Sonettes Gedenken

Engagiertes Gedicht zum Thema Hunger

von  FrankReich

Es walzt dem die Gedanken platt,
dem Durchschnitt und Routine droht,
doch Leben ist kein Denkverbot,
noch findet es im Herzen statt.

Es trotzt dem Unentschieden, Patt,
damit nicht Hirn und Bauch verroht,
es lässt die Butter auf dem Brot,
und übt, und setzt die Dame matt.

Wer alles hat, und hat, und hat,
der ist total und tätlich satt,
doch der, der satt ist, ist auch tot.

Wer bettet, zieht die Laken glatt,
und setzt auch auf des Lebens Blatt,
denn Hunger ist kein Idiot
(und hält in Schach, dank aller Not).

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Kommentare zu diesem Text


 Isaban (06.05.19)
Formschön, klangvoll und tiefsinnig!

Den 15. Vers hätte ich jetzt nicht unbedingt gebraucht, er nimmt dem vorletzten Vers ein wenig an Kraft und Ups-Effekt, kann mir aber gut vorstellen, dass es schwer fällt, sich von ihm zu trennen - der Hunger nach noch mehr Vollendung, gelle?

Ein Text, bei dem ich das Sternchen gern setze.

LG Isaban

 FrankReich meinte dazu am 06.05.19:
Nee, der sollte das Sonett zerstören. Ist ihm ja auch gelungen, so oder so, hm?

Danke auch für das vor dem Sternchen.

Ciao, Ralf
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