Zappelphilipps Selbstmörderballade

Songtext zum Thema Abgrund

von  HerrSonnenschein

Die Welt hält nicht, was sie verspricht,
sie lügt das Blau vom Himmel.
Von Außen schön, viel Farbe, Licht,
im Innern grau und Schimmel.

Der Frühling wirft sein grünes Band,
ein Strick wirft lange Schatten.
Ich werf das Handtuch, seh kein Land,
mein Schiff ist voller Ratten.

Ich fall gleich in den letzten Schlaf,
lass mich unendlich hängen.
Ein kurzer Knack und Zack, das wars.
Mein Leben hatte Längen.

Ein Film, den ich nicht nochmal seh,
viel Ach und Krach, kein Lachen.
Doch hab ich mir, als letzen Dreh,
erlaubt mal Spaß zu machen.

Ich bin noch einmal groß im Bild,
wenn alle Stricke reißen.
Ich zappel selbst dem Tod zu wild.

Und das will etwas heißen.

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Kommentare zu diesem Text


 TassoTuwas (22.05.19)
Schön, schön!
So einen Abgesang liest man doch gerne

LG TT

 Isaban (22.05.19)
Gut verreimt, klangvoll und erfrischend bebildert!
Suizid-Texte gibt es viele, einer larmoyanter als der andere - es ist die Selbstironie, die diesen Text hier deutlich von den anderen abhebt und so lesenswert macht.
LG Isaban

Kommentar geändert am 22.05.2019 um 14:23 Uhr

 EkkehartMittelberg (22.05.19)
Es ist nicht schwierig, das miese Leben vorzuführen, aber den Suizid ins Komische zu rücken, ohne Gefühle zu verletzen, das ist hohe Kunst.
LG
Ekki

 sandfarben (22.05.19)
Genau meinen Geschmack getroffen: jemand der sich selbst nicht allzu ernst nimmt. Und ganz toll verreimt, super Jörg!

 AchterZwerg (22.05.19)
Ein Film, den ich nicht nochmal seh,
viel Ach und Krach, kein Lachen.
Doch hab ich mir, als letzen Dreh,
erlaubt mal Spaß zu machen.

Subtil:
Ein Lachen, das sich selbst bestraft.

Gutes Teil, Herr Sonnenschein.
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