Cultural Compress III: Bücher, Filme, Musik in drei oder mehr Sätzen.

Text

von  Willibald

Illustration zum Text
Vorab:
Wozu soll dieser Pranger gut sein?


In früheren Zeiten wurde ich auf KV für solche Listen beschimpft und (metaphorisch) bespuckt und man bezeichnete so etwas als Pranger.
Ich habe z.B. ein kurze Liste von kV-Usern aufstellen wollen, die sich einen Dreck um RS und Grammatik scheren, mit Zitaten und Bspen. Da wurde ich aber schon niedergebrüllt und der Thread gelöscht, bevor ich überhaupt anfangen konnte.
Ja, es scheint, dass die kV-Gemeinde etwas milder und nachsichtiger geworden ist.
(Dieter Rotmund)

Hier nun  cultur-compress Nr. 40-50:

(40a)
„Alle mochten mich. Und ich mochte mich auch.
Bis er auftauchte.“ (Salieri)

Drama, Film: Amadeus (Peter Shaffer, Milos Forman)

 Amadeus a
 Amadeus b

*

(40b)
Ed Sheeran zu Jack (Himesh Patel):
"I was always told someone would come along and be better than me.
You're Mozart and I'm Salieri."

Film: Yesterday (Danny Boyle)

*

(41)
"Wenn dieses Flugzeug abhebt, Linda,
und du nicht an Bord bist, wirst du es bereuen,
vielleicht nicht heute,
vielleicht nicht morgen, aber bald,
und dann für den Rest deines Lebens."
„Oh, Allen, das hast Du wunderbar gesagt.“
„Das sagt Humphrey in Casablanca. Ich habe mein Lebtag drauf gewartet, es zu sagen.“
„Dann zitiere doch auch einmal Piroschki.“
„?“
„Es ist dein Lied, das in mir klingt.“
„Es ist dein Lied, das in mir klingt.“
"Oh, Allen!"

Film: Mach´s noch einmal Sam (Woody Allen, Herbert Ross)

 Mach´s noch einmal, Sam
 Piroschki

*

(42)
"Ein großartiger Film, dieser Harry Potter! Hier darf, ja man muss die Dreisatz-Minimalismus-Regel ausblenden! Nein, Dieter: kein Kleinkinderkram,  Nein! Wir sehen, wie im Reich des  dunkel funkelnden  Horrors fahle  gegen helle Mächte kämpfen. Mörder mit magischen Registern gegen  Jungen und Mädchen der Hogwartsschule, ein Internat,  Voller Vitalität und Spiritualität  und Intelligenz, schwer beschäftigt mit dem komplexen Fächern  ihrer Unterrichtsstunden  und  den lateinischen Sentenzen  in den staubigen, wuchtigen Bänden der  Bibliothek.  Nein, nicht abgestandenes, skelettiertes  Latein.  Latein  voller Kraft und Gewalt, wenn  der zuckende  Zauberstab die magischen Formeln begleitet und skandiert!

Als der alte Dumbledore (Michael Gambon) um Mitternacht das Glockenspiel hört, da ringen  Harry (Daniel Radcliffe), Hermine (Emma Watson), Ron (Rupert Grint) und Rons gar nicht mehr kleine Schwester  Ginny (Bonnie Wright)mit sich, ihre Wünsche zurückzudämmen. Auch ihre brodelnde Rachsucht,  da  die  Objekte ihrer Zuneigung einfach mit anderen knutschen.

Wenn Voldemort (in diesem Film nur als Geist zu sehen) ein wirklich böses Genie wäre, hätte er den Horcrux-Nonsense, nunja, das ist heftig, hätte er das Horcrux-Ding mal  besser aufgegeben und ihre eigenen hormonellen Energien  gegen die jungen Leute mit besserem Erfolg  zum Einsatz gebracht.

Übrigens wie komplex das ist! Der Titel verknüpft Harry und den jungen Voldemort, also Tom Riddle. Und das spielt der Film dann auch aus.  Es  zeigt sich  eine Reihe von Gemeinsamkeiten zwischen Harry und Tom Riddle. Als Harry nach dem Unterricht zurückbleibt, um mit Slughorn zu sprechen, taucht sehr präzise eine  Voldemort-Sequenz auf. Dies erinnert an viele andere "seltsame Ähnlichkeiten": Die beiden  sehen ähnlich aus, beide sind Halbblüter, stammen also von Muggles und Magiern ab, beide sind Waisenkinder, die von ihrer Genealogie  zunächst nichts wissen,  und beide sind Parselmünder  (Schlangenzüngler).  Voldemort ist Harrys gotischer Doppelgänger und in ihrer letzten Schlacht spiegeln sich ihre Jahre: Harry ist 17 und Voldemort 71. Ich sehe, das nervt dich, Dieter.

