Durch die Hintertür hinein wollen - Mein schwules Verhältnis zur Literatur

Essay zum Thema Schwangerschaft/ Abtreibung

von  toltec-head

Die Literatur als Frau, der man ein Kind (= Werk) macht. Und wenn man das Kind "keinWerk" tauft, so bleibt es doch immer noch ein Werk und eine Schweinerei. Ich habe alle größte Schwierigkeiten, Werke überhaupt noch zu rezipieren. Wobei zugegebenermaßen fremder Arbeit zuzuschauen immer noch etwas besser geht als selbst zu arbeiten. Vollkommenes Desinteresse an Kindern, an allem, was bloß fortexistiert, die bloße Fortexistenz sichert, an allem, was schreit. Das Lesen der großen Werke der Weltliteratur ist heute so ermüdend als versuchte man, sich ganze Spielfilme aus den 50ern auf seinem Smartphone im Speiseabteil eines Intercity zwischen Hannover und Berlin ohne Kopfhörer anzuschauen. 

Wenn überhaupt, dann durch die Hintertür hineinwollen. Sich unter den Spinnern auf kV wohler fühlen, als unter den Werkschaffenden. Und wenn die Spinner auf kV sich als Werkschaffende samt Urheberschutz & Co. sehen, so bleiben sie trotzdem bloße Spinner für deren Gewichse sich keiner interessiert als vielleicht sie selber, wenn einer dem anderen sein Gewichse "empfiehlt" oder sagt: "Maestro". Mir sympathisch. Literaturforen sind ganz grundsätzlich bloßer Analverkehr. Da kommt in Ewigkeit nichts bei raus.

Gut so.

Die Literatur sagt zu mir:
- Naja, in praktisch jedem deiner Text bettelst du darum, dich hineinzulassen. Aber wir Frauen reagieren auf´s Betteln nicht. Du musst zur Tat schreiten, auch wenn ich Nein sage. Vergewaltige mich und vergewaltige mich gleichzeitig nicht. Irgendwann hast du den Trick schon raus. Klingt schwierig. Mag Arbeit sein und ein wenig Verstellung kosten. Aber blick dich um. Man kann so etwas lernen. Man kann reüssieren; schließlich tut es ständig ja irgendwer.

Schwuler Traum, dass die Literatur, nachdem man sie so richtig schön lange in den Arsch gefickt hat, sich umdreht und zu einem sagt:
- Ich habe dir meinen Ort der Scheiße gegeben und du hast Gold daraus gemacht. Nach so vielen Jahrhunderten, wo ich immer nur verewigen musste, die Ewigkeitshure war, fühl ich mich jetzt endlich ein wenig ewig durch dich

Man will die Literatur als jungen, schönen Mann, der in seiner Naivität nicht weiß, dass er als junger, schöner Mann fickbar ist. Weiß er es, so ist es auch schon wieder bloße Schweinerei. Weshalb man auf einem LitForum immer nur temporär und unter wechselnden Identitäten posten sollte. Lass die Familienväter zuschauen. Aber fürchte dich vor ihrem Arsch!

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Kommentare zu diesem Text


 Augustus (01.05.19)
"Chandos-Brief"
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