Die Kunst zu warten

Gedicht zum Thema Leben

von  GastIltis

Die Kunst, sich unter einen Baum zu stellen,
um dort zu warten, bis er Früchte trägt,
beherrscht nicht jedermann. Und zu den Fällen,
die man als Daseinsformen noch erwägt,

kommt dann das Schweben zwischen all den Zweigen.
Es mag ein Schwingen sein, ein Hin und Her,
wenn Blätter und auch Äste sich im Reigen
so schmiegsam finden fast wie Wind und Meer.

Dann bleiben noch die schönen Zwischenspiele,
die man, mit Blütenstaub umhüllt, verpasst,
Gesang, Gebrumm, Gerüche und Gefühle,
man schwebt und fällt und staunt, jedoch nur fast.


Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von: SinOnAir, AZU20, bbx, franky, Nimbus, Didi.Costaire, plotzn, Cora, Jo-W., LottaManguetti, Sätzer, blauefrau, Annabell, tueichler, Anantya, Regina, TrekanBelluvitsh, TassoTuwas, Hilde.
Lieblingstext von: SinOnAir, bbx, franky, LottaManguetti.
Bis bald!

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Kommentare zu diesem Text


 Annabell (15.04.19)
Lieber Gastiltis,
ein wunderschönes Gedicht hast Du geschrieben. Gern gelesen und dafür ein *chen.
Einen gelungenen Wochenstart voll Inspiration wünscht Dir
Annabell

 GastIltis meinte dazu am 15.04.19:
Liebe Annabell, für den Wochenstart: danke gleichfalls. Für das *chen auch viele Dank. Und was deinen ersten Satz betrifft, da mag ich ungern widersprechen. Sehr herzlich grüßt dich Gil.

 LottaManguetti (15.04.19)
Warten ist nicht so mein Ding, Giltis, eher Wahrnehmen. Und da sind wir schon beim Thema:
Was ist eigentlich Warten?
Wer es als Stillstand versteht, hat schon verloren.
Dennoch: Auf irgendeine Art und Weise warten wir alle und immer, auch wenn wir uns währenddessen beschäftigen. Oder streben wir lediglich dahin, wohin wir auch ohne viel Mühe gelangen können?
Warten - ein Wort der tausend Möglichkeiten.

Ich warte mal auf deine Reaktion (und beschäftige mich derweil mit dem, was ich bezahlt kriege).

Es grüßt
Lotta

Kommentar geändert am 15.04.2019 um 12:33 Uhr

 GastIltis antwortete darauf am 15.04.19:
Liebe Lotta, gut, ich komme vorbei! Halt, falsche Reaktion.
Weil mich deine Zeilen natürlich von diesem Text entfernt haben, musste ich mir die Frage stellen: was tun? Ergebnis: andere Zeilen mit dem Titel „Ein Blick zurück“ finden. Für dich exklusiv die erste Zeile: „Wer ob des Wartens müde wird,...“
Dass du nun so schlau bist wie zuvor, führe ich auf dein über Gebühr vorhandenes Naturverständnis zurück. Worauf sonst?
Wahrnehmen ist besser als Nichtwirklichgeben, um mal schnell einen soeben erfundenen Aphrodismus einzustreuen.
Was gibt es sonst? Ich hoffe, deine sonstige Beschäftigung hat dich nicht zu sehr unterfordert.
Vielen Dank und sei herzlich gegrüßt wie immer von Gil.
Jo-W. (83)
(15.04.19)
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 GastIltis schrieb daraufhin am 15.04.19:
Hallo Jo, wenn ich jetzt schriebe, dass ich deine Reaktion ganz anders erwartet hätte, wäre das eine dreiste Lüge. Nein, ich wusste es, dass ich mit den emotionalen Zeilen, wenn sonst niemand, dann aber dich erreichen könnte. Und das ist gut so. Verlässlichkeit ist etwas im Leben, auf der sich aufbauen lässt, die man erhalten soll und deren Pflege die Zeiten überdauern kann.
Danke und viele herzliche Grüße von Gil.
Hilde (62)
(15.04.19)
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 GastIltis äußerte darauf am 15.04.19:
Liebe Marie, ich freue mich, dass du da bist, dass du solch wunderbare Zeilen geschrieben hast und dass das Warten ein Teil des Lebens ist, der dazugehört.
Danke und sei herzlich gegrüßt von Gil.
Sätzer (77)
(15.04.19)
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 GastIltis ergänzte dazu am 15.04.19:
Hallo Sä, das hast du sehr sauber noch einmal herausgearbeitet. Freut mich. Kurz und präzise, gut geschaltet! Danke und lass dich herzlich grüßen von Gil.

