Kettenraucher

Kurzprosa zum Thema Traum/ Träume

von  Moja

Noch bevor er aufgeraucht hat, holt er ein Päckchen Zigaretten aus seiner Jacke; zieht eine Zigarette heraus und steckt sie in den Mund. Ich zünde ein Streichholz an und gebe ihm Feuer. Er nimmt einen tiefen Zug und stößt den Rauch genussvoll aus. Er raucht schon seit ein paar Jahren nicht mehr, doch in diesem Traum war es völlig selbstverständlich zu rauchen. Plötzlich weiß ich, dass ich seinetwegen hier bin. So lange seine Zigarette rötlich glimmt, lebt er. Streichholz um Streichholz werde ich anzünden, denke ich, bis ich irgendwann aufwache. Da merke ich, dass nur noch wenige Hölzer in der Schachtel sind und zünde beherzt eine Kerze an.

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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (24.05.19)
Liebe Monika,
wieder eine gelungene Momentaufnahme.

Und ich überlege (auch), nämlich ob nach "Schachtel sind", nicht einfach Schluss sein könnte / sollte. Oder spätestens nach "Und überlege."

Dein Ende wirkt wie eine Dopplung auf mich. Denn ein Kettenraucher raucht eh Kette - beherzt oder nicht ...

Schöne Grüße
der 8.

 Moja meinte dazu am 24.05.19:
Ja, ein sehr "wacher" Hinweis, Du 8samer 8.!

Ich ändere den Schluss, hoffend, dass die Bedrängnis des Träumers den sterbenden Raucher ohne Streichhölzer noch eine Weile am Leben zu erhalten durch den Trick mit der Kerze, an der er seine Zigaretten anzünden kann, bis Kerze und Lebensflamme erlöschen, "beherzt" herausgearbeitet wurde. Hach, je, bin ich wieder umständlich! Hätte, hätte, Fahrradkette!

Sehr dankend,
winke, winke!
Monika

 Cathleen (02.06.19)
Ich kenne solche Träume. Sie haben ihre eigene Logik. Sobald man darüber nachdenkt, erwacht man. Gut eingefangen. :)
LG Cathleen

 Moja antwortete darauf am 02.06.19:
Danke Dir fürs Lesen und Empfehlen, liebe Cathleen.
Gruß, Moja
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