Lauf der Dinge

Gedicht zum Thema Entwicklung(en)

von  Isaban

Das Kind in mir hab ich dereinst verlassen,
ich setzte es vor einer Kirche aus.
Das, was es war, wird irgendwann verblassen,
hab ich gedacht und ging befreit nach Haus.

Erst spürte ich es selten, aber dann,
als ich beim Spiel gewann und nicht mehr lachte,
weil ein Entwachsener das kaum noch kann,
nur immerzu an alte Zeiten dachte,

an das, was damals letztlich für mich zählte,
da merkte ich, was mir verloren ging,
wie sehr das Staunen und das Gibbeln fehlte,
an dem ich vormals nicht mal wirklich hing.

Zurück lief ich und suchte es und fand
das, was von diesem Kind noch übrig war.
Es hatte weder Mund, noch Fuß, noch Hand
und roch nicht gut, weil es sich selbst entseelte.

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Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (17.05.19)
Welch schreckliches Geschehen. Hoffentlich reine Erfindung. LG

 Cathleen (04.06.19)
Die letzte Strophe will bei mir nicht so recht zünden. Sie kommt mir vor, wie zu schnell entstanden. Irgendwas stimmt an dem Bild nicht. Ich habe allerdings auch keinen besseren Vorschlag. Aber jedenfalls hat sie mich ins Grübeln gebracht, das ist ja auch schon was. ;)
LG Cathleen
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