 TrekanBelluvitsh (15.04.19)
Die Lösungen dafür liegen in der Gentechnik: a) Bäume entwickeln, deren Früchte schneller wachsen. b) Durch Präimplantationsdiagnostik nur noch Menschen mit langen Beinen entstehen lassen, damit sie einfacher an jene schneller wachsenden Früchte herankommen. Problem gelöst, Gedicht überflüssig.

 GastIltis meinte dazu am 15.04.19:
Bitte Trekan, dieses eine noch. Ich wüsste doch sonst nicht wo Hindemith. Denk immer daran, würde das publik, kämen sofort Reporter und ließen im Gefolge Kioske und (Vergnügungs-)Einrichtungen unter dem Baum aufstellen. Nicht, um die Wartezeiten zu verkürzen, sondern um Geschäfte zu machen. Wie überall. Und Trump ließe nach Öl bohren …
Danke und traurige Grüße von Gil.

 TassoTuwas (15.04.19)
Lieber Freund, wieder erfühlst du den aktuellen Puls der Zeit. Ich habe gerade ein Warteseminar bei einem Herrn Godot gebucht. Zwei Stunden warten, nicht gerade billig, aber zukunftsorientiert.
Man hängt ja sonst nur bei KV rum. Wenn du verstehst wie ich das meine. Es grüßt aus der Warteschlange und dankt für diesen Text TT

 GastIltis meinte dazu am 15.04.19:
Hallo Tasso, zwei Seelen … Freut mich, dass man dich noch aufgenommen hat. Muss doch fast überbucht gewesen sein, der Kurs. Hoffentlich reicht ein Semester. Nicht, dass ich deine Aufnahmefähigkeiten anzweifle, eher ist das Gegenteil der Fall, aber der Wissenszuwachs ist gegenwärtig derart hoch, dass sich Vermittlung und Zuwachs fast schon in einem reziproken Verhältnis bewegen sollen. Du wirst uns auf dem laufenden halten.
Danke und sei freundschaftlich gegrüßt von Gil.

 Didi.Costaire (15.04.19)
Ein gutes Gedicht, Gil!

Wir Menschen haben es verlernt, zu warten,
zu viel zu tun und viel zu wenig Zeit.
Da hilft ein Blick nach draußen in den Garten.
Dort gibt es einfach mehr Gelassenheit.

Liebe Grüße, Dirk

 GastIltis meinte dazu am 15.04.19:
Hallo Dirk, was bin ich froh, dass du nichts Gegenteiliges als Überschrift gewählt hast. Bei der Mühe, die mich die Zeilen gekostet haben. Ansonsten hast du fein in vier Zeilen verpackt, wie man die Angelegenheit klassisch hätte regeln können. Aber hier bricht sich der gepriesene „Sommer“ noch nicht so recht Bahn. Danke und voreilige Frühlingsgrüße von Gil.
bbx (68)
(17.04.19)
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bbx (68) meinte dazu am 17.04.19:
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 GastIltis meinte dazu am 17.04.19:
Hallo R. (Klarnamen vermeiden, sagt der Web), also, wenn das zu rasant ist, empfehle ich dir mal die Fabel „Schnecken“ aufzurufen unter Wikipedia: Fritz Graßhoff Muschelhaufen. Neben deiner Geduld bring bitte die nötige Vorsicht mit. Lass dich überraschen.
Danke und herzliche Grüße von Gil.

 AZU20 (17.04.19)
Sehr schön. LG

 GastIltis meinte dazu am 17.04.19:
Hallo Armin, schön, dass du deinen Geburtstag gut überstanden hast und wieder Freude an Gedichten findest. Erfrulich für all die fleißigen Schreiber. Danke + LG von Gil.
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