Tempo 130

Prosagedicht zum Thema Alltag

von  klaatu

Plötzlich
registrierte ich
jedes Stückchen Abfall
am Straßenrand:
Jeden Verpackungsschnipsel,
jede zerknüllte McDonald´s-Tüte,
jeden Kippenstummel.

Plötzlich
kannte ich die Namen
jedes einzelnen Feinstaubpartikels
in den Abgasen der Autos vor mir.

Meine Sicht verschwamm,
ich begann zu schwitzen
- deshalb schaltete ich
die Scheibenwischer ein.

Ich setzte zum Überholen an,
doch auch die anderen Autos
beschleunigten auf einmal.

Bei Tempo 130
machte mein Auto schlapp.

"Unfair!", rief ich,
während ich rechts und links überholt wurde.

Warum konnten alle anderen
schneller fahren als ich
und dabei sogar noch lachend
Tennis auf den Dächern ihrer Autos spielen??

"Moment mal... Träume ich das hier?",
dachte ich laut
oder
träumte es vielleicht auch nur.

Plötzlich
öffnete ich meine Augen und sah
einen blauen Cartoon-Elefanten,
der einen Umzugskarton im Rüssel trug,
mit irrem Tempo auf mich zukommen...

Traum? Realität? Fiktion?
So jedenfalls starb ich.

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Kommentare zu diesem Text


 Isaban (10.04.19)
Hallo klaatu,

im Rüssel? Nee, dort ist es verflixt eng und dunkel, also eher "mit" oder "mit dem" oder "auf", oder?

Die letzten beiden Verse würde ich weglassen und lieber so etwas wie "dann faltete er meine Windschutzscheibe" oder zur Not "dann krachte es" oder "dann prallte ich auf" o.ä. schreiben.

Lieben Grüß
Isaban

 klaatu meinte dazu am 10.04.19:
Hallo Isaban!

Stimmt, das mit dem Rüssel klingt etwas merkwürdig. Aber man sagt ja auch, dass man etwas "im Arm" hält. Daran dachte ich wohl.

Das Ende lasse ich aber so wie es ist. Die Alternativen habe ich schon zu oft gelesen.

LG
k
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