Androgenese

Sonett zum Thema Schöpfung

von  FrankReich

Im Schoß der Ungemütlichkeit erzogt ihr Eure Jungen,
wie Wunder nahmt Ihr sie zur Hand, und lehrtet sie den Fang,
weiche Wesen stähltet Ihr, Ihr fülltet sie mit hehrem Drang,
Blutgeruch aus ihren Herzen lag den Euren auf den Zungen.

Ihr saugtet den Geschmack des Stolzes tief in Eure Lungen,
in denen Herrscherköpfe schwammen und Medusa sang,
Mariannen, Magdalenen flochtet Ihr ein Leben lang
in das Netz gereizter Augen zu Ersatzerinnerungen.

Die Wogen kalten Wissens waren kaum im Keim verklungen
als die neue Wirklichkeit Euch in die Spur der Gleichheit zwang,
von Wahrheit und Systemen fern saht Ihr Euch nun gezwungen
frische Träume zu bezähmen, Euer altes Lied erklang.
Längst ohne Widerstand durch Mark und Bein ins Hirn gedrungen,
ruft es zwischen Furien und Feen auf zum Untergang.

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Kommentare zu diesem Text

Stelzie (55)
(23.07.19)
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 FrankReich meinte dazu am 23.07.19:
Hallo Stelzie,

danke für die Empfehlung und vor allem den Kommentar, denn der erinnerte mich augenblicklich an die Frage, was zuerst da war, das Huhn oder das Ei, obwohl ich in diesem Fall eher das Huhn verdächtige.

Ciao, Ralf
Hannah (72)
(24.07.19)
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 FrankReich antwortete darauf am 24.07.19:
Ich denke mal, dass die Raubtiernummer in den Genen der gesamten Menschheit gespeichert ist, eine meiner ehemaligen Biolehrerinnen geht sogar davon aus, dass es sich beim Y-Chromosom lediglich um ein abgebrochenes X-Chromosom handelt. Klar, wir leben seit jeher in einer patriarchalischen Gesellschaft, aber es würde sich auch im Falle eines Matriarchats nur etwas ändern, wenn endlich ein Umdenken in den Köpfen der Geschlechter stattfinden würde, und das ist meines Erachtens nach eine Erziehungsfrage, auch im Sinn von Selbstbeherrschung, bzw. Selbstdisziplinierung, Reflektionsvermögen, usw., denn diese Vorteile haben wir den anderen Raubtieren gegenüber ja.
Sicher, es ist schwierig, dieses alte Lied zu ersetzen, aber solange das nicht geschieht, wird weiterhin die Gewalt unsere Gesellschaft dominieren, egal, welches System gerade vorherrscht, und dieser Egoismus, der heutzutage gerne mit Individualität verwechselt wird, schadet auch der allgemeinen Umwelt.

Ciao, Ralf
Hannah (72) schrieb daraufhin am 25.07.19:
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 FrankReich äußerte darauf am 25.07.19:
Nun, die Evolution zeigt, dass solche Eigenschaften sich mit der Zeit schon abschleifen, in der Biologie geht man z. B. davon aus, dass sich das Pferd aus einer Seitenlinie des Hundes entwickelt hat, und deshalb ist unser Weg zum Homo Superior noch lang, so dass es unzählige Möglichkeiten gibt, währenddessen zu straucheln.

Ciao, Ralf
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