Daher nun abschließend: Wer in diese Welt des Kinos und seine Magie eintaucht, wer sich dem seltsamen Vertrag hingibt, der uns erlaubt, das alltagsbewährte Denken in der Kunst hintanzustellen und das zu nutzen, was manchem seit Coleridge als "dispension of disbelief" bekannt  ist, der kann den alltagsüblichen Unglauben und die Skepsis gegenüber Übernatürlichem aufheben. Das Kind in uns  taucht in eine  vorbewusste Welt  der Wirklichkeit ein, wir entdecken  dort eine archaische Dimension  der Emotionen und Triebe und Bilder. Diese Welt mag eine Illusion sein, gewiss, aber  wir…."

"Wir? Wirr!  Was hast Du denn genommen, Willibald? Naja, wahrgenommen? Zu Beginn von „Harry Potter und der Halbblutprinz“ sitzt ein stiller, vielleicht 17 Jahre alter  Junge in einem Bahnhofscafé und liest Zeitung. Er kommt mit der gut aussehenden, nicht viel älteren Bedienung ins Gespräch und diese ist so weit entzückt genug, um sich nach der Arbeit mit ihm treffen zu wollen. Soweit so gut, ein durchaus gelungener „Boy meets girl“ - Auftakt, der vielversprechend ist.

Dann jedoch - man fasst sich an den Kopf - versetzt er sie, weil ein alter Mann mit weißen Rauschebart auftaucht und sich mit ihm in ein Märchenland beamt. Auch für den Uneingeweihten ist nun klar, der Junge muss dieser Harry Potter (Daniel Radcliffe) sein und der alte Mann sein Lehrer und Mentor, von manchen „Dumbledort“, von einigen aber auch „Elvis“ genannt.

Insgesamt überwiegt der Eindruck, dass „Harry Potter und der Halbblutprinz“ den heute üblichen Eskapismus  in möglichst phantastische Fantasiewelten bedient. Höhepunkt adoleszenter Selbstüberhöhung ist ein junges Mädchen, das eine Art „Yps“-Heft verteilt, welches den Titel „Klitoral“ trägt (sic!). Edle Romanzen werden begonnen und gleich wieder eingestellt, kaum ernstzunehmende Intrigen gesponnen und viel Unsinn geredet. Dies ist altbekannt und wird in anderen Filmen, die bar jeder phantastischen Thematik sind, genauso gut oder besser behandelt.

Man fragt sich, ob nicht ein besserer Film daraus geworden wäre, hätte der stille Junge am Anfang das Date mit der hübschen Bedienung aus dem Bahnhofscafé wahrgenommen..."

Roman und Film: Harry Potter und der Halbblutprinz  (Joanne K. Rowling, David Yates)

  Harry Potter und der Halbblutprinz
 D.R.: Walmart heißt jetzt Tom Riddle. Filmkolumne

*

(43)
Mächtig was los über mächtig viele Seiten. Alte und Neue.
Seraphim und Habakuk und Drachen und Schlangen und ein Gericht am Schluss.
Buch: Bibel (Autor: Gott/Umstritten)
Wieso „umstritten“? Da es die Moral gibt, etwas, das das gemeinsame Leben erst möglich macht, trotz dass wir alle erwiesenermaßen zu allem fähige Raubtiere sind, muss es auch wieder die Ursache davon geben und die kann man wieder Gott nennen (ferris).

 ferris

*

(44)
Fisch (Besitzer von 13 SANIFAIR-Vouchers und den Bordmitteln eines guten Schreibers): "Da in dem Gedicht kommt ein Rabe - schwarz ist  sein Käppchen -  und nervt rum.“
Manzita (Schriftführer der Fan- und Lesegruppe „Dieter Rotmund", parodiert manchmal liebevoll R.s Duktus): „Genervt wird jemand, der sich weak and weary nennt. Der Rabe heißt Dumblemore.“

Gedicht: The Raven (Edgar Allan Poe)

 Fisch
  Mazanita vs. Dieter R.

