Appokalypse

Gedicht zum Thema Wandel

von  plotzn

Die Welt wird verrückter und zunehmend kleiner,
schon passt sie bequem in ein Smartphone hinein.
Vernetzt und verbunden vom Softwaredesigner,
global und in Echtzeit, tagaus und tagein.

Wir chatten, wir twittern, verstärken die Meinung
auf Facebook, auf YouTube, in jedem Kanal,
die Wahrheit zeigt erste Zersetzungserscheinung,
Konträrargumente sind völlig egal.

Wo bleiben Bedenken zum eigenen Standpunkt,
wer lässt noch komplexere Aufklärung zu?
Ist Differenzierung bald nur noch ein Randpunkt
und Ausbruch aus Gruppenzwang völlig tabu?

Die Welt wird verrückter und zunehmend kleiner,
auch risikoreicher, denn ohne Empfang,
gefangen im Funkloch, weitab irgendeiner
Mobilfunkantenne herrscht Weltuntergang.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Regina (12.04.19)
In der Apokalypse steht in der Tat: "Alle werden ein Bild anbeten, das sprechen kann."

 plotzn meinte dazu am 13.04.19:
Da hatte Johannes ja prophetische Fähigkeiten. Das Wort Smartphone gab es damals noch nicht, sonst hätte er es vielleicht auch erwähnt

Liebe Grüße,
Stefan

 GastIltis (12.04.19)
Hallo Stefan, hat das einen Grund, dass in sechzehn Zeilen Text nicht ein einziges Mal das Wort Ahnung vorkommt? Wahrscheinlich nicht. Muss man also nicht haben. Das Gerät spielt also von alleine. Ich kann mich noch an eine Zeit erinnern, als die ersten Kofferradios rauskamen. Da fragten Leute wie ich jetzt, ob man damit auch ausländische Sender empfangen konnte. Also Fragen aus der Steinzeit. Ich werde demnächst einen Kurs buchen, um wieder mal einen Faustkeil funktionsfähig herstellen zu können. Beherrscht heute kein Mensch mehr. Oder eine Speerspitze aus Feuerstein. Wo Feuersteine liegen, weiß ich. Falls du Interesse hast, Anruf genügt. Bist willkommen. Herzlich grüßt dich Gil.

 plotzn antwortete darauf am 13.04.19:
Servus Gil,

sehr vernünftig, sich auf die Apokalypse so gewissenhaft vorzubereiten. Wer nach dem Niedergang sämtlicher Rechenzentren und Energieversorger jagen und Feuer machen kann, ist dann klar im Vorteil.

Leg bitte mir schon mal einen Feuerstein zur Seite.

Danke und liebe Grüße!
Stefan

 Didi.Costaire (12.04.19)
Hallo Stefan,

»Appril, Appril!« könnte man da am Ende sagen,

und dir zu diesem Gedicht applaudieren.

Liebe Grüße, Dirk

Kommentar geändert am 12.04.2019 um 23:58 Uhr

 plotzn schrieb daraufhin am 13.04.19:
Dank Dir, Dirk!

Ich habe mir jetzt auch eine Applaus-App zugelegt. Sehr hilfreich fürs Ego!

Liebe Grüße,
Stefan

 TassoTuwas (13.04.19)
Hallo Stefan,
da hast du es dem Zeitgeist mal richtig gegeben!
Großartig

Liebe Grüße
TT

 plotzn äußerte darauf am 13.04.19:
Servus Tasso,

ich bin nicht grundsätzlich gegen Smartphones, hab ja selber eines. Auf lange Zeit wird sich das durchsetzen, worin die Menschen einen nutzen sehen. Ich finde zwar schade, dass die Kommunikation zusehends digital und virtuell stattfindet, aber was mir mehr Sorge macht, ist die Gefahr der Manipulation, die durch weltweite soziale Medien ermöglicht wird.
Hab da einen sehr interessanten Film über Cambrigde Analytica, den milliardenschweren Geldgeber Robert Mercer und den Einfluss auf die US Wahl. Das wäre im Zeitalter der Postkarte nicht möglich gewesen.

Dank Dir und liebe Grüße!
Stefan

 TassoTuwas ergänzte dazu am 24.04.19:
Hei Stephan,
du darfst aber nicht vergessen, früher gab es auch mehr Postkutschen
Liebe Grüße
TT

 plotzn meinte dazu am 24.04.19:
Oh ja, Tasso!

Und auch schon Knotenpunkte (für die Postkutschen) und mehr als eine Cloud (besonders in England). Aber trotzdem ging es etwas gemächlicher zu - habe ich mir sagen lassen

Liebe Grüße
Stefan
zoe (62) meinte dazu am 01.06.19:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 plotzn meinte dazu am 02.06.19:
Hallo zoe,

wo das hinführt, weiß nur Google Maps
Die Dinger sind ja auch praktisch, weil man nicht mehr das Amt anrufen muss, um eine telefonische Verbindung herzustellen. Aber wenn die virtual reality die real reality gänzlich verdrängt, wird's gefährlich.

Dank Dir und liebe Grüße!
Stefan

 Dieter_Rotmund (03.06.19)
Verstehe den Witz im Titel nicht.

 plotzn meinte dazu am 03.06.19:
Servus Dieter,

das war der Versuch einer Synthese aus App und Apokalypse.

LG
Stefan
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram