Geistes Gegenwart

Sonett zum Thema Geister

von  FrankReich

Er steht im Keller, und zählt seine Leichen,
die meisten davon sind schon aufgeweicht,
und auch das Zählen fällt ihm kaum noch leicht,
denn vom Prinzip her sind es stets die gleichen.

Und doch beginnt ihr Los ihn zu beschleichen,
da er es mit dem seinen oft vergleicht,
er merkt, dass ihm die Zeit die Segel streicht,
und würde gern noch manches Ziel erreichen.

Fast immer, wenn er in den Keller schleicht,
erstaunt ihn, dass er mehr und mehr erbleicht,
er sieht die Ewigkeit im Tran verstreichen.

Noch schlägt er tausend Kreuze und ein Zeichen,
obwohl ihm alte Leichen nun entweichen,
und ihm zum Hals das Wasser längst schon reicht..

Hinweis: Der Verfasser wünscht generell keine Kommentare von Verlo.

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Oggy (23.11.19)
Geht unter die Haut!
Im Gedicht verstehe ich die Leichen im Keller rein metaphorisch.
Die Anmerkung könnte man auch weglassen...

Man vermißt ausgerechnet hier irgendwie den notorischen "gruselig"-Verteiler auf kv.

LG,
Oggy

 FrankReich meinte dazu am 23.11.19:
Danke, Oggy,

für Deine Empfehlung, und besonders für den Tipp bzgl. der Anmerkung, die nehme ich heraus.
Wenn mich nicht alles täuscht, gibt es das Kästchen "gruselig" ca. in der Mitte der ersten Spalte von links.

Ciao, Frank
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram