Als die Regierung auch noch eine hohe Fangprämie für sie aussetzte, konnten wir uns vor Besucherströmen kaum noch retten. Ein gewitzter Bauer stellte ein paar Klohäuschen auf seine Weide und erlaubte jedem, dort zu zelten. Das Genehmigungsverfahren für einen Campingplatz ersparte er sich. Den bald auftauchenden Ordnungshütern klagte er: „Die Leute campieren hier überall wild, sogar auf meiner Kuhweide!“
Die Kugelvampire verpatzten ihre Gelegenheit, zur Dauersensation zu werden, selbst, indem sie nicht mehr auftauchten. Olaf versicherte, die Batterien seien leer und begab sich auf die Suche nach bewegungslos herumliegenden Fellkugeln. Schon bald karrte er mit seinem Fahrradanhänger Dutzende Kugelvampire an. Ich gab ihm Geld für Batterien, das er mir von seinen Fangprämien zurück zahlen wollte, die er tatsächlich erhielt, nachdem er seine Beute abgeliefert hatte. Danach strich die Regierung die Gelder und zahlte keine Fangprämien mehr. In unser Dorf zog wieder Ruhe ein. Die Kühe durften wieder raus auf ihre Weide, die der Bauer eigenhändig von Abfall aller befreit hatte.
Das Institut, welchem die missglückten Chimären abhanden gekommen waren, verkündete, es habe zu keinem Zeitpunkt Gefahr für Mensch oder Natur bestanden. Die Wesen – eine Kreuzung aus tierischen und elektronischen Bestandteilen - seien harmlos. Ich verschwieg meine Bissverletzung, denn sie war schon fast verheilt. Doch wir waren um zwei Erkenntnisse reicher: Erstens, Kugelvampire gibt es wirklich und zweitens, Kugelvampire sind herzlose Wesen.