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Kurzgedicht zum Thema Abstraktes

von  Isaban

Der Abend war lau und wir gingen hinein,
wir haben uns etwas zu trinken bestellt.
War’s Wasser, war’s Wein?
Es fällt mir nicht ein.
Wir haben uns viel mit den Augen erzählt,
in Blicken die eignen Gedichte gelesen;
das Herz war so groß,
das Sichtfeld so klein.
Dann kam die Rechnung. Sonst ist nichts gewesen.
Sonst war nichts, war gar nichts. Ich sollte genesen.

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Kommentare zu diesem Text


 monalisa (12.04.19)
Hallo Sabine,
es ist ja zu befürchten, dass sich die Rechnung nicht nur Auf Wasser oder Wein bezieht, dass LI mit seiner Enttäuschung bezahlt. Vielleicht hat es sich irgendwo in den Augen von LD verlesen, vom eigenen Möchten und Wollen getrübten Blicks ein paar Buchstaben in den Gedichten verwechselt, sie glichen den eigenen wohl doch nicht so ganz, vielleicht hat es in seiner Ungeduld nicht zu Ende gelesen?
Jedenfalls scheint LI viel mehr bezahlt zu haben, als nach dem bisschen Wasser/Wein zu erwarten war, wenn es sich vornehmen muss zu genesen. Für den Preis hat es etwas erworben, das man wohl Erfahrung nennt. Es ist nun um die Erfahrung reicher, dass ein so großes Herz und so kleines Sichtfenster leicht zu Täuschungen und Enttäuschungen führt, man den beiden (auch noch in Kombination) nicht unbedingt trauen kann, ein bisschen Zurückhaltung beim nächsten Mal angebracht wäre. Aber obs hilft?

Das ungeduldig pochende Herz klingt in der Rhythmik des Gedichts wieder, im Wechsel zwsichen 4-hebigen und 2-hebigen Daktylen mit unbetontem Auftakt, die Rechnung präsentiert sich dann auftaktlos, das macht deutlich, wie LI davon überrumpelt wird.
Das Herz, so ‘groß‘ bleibt ohne Reimpartner, einsam!
Und wenn LI ganz aufmerksam gelesen hätte, wäre ihm die Unreinheit des Reims von ‘bestellt‘ und ‘erzählt‘ sicherlich aufgefallen, da schleicht sich ganz offensichtlich schon ein falscher Ton ein.

Es liest sich so simpel, dieses kleine Gedicht, auch die erzählte Geschichte ist einfach und allgegenwärtig. LIs lesen halt meist, was sie lesen möchten, und blenden anfänglich vieles aus, das später zur Ernüchterung führt. Die gekonnt eingesetzten Stilmittel stützen dies fast unmerklich. Das ist ja die Kunst!

Liebe Grüße
mona

 Isaban meinte dazu am 26.04.19:
Hallo mona,

verzeih bitte die späte Antwort, mein Time-Management lässt mal wieder arg zu wünschen übrig.

Zu deiner Interpretation: Hach! Jeder einzelne Abschnitt war mir ein Genuss und der letzte ein reines und nachhaltiges Vergnügen - danke, du Große!
Herzliche Grüße
Sabine

 Reliwette (12.04.19)
Ja, so kann es gewesen sein, liebe Silbenfee - und danke für den Geburtstagsgruß. Ich finde mein Gästebuch nicht lol.

 Isaban antwortete darauf am 12.04.19:
Rechts unten auf deiner Profilseite, Meermann. :D

Danke fein.

Lieben Gruß
Sabine
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