Elternabend 2.19

Text zum Thema Alltag

von  jennyfalk78

Die Kacke dampft gemütlich auf den Stühlen.
Ich sehe nach links, rechts und durchwühle die Mitte.
Verdammte Axt!
Wieder nichts gefunden, außer den nächtlichen Schritten,
die im Abgang wunderschön nachhallen.
Die Schatten klingen, wie irgendeine fünfte Sinfonie.
Das gab es noch nie, in dieser Runde.
Alle zwei Wochen wird die Vergangenheit gekämmt.
Von Anfang an war ich vehement dagegen,
wurde leider nicht gefragt.
Mein Therapeut hat gesagt, es sei wichtig.
Weitsichtig wie ich bin,
habe ich schon mal die Begrifflichkeiten vor getankt.
Wenn ich dann, mein Gegenüber spiegeln muss,
hasse ich mich, für den Stuss, der so gelabert wird.
Der Therapeut sagt, es sei instrumental, ein Gleichnis ,
der Schatten, der besiegt werden will.
Wirklich?
Ich beantrage ein neues Gegenüber.
Frage mich: „ Wie können sie alle nur so drüber sein? „
Kein Kind braucht den Heiligenschein oder
den Stempel „für gut befunden“!
Meine Augen drehen ihre Runden,
scannen den Umkreis, der weiß,
das die Kacke den Haufen schmeißt.
Oh, meine Blicke verweilen kurz.
Es zerreißt mein Grinsen,
muss ganz schnell meine Blase anhalten.
Tatsächlich, noch eine Mutti, die sich
zusammenreißt um nicht einzuschlafen.
Nicht mal mehr in der Lage ist, nach links zu gucken.
Prädikat: „Für gut befunden!“.
Zähle also die Sekunden, um dem Elend zu entfliehen,
und meiner neuen Busenfreundin zu begegnen.

Warte, ganz aufgeregt, vor dem Klassenzimmer.
Bin bereit für eine neue Weggefährtin.
Ich sehe sie mit dem Lehrer diskutieren,
Hut ab , Chapeau!
Taffe Braut, so denke ich.

Verdammte Axt!
Jetzt, aus dem Flurlicht, ohne Dimmer,
sehe ich ein Thor Steinar Shirt.
Bin voll verwirrt! Schlucke mein, fast verdautes,
indisches Essen hoch.
Versuche, langsam, die Hintertür zu erreichen.
Will einfach ganz schnell weglaufen.
Aber, Eva Braun kommt mir zuvor!
Klopft mir auf die Schultern und sagt: „ Habe dich auch bemerkt!
Deine roten Haare sind mir gleich aufgefallen.
Ich hoffe, es ist modisch bedingt!
Ach, du weißt schon. Egal.
Wollen wir noch was trinken gehen?“

Fieberhaft überlege ich neutrale Sätze, irgendetwas Unverfängliches.
Nicke nebenbei dem einen oder anderen zu.
Einfach Zeit überbrücken.
Ich lege mein Wiki Gesicht auf
und zücke mein schönstes Lächeln aus der Schulter.
„Hey Du.Ich denke, wir haben uns da missverstanden.
Bin da eher die grüne Fraktion und nebenbei, hoffe
ich, deine Tochter ist nicht dein Klon.“
Sie hat es tatsächlich verstanden!

Nun, der Preis war ein Schulwechsel und der
Familienname ist jetzt Stranden,
weit weit weg.


Anmerkung von jennyfalk78:

Schulsysteme in Mecklenburg!

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (26.03.19)
Guten Morgen.

Die erste Hälfte ist mir zu wirr.

P.S.: das/dass!
Trainee (71)
(26.03.19)
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 Dieter_Rotmund meinte dazu am 26.03.19:
Ich glaube die Geschichte klemmt daran, dass sie nur funktioniert, wenn man weiss, wie heutzutage ein Elternabend so abläuft. Ich jedenfalls weiss es, wie sicherlich viele andere Leser hier, nicht.
Gerade nämlich die von Trainee hervorgehobenen "genialen" Stellen verwirren.

 TassoTuwas (28.03.19)
Hallo Jenny,
das ist es, irgendwie möchte man dem Elend entfliehen, geht aber nicht, du stürmst mit Urgewalt durch die Fallen des Alltäglichen so schnell, dass die Fangeisen erst zu schnappen wenn längst vorbei bist und dabei reißt du mich auch noch mit. Ein toller Text vollen Atemlosigkeit und zum schwindelig werden
Marie meine Tropfen!
Herzlichst
TT
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