Ein Freund

Groteske zum Thema Alltag

von  GastIltis

Hilft er dir nicht in deiner Not,
schlag ihn mit seinem Kerbholz tot.
Bewacht er dich nicht in der Nacht,
wird er im Albtraum umgebracht.

Stützt er dich nicht im Morgengraun,
kriegt er was auf den Kopf gehaun.
Beschützt er dich nicht in der Stadt,
mach ihn gleich auf der Straße platt.

Verpflegt er dich nicht auf dem Land,
dann ist er eh schon abgebrannt.
Und rettet er dich nicht auf See,
taucht er wohl unter, ist okay.

Setzt er dich auf dem Friedhof ab,
dann schaufelt er sein eignes Grab.
Mischt er ins Essen etwas Gift,
erdolchst du ihn mit einem Stift.

Und holt er Geld von deiner Bank,
dann lass ihn, du bist doch schon blank.
Egal, wies kommt, macht er nicht mit:
er kriegt zuletzt den Goldnen Schnitt.


Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von: AZU20, TassoTuwas, Jo-W., Didi.Costaire, Sätzer, SinOnAir, EkkehartMittelberg, Nimbus, Stelzie.
Lieblingstext von: SinOnAir.
Fürs Leben!

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Kommentare zu diesem Text


 Teichhüpfer (10.04.19)
Die Organisation, Pflege am Boden, erzählt von dem Notstand.

 GastIltis meinte dazu am 10.04.19:
Hallo Jens, am nächsten Sonnabend geht es los. Guter Tipp von dir. Wer von kV nicht freiwillig mitmacht, für den gilt Strophe zwei, Vers vier. Beim Plattmachen bitte die nötige Harmonie walten lassen. LG von Gil.

 TassoTuwas (10.04.19)
Mein lieber Gil, wie weiß doch der Volksmund so schlau zu berichten, "Viel Freund, viel Leid". Da hat sich die Distanz als gesundheitsfördernd erwiesen. So grüßt dich über hunderte von Kilometer TT

 GastIltis antwortete darauf am 10.04.19:
Hallo mein Freund, da bist du ja fast bei einem Beitrag von gestern gelandet. Sieht nur ähnlich aus.
Du weißt, jede Distanz, harmonisch aufgeteilt, verbietet von vornherein feindliche Auseinandersetzungen. Hätten die römischen Legionen ihre Marschrouten unter dem Motto absolviert, sähe die Welt heute anders aus. Danke für deine Feststellung. Herzlich grüßt dich Gil.
Jo-W. (83)
(10.04.19)
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 GastIltis schrieb daraufhin am 10.04.19:
Hallo Jo, neben der Kunst hast du ganz entscheidend die Natur als Gestalter vergessen. Angefangen bei den Spiralarmen von Galaxien, über Ammoniten, bis hin zur Gestaltung und Formung von Blättern und selbst der Gestalt des Menschen. Die Kunst versucht nur, natürlich neben der Mathematik, hinter die vorgegebenen Geheimnisse zu gelangen. Geh in den Garten und verfolge den Lauf der magischen Zusammenhänge. Danke und liebe Grüße von Gil.

 Didi.Costaire (10.04.19)
So ein Freundchen, das an allem Schuld ist, kann mitunter helfen.

Freundliche Grüße
Dirk

 GastIltis äußerte darauf am 10.04.19:
Hallo Dirk, du triffst den Nagel auf den Kopf. Vor Jahren hatten wir mal einen Geschäftspartner, der bei Problemen immer ein und dieselbe Person benannt hat, die stets abwesend war. Das war so auffällig, dass ich nachgefragt habe, ob er eigens dafür bezahlt wird, was ein breites Grinsen auslöste. Offenbar war es so! Wer solche Freunde hat …
Danke + LG von Gil.
Sätzer (77)
(10.04.19)
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 GastIltis ergänzte dazu am 10.04.19:
Hallo Sä, ich nehme an, dass man vom Mars aus, die Staubstürme mal weggedacht, die astronomisch-galaktischen Zusammenhänge in Fragen Harmonie des Seins viel besser beobachten kann, als dies von der Erde je möglich sein wird. Insofern ist dein gedachter Anteil, wenn auch technisch nicht so sehr ausgereift, schon zu begrüßen. Wir werden es gemeinsam im Auge behalten.
Danke und sei herzlich gegrüßt von Gil.
Sätzer (77) meinte dazu am 10.04.19:
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 GastIltis meinte dazu am 10.04.19:
Hallo Sä, diesen Kommentar von dir fand ich echt gut. Das mit dem „technisch nicht so sehr ausgereift“ darfst du nicht so eng sehen. Kein Mensch verlangt doch eine Aussage, ob er auf dem Mars überleben soll oder nicht. Dein Satz ist doch eine wunderbare Metapher, ob sie nun auf den Mond oder Mars schießen verwendet, zeigt doch nur die Dimension, sprich die noch mögliche bis fast schon unmögliche Rückkehr mit den derzeitigen technischen Möglichkeiten. Außerdem: da du in der Regel mehr einstellst als ich, musst du sehr viel kommentieren und beantworten (musst nicht, aber es ergibt sich). Also: nichts für ungut. LG von Gil.
Sin (55)
(10.04.19)
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 GastIltis meinte dazu am 10.04.19:
Hallo Rothaut, als skeptischer Norddeutscher, der ich bin, sachlich, zurückhaltend, gefasst, von einem Hauch Vornehmheit tangiert, sehe ich die Rechenexempel zunächst gelassen. Zum ehrbaren Kaufmann bewegt mich naturgemäß die Frage, ob es sich sich bei ihm, also bei dir, um einen geborenen oder gebürtigen Hamburger handelt oder gar um einen Hanseaten. Meinem vorauseilenden Respekt stünde im letzteren Fall nichts, in den anderen Fällen verhältnismäßig wenig im Wege, vorausgesetzt, dass unter ehrbaren Kaufleuten nicht nur der Handschlag, sondern auch das gesprochene (in dem Fall geschriebene) Wort gilt. Dass die oben fettgedruckte Zahl samt Rundung steht, ist so sicher, als hätte ich sie selbst erfunden. Insofern gibt es hier keinen Zweifel. Auch der Rückgriff auf den Text „Keine Chance“ festigt dazu unsere Meinungen. Betrachte also den Handschlag als besiegelt und bereite bitte alle notwendigen weiteren Konsequenzen vor. Es muss nicht mit der Pflege am Boden enden (s.o.). In aller Freundschaft Gil.
Sin (55) meinte dazu am 10.04.19:
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 GastIltis meinte dazu am 11.04.19:
Hallo Rothaut, habe gerade die Online-Überweisung von 106, 21 € in Erbschaftsangelegenheiten auf ein Konto einer Hansestadt an der pommerschen Ostseeküste veranlasst, da kommt es mir auf die glatten 12.147 € nun auch nicht mehr darauf an. Für einen Freund tut man doch alles! LG von Gil.