*

(45)
Ein englischer Schiffsarzt strandet öfters.
Man kann  ziemlich viele soziopolitische Gesellschaftsmodelle beobachten,
was schon mal ein guter Ansatz ist, soziologisch.
Aber: Ziemlich strange dabei (Houyhnhnms, Pferde).

Buch: Gullivers Reisen (Jonathan Swift)

*

(46)
Übernatürliche, wütende Wesen
machen die Tour  eines Aeneas genannten Mannes
nach Lavinia in Italien zu einer epischen Tortour.

Epos: Aeneis  (Vergilius)


(47)
Ein Mann wird angeklagt.
Keiner weiß, warum
Oder weshalb.

Roman: Der  Prozess (Kafka)

+
(48)
Boy (37)  meets Girl (12)

Roman: Lolita (Vladimir Nabokov)

Ne, mit sowas macht man keine Witze.

*

(49)
Boy (12)  meets Girl (12)
versus
"Dies sind die Gesetze der Dschungel (1),
    so alt und so klar wie das Licht;
Der Wolf, der sie hält, wird gedeihen,
    und sterben der Wolf, der sie bricht."

Wilder Wolfs-Junge/Wildes Wolfs-Junges  spielt und tollt  in die Dschungel (1) herum.
Hört ein Mädchen singen: "My own Home". Geht ihr/ihm nach. In ein Menschen-Dorf.

Roman: Das Dschungelbuch (Rudyard Kipling)


(1) Den Leser wird vielleicht die Artikelvielfalt der Passage,  hier der Artikel "die" befremden. Daher - paradigmatisch - ein paar Hinweise zu dem Lexem "Dschungel" und seinem grammatischen Geschlecht:  ‘Urwald, undurchdringliche Wildnis’, im 19. Jh. aus engl. jungle entlehnt. Das ist  eine Anglisierung von Hindi jaṅgal ‘Wald, wildes Land’, das über*jaṅgalaḥ m. ‘wasserarme, menschenleere, unfruchtbare Gegend’ auf aind. jāṅgalaḥ ‘trocken, spärlich bewachsen’ zurückzuführen ist. Dschungel, in seiner Schreibung dt. Aussprache angepasst, bezeichnet zuerst den subtropischen Urwald Indiens, dann jedes undurchdringliche Dickicht. Ist vom Genus her männlich, weiblich (selten) und Neutrum (selten). War vor einigen Jahrzehnten genusmäßig (2) noch undurchsichtiger als jetzt.

(2)„Sabberlodd. Dou hobts  eich etz wos eifalln loun. Eier Gwerch hilfd eich dou ned weider. Un du, Willibald, Massder:  Woss bfriiemeldsdn dou scho widder rum? Du un dei kobbernegisch Gwaaf hommer grood nu gfehld,
Is is, wäihs is.
(Reginas Oma)

  Reginas fränkische Oma
 My own Home

*

(50)
Geneigter Leser, Du wirst, da Du aufmerksam und feinfühlend bist und meine vorigen Kommentare in (I) und (II) dieser Collection Magister Willibalds gelesen, sicher schon ahnen, warum einige Passagen in Blau gehalten sind, der Farbe der Sehnsucht, der Farbe der Romantik, erfüllter und unerfüllter Zweisamkeit. Nun, es sind ebensolche, die von der Lektüre meiner Lebensansichten angeregt zu sein nicht nur scheinen, sondern sind.

Wohlan, ihr Katzenjünglinge, Katzenjungfrauen, Jüngere und Ältere, sanftmütig und sensibel  Jubelnde. Hier eines meiner Gedichte, die der napffüllende Magister im Gespräch mit seinen Freundinnen und Freunden, alles Wissende in Sachen Poetik und Poesie,  anzuführen und zu würdigen weiß, wenn es darum geht, die energetischen Kräfte der Poesie zu  belegen:

Rauschende Wälder, flüsternde Quellen,
Strömender Ahnung spielende Wellen,
Mit mir o klaget!
Saget, o saget!
Miesmies, die Holde, wo ist sie gegangen,
Jüngling in Liebe, Jüngling, wo hat er
Miesmies, die süße Huldin, umfangen?
Tröstet den Bangen.
Tröstet den gramverwilderten Kater!
Mondschein, o Mondschein,
Sag mir, wo thront mein
Artiges Kindlein, liebliches Wesen!
Wütender Schmerz kann niemals genesen!
Trostloser Liebender kluger Berater,
Eil ihn zu retten
Von Liebesketten,
Hilf ihm, o hilf dem verzweifelten Kater.

