Dichterdämmerung, oder : Gabenlied, frei nach M.Claudius

Persiflage zum Thema Begehren

von  niemand

Der Schleim scheint ausgegangen -
kein Sternlein will mehr prangen,
am Dichterhimmel, wies mal war.
Die lobend Menge schweiget,
unter den Werklein zeiget
sich selten nur ein „wunderbar!“

Die Dichterwelt wirkt stille -
des Lesenden Pupille
vermisst ein „zauberhaft & hold“
bei dem, was in der Kammer,
mit großem Herzensjammer
ein Dichter schuf, darob er schmollt:

Seht ihr mein Werk nicht stehen?
Nur halb es anzusehen
gibt’s keinen Grund, denn schön
sind alle meine Sachen,
und es ist nicht zum Lachen,
säh gern ich drunt ein Sternlein stehn.

Wir stolze Dichterkinder
sind eitel arme Sünder,
verlangen auch nicht viel:
Bewundert meine Künste,
sind es auch Luftgespinste -
das stete Lob sei Dichters Ziel!

Drum legt ins Zeug euch Brüder,
kommt und besternt mich wieder -
das pinselt mir den Bauch.
Die andern lasst gern stehen
[wer will solch Loser sehen?]
den dilettanten Nachbarn auch!

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Kommentare zu diesem Text


 Isaban (30.06.19)
Liebe Irene,
wie du siehst, habe ich ganz brav gleich zwei Sternlein dagelassen.
Man kann deinen Text nicht nur wunderbar singen, er war mir auch inhaltlich ein Vergnügen. Wunderbar!
Allerliebste Grüße, fern jeder Schleimspur,
Isabaaaaaaaaaaaaaaaaaaaan

 niemand meinte dazu am 01.07.19:
So ist es brav! Ein Star pferd ich, wenn es so weiter
geht, oder der beste Schief-Steller dieser Welt
Mit schmunzelnden Grüßen zurück, noch ein niemand .... aber ...
bald keiner
Kreuzberch† (66)
(01.07.19)
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 niemand antwortete darauf am 01.07.19:
Ich dank Dir schön und ungehemmt lieber Stefan
und erwarte Weiteres! Auf zu den Sternen!
Mit leuchtenden Grüßen, aber noch nicht sternhagelvoll
ein niemand ...
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