 EkkehartMittelberg (10.04.19)
Hallo Gil, sog. Freundschaften werden in einem Maße idealisiert, dass deine Groteske überfällig war.
HZG
Ekki

 GastIltis meinte dazu am 10.04.19:
Lieber Ekki, die Kürze und Prägnanz deiner Kommentare überrascht mich immer wieder. Nun ist es so, dass manche Dinge eben vom Gefühl und nicht vom Verstand gesteuert werden. Insofern ist das „über“- mehr zufällig.
Viele Grüße und herzlichen Dank von Gil.
Stelzie (55)
(10.04.19)
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 GastIltis meinte dazu am 10.04.19:
Danke Kerstin, das stimmt. Vor vielleicht zwei Jahren hatten wir eine Geburtstagsfeier unserer Tochter in Berlin. Brunchen im Mios, direkt unterm Fernsehturm. Sie hatte einen Begleiter, einen Architekten aus Berlin (W), der uns beiläufig erzählte, dass er fünfzig (!) Freunde hätte. Uns hat es die Sprache verschlagen. Eine derartige Inflation hielt ich nie für denkbar. Ich halte es auch für unvorstellbar, dass sich darauf dein erster Satz anwenden ließe. Den ich für sehr gelungen halte …
Herzlich grüßt dich Gil.
Cora (29)
(10.04.19)
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 GastIltis meinte dazu am 10.04.19:
Liebe Cora, dieser Satz hat ja einen leicht abwertenden Unterton, da man Kupferstechern gern unterstellte, die von ihnen kopierten Objekte ohne Signatur als eigene Kunstwerke anpreisen zu wollen. Das sehe ich hier nicht so! Ich schlage mich auf die Seite von Friedrich Rückert, der seinen Freund (und Kupferstecher) Carl Barth so anschrieb, wenn er ihm etwas mitteilen wollte. Kurz: es war eine Anrede, dem ein Text folgte. Was folgt bei dir …
LG von Gil.
Cora (29) meinte dazu am 10.04.19:
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 GastIltis meinte dazu am 11.04.19:
Liebe Cora, der hochgelobte Kupferstecher könnte sich ja durchaus einen goldenen Stich erlauben. Im Gegensatz dazu ist die Frage, ob ein Goldener Schuss dem Goldenen Schnitt vorzuziehen ist, kaum zu stellen. Gruß von Gil.

 plotzn (12.04.19)
Doch hilft er dir im Zeitverlauf,
dann weck ihn von den Toten auf.

Tja, Gil, Schiller und Bürgschaften sind lange her und seitdem gibt es nur noch einen Freund, der bis zum Schluss an deiner Seite bleibt - Hein.

Liebe Grüße,
Stefan

 GastIltis meinte dazu am 12.04.19:
Hallo Stefan, ich dachte Du! Aber nein, immer diese wunde Stelle. Ich habe eben von der Rückseite deines „Außer Spesen nichts gelesen“ noch einmal einen Überschlag angesetzt, ausgehend von einer gewissen Jahreszahl, aber die Ernüchterung folgte sofort auf dem Fuße. Abstand und Respekt, aber ich verliere doch …
Sei gegrüßt von Gil.

 plotzn meinte dazu am 13.04.19:
Hein geht aber nicht strikt nach Jahrgang vor... Darum - genießen, so lange es geht.
Ich hänge gerade im Zwischenstadium - dem jugendlichen Leichtsinn entflohen, die Altersweisheit aber noch nicht in Sicht.

Grüße gen Norden, Stefan

 GastIltis meinte dazu am 13.04.19:
Erinnert mal wieder, auf die Wirtschaft der DDR bezogen, auf den Satz vom mittleren Jahr: Wie läuft es? Schlechter als im Vorjahr, aber besser als im nächsten …
LG von Gil.
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