Übrigens, dem "Dialog" (3) zwischen Dieter Rotmund und Magister Willibald zum „Halbblutprinz“ darf ich in aller Bescheidenheit eine ernsthafte Ermahnung hinzufügen.

Halt, halt, mein liebster Rotmund, ereifern Sie sich nicht. Bedenken Sie fein, daß, wenn vom Wunderbaren, Unglaublichen die Rede, man füglich Dichter allegieren darf, denn simple Historiker und Naturalisten und Skeptiker verstehen den Teufel was davon. Ja, wenn das Wunderbare in Schick und Form gebracht und in einer Geschichte vorgetragen werden soll, wird dies immer aus dem Erfahrungsschatz  der besten  Dichter abzuleiten sein. Da findet sich eben unser  Rapport mit dem Weltgeiste,  das unleugbare Ahnungsvermögen des Wunderbaren. Sie können das selbst nachlesen und Hinweise übergenug finden in meinen „Lebensansichten des Katers Murr". Leben Sie wohl.

Übrigens fand ich mich gestern zusammen mit den Katzenfreunden Christine, Willibald, Svenja und Michael  in einem bezaubernden Kino ein, dem Rex am Agricola-Platz, um dort ein kinematografisches Kleinod zu genießen. Pets 2: Es geht wieder (Pets 1) darum, was Haustiere erleben,  während ihre Menschen weg sind. Aber  diesmal  öffnen  sich die Geschichtenstränge über  New York City hinaus: 

Max  und Duke stromern mit ihrem Menschen Katie  im Park herum, wobei Max seine Verachtung für Kinder ausdrückt, da sie eine zentrale Rolle spielen wollen und die Haustiere das Nachsehen haben. Aber Katie trifft einen Mann namens Chuck und das Paar bekommt  einen kleinen Jungen, Liam.

Die Befürchtungen von Max bestätigen sich zunächst. Aber nach  frühem Ohrenziehen und rauem Spiel  lernt Liam, sanft und liebevoll zu werden. Und so entsteht wechselseitige Zuneigung und innige Freundschaft. Wobei Max schon fast überfürsorglich Liam vor allerlei Fährnissen zu bewahren sucht.

Nun der Ortswechsel: Ein Roadtrip zur Farm eines Onkels bringt Max und Duke zu Rooster, einem hütenden Alpha-Hund. Wo sind die anderen Haustiere in der Zwischenzeit? Gidget  lernt von  Chloe, nachdem Max' Lieblingsspielzeug, ein Quietscheball, in der Wohnung einer verrückten Katzenlady verloren ging, wie man eine Katze wird und dann ist.  Snowball hilft seiner neuen Freundin Daisy, einen missbrauchten Zirkustiger zu retten.

Liams Entwicklung, Tigerrettung, Ertüchtigung im Landleben mit Rooster. Das sind drei  lose verknüpfte Erzählstränge, so  mag man monieren. Aber man wird von Heiterkeit erfüllt das Kino verlassen.  Heiter nicht nur, weil man miterleben durfte, wie Hunde einen Ball um jeden Preis verfolgen. Und wie Katzen obsessiv wünschen, Objekte umzuwerfen, die herumstehen. Und wie ein Hund  - wir erwähnten es bereits – sich als Katze zu inszenieren weiß (Kultiviert, grazil… siehe Links). Nein, auch weil man die gewisse Lässigkeit der Komödie und die Ehrenrettung von all dem genießen kann, was in einer überkorrekten Welt von Kontrolle und Hochmoral oft eher Missachtung erfährt.

In der unglaublichen, nicht unglaubwürdigen Welt der sprechenden Tiere, merk´ es, o Dieter, wird uns Wahrheit.

Roman: Lebensansichten des Katers Murr (E.T.A. Hoffmann)

  Everybody wants to be a cat.
 
Bildungsprogramm Katze

***


Anmerkung von Willibald:

Im Jahre 1980 findet sich eine „Bibliothek der 100 erzählenden Bücher“, die „Zeit“ hat die Liste zusammengestellt. Eine Art Kanon, eine (elitär wirkende) Gruppe von klassischen Werken.

 100er Kanon der ZEIT

„Klassisch“ ein Wort, das recht offen ist in seiner Reichweite. Manche meinen, das sind die Werke von Schiller und Goethe, vielleicht auch die der Griechen und der Römer. Aber natürlich hat sich der Begriff erweitert. Er meint das, was in der jeweiligen Szene von Literatur, Musik, Architektur…. als traditionsstiftend und überragend anerkannt wird.

