Nachempfindung

Erlebnisgedicht zum Thema Lebenseinstellung

von  FrankReich

Es wüten Gedanken, beschwerend im Herzen,
die Worte erkranken, sie lächeln in Schmerzen,
wie Engelstrompeten in rauschenden Ohren
verstummen die steten Gefühle, verloren.

Verloren, entronnen und langsam vergessen,
ein Schatten aus Sonnen, vom Morgen besessen,
das leise und weinend im Heute verschwindet,
und sinnend anscheinend in Lähmung erblindet.

Erblindet im Streben nach Schönheit und Liebe
versagt sich das Leben, und fragt nicht, was bliebe,
wenn Stürme verbrennen, doch Wolken verspüren,
dass Welten sich trennen, und dennoch berühren.


Anmerkung von FrankReich:

Für DWG. 30.04.2019

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Kommentare zu diesem Text


 IngeWrobel (01.05.19)
Das kann ich durchaus nachempfinden – nur das "Lächeln vor Schmerzen" lässt mich stocken im ansonsten sehr flüssigen Lauf. Ich lächele jedenfalls nicht, wenn ich Schmerzen habe.
Aber ich gebe zu, diese Metapher vom schmerzverzerrten Gesicht, das lächelt, gehört zu haben. In dem Falle wäre ein Worttausch schlüssig:
"sie lächeln trotz Schmerzen".
Liebe Grüße in den Mai
von der Inge

 FrankReich meinte dazu am 01.05.19:
Danke, Inge, vor allem für den 'schmerzhaften' Teil Deiner Kritik.
Aber das ist genau das Problem der metaphorischen Nachempfindung. Ich hatte vorher sogar 'lachen' da stehen, aber das erschien dann selbst mir zu heftig, ein wenig grotesk jedoch soll es schon wirken.
Da das Gedicht im Amphybrachys geschrieben ist, hatte ich den Text eigentlich ins Gegenteil verkehren, also inhaltlich nicht unbedingt Ästhetik vermitteln, sondern den Zugang zum Titel ein wenig erschweren wollen,
Ich habe jede Menge Synästhesien und Personifikationen im Text, und nicht nur dieses eine Paradoxon.
Das, was mir an 'trotz' allerdings besser gefällt, ist die Härte des Ausdrucks, daher ist der Austausch durchaus eine Überlegung wert.
Danke auch dafür, und noch einen schönen Maifeiertag,
ciao, Ralf

P. S.: Das 'trotz Schmerzen' biss sich dann doch. Ich kam aus dem Lispeln gar nicht mehr heraus (hi, hi). Ich denke jedoch, einen passablen Kompromiss gefunden zu haben. Schaust Du ihn Dir beizeiten bitte an? Danke, Ralf

Antwort geändert am 01.05.2019 um 19:39 Uhr

 IngeWrobel antwortete darauf am 01.05.19:
Ja, so gefällt mir das (noch besser)!
Das "in" ist sanft und absolut stimmig für mich.
Ist mir so eine Empfehlung wert, Dein Gedicht.
Nochmals liebe Grüße
von der Inge

 FrankReich schrieb daraufhin am 02.05.19:
Inge, Du bist Klasse.

Ciao, Ralf

P. S.: Die Präposition? ist nicht nur sanft, sondern auch doppeldeutig, also: Lächeln die kranken Worte nun vor Schmerzen
oder lächeln sie hinein? Genauso wollte ich es haben. Danke noch mal für die Eingebung.
Ich liebe konstruktive Kritik.

Antwort geändert am 02.05.2019 um 09:53 Uhr
DasWandelndeGefühl (29)
(01.05.19)
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 FrankReich äußerte darauf am 01.05.19:
Freundin, nicht nur Emotionen
sind das Gros von Fuß und Hand,
willst Du wirklich in Dir wohnen,
schärf auch Körper und Verstand.

Lass Dir nie die Seele nehmen,
nicht von mir noch ferner Gunst,
keine Hürde soll Dich lähmen,
Selbstverständnis heißt die Kunst.

Die auch jedem sonst zu lassen,
ist ganz selten nur bequem,
doch wenn Zwänge Dich erfassen
hast nicht Du nur ein Problem.

Lass Dich nie von Schatten blenden,
tauche tief in Deinen ein,
fass Dein Schicksal an den Händen,
so wirst Du zufrieden sein.

Antwort geändert am 01.05.2019 um 19:23 Uhr

Antwort geändert am 01.05.2019 um 19:41 Uhr
DasWandelndeGefühl (29) ergänzte dazu am 01.05.19:
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Stelzie (55)
(02.05.19)
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 FrankReich meinte dazu am 02.05.19:
So, Stelzie, nun aber Butter bei die Fische, was, bitteschön, gefällt Dir an diesem Text gut (hi, hi)?

Ciao, Ralf
Stelzie (55) meinte dazu am 02.05.19:
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 FrankReich meinte dazu am 02.05.19:
Wow, na, immerhin etwas. Ich weiß nicht, ob Du es schon wusstest (wie hieß der Komiker denn noch mal?), aber der Amphibrachys ist extra dafür gezüchtet worden, um etwas Schwung in die Bude zu bringen. Weil in meinem Gedicht alle Reimendungen weiblich sind, funktioniert das bestens. Kleines Manko: Ein zuviel des Guten birgt die Gefahr des Leierns. deswegen auch die Wortwiederholungen am Anfang der 2. und 3. Strophe zur Überbrückung.
Ja, mir gefällt das Tempo auch, und das will was heißen.
Was ich mit meiner Frage eigentlich provozieren wollte: Was gefällt Dir an diesem Gedicht nicht, ist da irgendetwas, was Du verbesserungswürdig findest?

Ciao, Ralf
Stelzie (55) meinte dazu am 02.05.19:
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 FrankReich meinte dazu am 02.05.19:
Oh, hatte ich Amphybrachys falsch geschrieben? Verzweiflung! Hoffentlich habe ich ihn wenigstens richtig angewendet.

Ciao, Ralf
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