Gepflogenheit eines Hellersdorfers

Schauspiel

von  Oreste

Jeden Mittwoch
wäscht meine Nachbarin über mir Wäsche.
Der Schleudergang ihrer Waschmaschine
ist dem Landeanflug eines Helikopters
zum Verwechseln ähnlich.
Es lärmt fürchterlich
und die Gläser im Schrank klirren.

Jeden Mittwoch
sitze ich auf dem Küchenstuhl und schließe
meine Augen. Ich stehe dann
auf dem Dach unseres Hochhauses,
bereit,
der Scheiße hier
zu entfliehen.


Anmerkung von Oreste:

2013

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Kommentare zu diesem Text


 monalisa (09.03.19)
Da sieht mans wieder, Oreste:
Mit Wilhelm Tell gesprochen:
>>Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben,
wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt.<<
Wobei die Nachbarin hier ja gar nicht böse ist, hat bloß das Bedürfnis ihre Wäsche zu machen, vielleicht gehts dem in der Wohnung darunter am Freitag oder wann auch immer ganz ähnlich, wenn LI seinen Waschtag hat. Schuld sind die Enge, die rämliche Nähe, die schlechte Bauweise .... man muss sich arrangieren oder den Abflug machen. ;)

Liebe Grüße
mona

 Oreste meinte dazu am 11.03.19:
So schauts aus. Wobei fraglich ist, ob LI seine Wäsche überhaupt wäscht. (;

Danke und lieben Gruß dir, mona!
O.

 loslosch (09.03.19)
das kann leicht schiefgehen. denk an Nicolae Ceaușescu.

 Oreste antwortete darauf am 11.03.19:
Schwierig, an jemanden zu denken, den ich nicht kenne.
Stelzie (55)
(09.03.19)
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 Oreste schrieb daraufhin am 11.03.19:
Gut, dass es mich gibt.
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