Allerdings ist da recht gern – in Deutschland vielleicht etwas mehr als anderswo - der Anspruch erhoben, es könne Klassiker nur in der ernsthaften „E-Kultur“ geben und nicht in der unterhaltenden „U-Kultur“. So ist denn der der Begriff „E-Kultur“ mit einer gewissen Dünkelhaftigkeit der Anhänger verknüpft oder belastet: Mit „E-Kultur“ und „klassisch“ kann man sich absetzen von Leuten, die E-Kultur nicht kennen oder gering schätzen oder den Unterschied von „E“ und „U“ nicht wahrhaben wollen.

Die Kurz- (und Lang-) Texte in "Kurz und Cool.Bücher, Filme, Musik in drei oder mehr Sätzen. (I, II ff.)" spielen mit diesen Vorbehalten und Ansprüchen. Sie sind – stärker als das die Titel tun – als typische Locktexte angelegt. Teaser, die zum Weiterlesen, -hören, -sehen, -klicken verleiten sollen.

Sie arbeiten mit Einschätzungen, mit Zitaten, mit Kommentaren und einer Vielfalt von Techniken aus der einschlägigen Werbung. Das hat dann mehrfaches Vergnügen zu bieten: Dem Leser ist der Bereich kanonisierter Bücher vertraut. Er findet sich in einem amüsanten Rate- und Andeutungsspiel, das zu einem ihm bereits bekannten Klassiker führt. Dem weniger informierten Leser wird es vielleicht Spaß machen, den überzogenen Bildungsstil und seine Komik zu erleben. Ohne dass das angepriesene Werk davon berührt sein muss.

Es gibt – unabhängig vom Bildungswissen - den Spaß an einer verknappten und scheinbar naiven Präsentation, die etwas Langatmiges, Ausuferndes mit einer gewissen lakonischen Präzision erfasst oder ein wenig bis sehr verfehlt. Oder man durchbricht zusammen mit dem Texter geradezu mit Wonne die Norm der Kürze und vertieft sich schwelgend in das, was den Leser vielleicht doch amüsiert?

So können Texte entstehen, die zunächst als Teaser (Lockmittel) für Werke funktionieren und später dann als „Meme“ für das, was sich seit der Teaserphase und nach der Lektüre an Erfahrung eingestellt hat und einen nun in der Erinnerung begleitet.

Kurzum, da steckt Spaß und Freude drin. Vielleicht auch Anregung, etwas Ähnliches zu kreieren?

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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (09.07.19)
Wieder sehr lehrreich, Vielgeliebter,

inbsondere Reginas fränkische Oma besticht durch Witz und Überzeugungskraft. - Schade, dass ich persönlich eher Jingle Bells kenne (Weihnachtssortiment bei Aldi Süd ab Ende August) ... insofern bleiben mir die Feinheiten des Dschungelbuchs für immer verschlossen. :(
Schweinskram (9 + 10) versuche ich zu überlesen, indes ich Herrn Kafka in seinen Bemühungen um die Wahrheit nur unterstützen kann. Bin ich doch selber prozesserfahren ( 8.Zwerg ./. Vermietermafia; 8.Zwerg ./. Arbeitgeber), habe aber stets obsiegt und hinreichend Gründe hierfür geliefert.

Sanifair Vouchers behalten übrigens fast vier Jahre Gültigkeit, so dass der Fisch ein Wasserreservoir nutzen kann, welches noch lange vorhanden ist, ja, vorhanden sein muss. Ob sich Dumblemore dort an die "Theke" stellt, weiß ich nicht. Fliegt er jedoch in Gesellschaft des Herrn Swift ein, kann dieser Fall eintreten.
Und auch Manzanita (selbst in Spanien gibt es schon Sanitäranlagen!) und der schöngelockte Gotteskrieger behalten Recht. Der Halbblutprinz sowieso.
Am meisten aber Herr Mozart. der allein duch seine Jupiter-Sinfonie alles Vorherige verblassen lässt.

Nixfürungut
der8.

 Willibald meinte dazu am 09.07.19:
Allmächd!
Ich dääd soong:
Deä Zwärch is scho a rechde, arche Fraid.

Beeindruckt:
ww

 Jupiter Mozart

Antwort geändert am 09.07.2019 um 11:42 Uhr

 AchterZwerg antwortete darauf am 09.07.19:
Die Aristocats sind voll fett süüüß. :):):)
Und groovy.
Auch das Bildungsprogramm zur Katze überzeugt. Insbesondere in der Konfrontation Kaffee ./. Tastatur.

