von O.W. Holmes ist schön und trifft. Die Entwurzelung durch seelische Gewalt ist dramatischer als oft angenommen. Wenn dann noch irgendwie Liebe zusammengekratzt werden kann für Herzwurzeln, ist viel erreicht...
Der Laut "a" ist für mich dunkel, doch mit den Qualitäten von Ruhe, Trost oder geistiger Einkehr. Der Beginn der Bibel und die Geschichten zum Abendmahl haben für mich diese Aspekte von Dunkelheit. Und: Erst durch Dunkelheit wird Licht wahrnehmbar, wie Du mal in einem Kommentar geschrieben hast...
HG Jutta
Das Zitat von O.W. Holmes ist schön und trifft. Die Entwurzelung durch seelische Gewalt ist dramatischer als oft angenommen. Wenn dann noch irgendwie Liebe zusammengekratzt werden kann für Herzwurzeln, ist viel erreicht...
Der Laut "a" ist für mich dunkel, doch mit den Qualitäten von Ruhe, Trost oder geistiger Einkehr. Der Beginn der Bibel und die Geschichten zum Abendmahl haben für mich diese Aspekte von Dunkelheit. Und: Erst durch Dunkelheit wird Licht wahrnehmbar, wie Du mal in einem Kommentar geschrieben hast...
HG Jutta