Entzückte Grüße
der8.

 Willibald schrieb daraufhin am 09.07.19:
...ich bin, Vielbewanderte, schon entzückt, das Zeichen "./." im Sinne von "versus" hier zu lesen. Man mag sich ausmalen, welch gesteigertes Entzücken in dem Zuspruch ausgelöst wird, den Du darüber hinaus spendest.

ww

Antwort geändert am 10.07.2019 um 18:34 Uhr

 Dieter_Rotmund (22.07.20)
Wozu soll dieser Pranger gut sein?

 Willibald äußerte darauf am 22.07.20:
Pranger?
Hast Du die Links wahrgenommen?
greetse
ww

 Dieter_Rotmund ergänzte dazu am 22.07.20:
Entschuldigung.

Ich korrigiere meine Frage zu:

Wozu soll dieser Pranger mit Links gut sein?

 Willibald meinte dazu am 22.07.20:
Ich korrigiere meine Antwort: Worin liegt ein Pranger,, wenn aus einer öffentlichen Kolumne Rotmunds präsentiert wird?
greetse

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 22.07.20:
Grundsätzlich habe ich nichts dagegen, solange es nicht polemisch wird.

Aber in früheren Zeiten wurde ich auf KV für solche Listen beschimpft und (metaphorisch) bespuckt und man bezeichnete so etwas als Pranger.

P.S.:
Wäre es für Dich nicht spannender, was eigenes zu erschaffen, anstatt nur zu zitieren und dieses zu kommentieren?

 Willibald meinte dazu am 22.07.20:
??????

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 22.07.20:
Ja, es scheint, dass die kV-Gemeinde etwas milder und nachsichtiger geworden ist.

 Willibald meinte dazu am 22.07.20:
Guck mal nach, was "Pranger" heißt:

Bezeichnung für den Schandpfahl, die Stelle auf einem öffentlichen Platz, wo ehemals jmd. für eine straf- bzw. verachtungswürdige Tat angeschlossen (in der Regel in Ketten und Halseisen) und zur Verhöhnung zur Schau gestellt wurde; heute in übertragenem Sinne in den Wendungen an den Pranger stellen ‘öffentlich bloßstellen’, am Pranger stehen ‘dem Tadel, der Kritik ausgesetzt sein’.

Lass doch einen Link los, wo deine Listen als "Pranger" bezeichnet werden.

Guck dir mal an, wie Willibalds "Listen" im Detail ausformuliert sind, auch die Anmerkung.

Ich glaube, unsere Auffassungen von dem, was "Lesen" ist, dürften unvereinbar sein. Leider.

Antwort geändert am 23.07.2020 um 10:11 Uhr

 Willibald meinte dazu am 23.07.20:
??????
Was waren/sind das für Listen?

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 23.07.20:
Nun ja, ich habe z.B. ein kurze Liste von kV-Usern aufstellen wollen, die sich einen Dreck um RS und Grammatik scheren, mit Zitaten und Bspen. Da wurde ich aber schon niedergebrüllt und der Thread gelöscht, bevor ich überhaupt anfangen konnte.

 Willibald meinte dazu am 23.07.20:
Du meinst, Willibalds Liste stellt Autoren und ihre Fehler bloß?

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 23.07.20:
ICH persönlich denke das nicht, aber z.B. "Fisch (Besitzer von 13 SANIFAIR-Vouchers)" oder "Reginas fränkische Oma" klingt schon etwas despektierlich. Der gute Ferris ist natürlich auch leicht angreifbar, römisch 1 und 2 habe ich mir noch nicht angesehen ...

 Willibald meinte dazu am 23.07.20:

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 06.10.20:
P.S.: Harry Potter ist Kinderkram - was nicht heissen soll, es könne kein gut gemachter Kinderkram sein.

 Willibald meinte dazu am 06.10.20:
Nö, Dieter, das ist kein Kinderkram. Das ist was für Erwachsene und für Kinder. Und in beiden Hinsichten gut gemacht.
Aber Dieters Sensorium, nun ja.
Seine Selbstgewissheit umso ausgeprägter.

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 06.10.20:
Danke für das Kompliment!

 Willibald meinte dazu am 06.10.20:
Ein schöner Beleg, wie Dieter Texte versteht.

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 06.10.20:
Ja, geht runter wie Öl ...
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