Oma hat die Lösung für das Klimaproblem

Ansprache zum Thema Umwelt/Ökologie

von  Regina

Mer breichert ner blouß schauer, wäi dass mers fräier gmacht hom. Mei Mudder hodd vo meiner Urgroußmudder nu an helzerner Handwoong ghabt, dou hodds fast alles dransbordiern kenner, wos braucht hodd, suggor än Schrangg. Di Drebbm naaf hodds dann freili aans braucht wou erer helfn doud, obber is Audo drächd ja aa nix di Drebbm naaf. Is Obsd hodd mer in a Babierdiedn, di  Milch woar in Kanner odder in Gloosflaschn, und is Waschbulver in Kadong. Dou homm mir zu finfd blouß an glanner fuchzich-Lidder Kehrichtaamer brauchd. Und in Urlaub simmer aa ned gfloong, sondern mir sinn middn Zouch in di Summerfrischn gfoarn, und goar ned amool asuu weid wech. Di Sdrasserboo, däi hodds scho  lang geem, obber mer kennerd aa widder midn Pfärd foarn, wäi mers ganz fräier gmachd hodd. Fleisch homm di Leid aa gessn, obber hald ned jeedn Dooch. Wennsd villeicht maanst, dass mir vuurn Griech a ellegdrischs Lichd in der Wohnung ghabbd homm, nou deischd di. Ned amool a Waschmaschiener. Und dou homm mir si ka Gedanggng machng mäin iebers Gliema fräier, und entschleinichd woars aa nu.

Man bräuchte nur mal zu schauen wie wir es früher gemacht haben. Meine Mutter hat von meiner Urgroßmutter noch einen hölzernen Handwagen gehabt, damit konnte sie fast alles transportieren, was sie brauchte, sogar einen Schrank. Für die Treppe brauchte sie dann freilich einen Helfer, aber das Auto trägt ja auch nichts die Treppe rauf. Das Obst hat man in Papiertüten gegeben, die Milch war in Kannen oder in Glasflaschen und das Waschpulver in Kartonverpackungen. Da brauchten wir zu fünft nur einen kleinen 50-Liter-Mülleimer. Und wir flogen auch nicht in den Urlaub, sondern wir fuhren mit dem Zug in die Sommerfrische und nicht mal so weit weg. Die Straßenbahn hatte es schon lange gegeben, aber man könnte auch wieder mit dem Pferd fahren, wie man es ganz früher gemacht hat. Fleisch haben die Leute auch gegessen, aber eben nicht jeden Tag. Wenn du vielleicht meinst, dass wir vor dem Krieg elektrisches Licht in der Wohnung hatten, dann täuschst du dich. Nicht mal eine Waschmaschine. Und da mussten wir uns keine Gedanken über das Klima machen früher. Und entschleunigt war es auch noch.

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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (20.08.19)
Wo se recht hat, hat se Recht.

 Regina meinte dazu am 20.08.19:
Ja, Oma ohne Alzheimer. Danke Gin
Sätzer (77)
(20.08.19)
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 Regina antwortete darauf am 20.08.19:
So war es. Danke Gin
Cora (29) schrieb daraufhin am 20.08.19:
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 Regina äußerte darauf am 20.08.19:
Im Gegenzug gibt es heute mehr Zeitstress und den Spagat zwischen Familie und Beruf.
Kreuzberch† (66)
(20.08.19)
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 Regina ergänzte dazu am 20.08.19:
Ja, lässt sich die Zeit zurückdrehen oder geht sie lieber unter? LG Gin
Cora (29)
(20.08.19)
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 Regina meinte dazu am 20.08.19:
Niedrigere Geburtenzahl würde auch helfen. In dieser Hinsicht sind die Deutschen ja Vorreiter. Waschmaschine mit Sollbruchstelle, alle zwei Jahre futsch, bist du sicher? LG Gin
Cora (29) meinte dazu am 20.08.19:
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 Regina meinte dazu am 20.08.19:
Ich meine, du musst bei dem Vergleich zwischen früher und heute vllt. die Gesamtbilanz ansehen, nicht den Waschvorgang isoliert. Das ist, was Oma hier tut. Sie vergleicht die Lebensweise von früher mit der heutigen. LG Gin

 EkkehartMittelberg (20.08.19)
Hallo Regina,
ich mag diesen Dialekt und er passt gut zu dem Thema. Das Entscheidende scheint mir zu sein, dass Menschen wie Oma auch heute bereit wären, Unannehmlichkeiten zur Eindämmung des Klimawandels hinzunehmen.
Liebe Grüße
Ekki

 Regina meinte dazu am 20.08.19:
Genau. Das würde sie hinnehmen, die Oma. Danke Gin

 FrankReich (20.08.19)
Ja, Regina, so ist das, früher war die Welt noch in Ordnung, doch dann kam der Mensch. :D

Ciao, Frank

 Regina meinte dazu am 20.08.19:
Deine Oma auch? LG Gin

 FrankReich meinte dazu am 20.08.19:
Nee, ich!!!

Ciao, Frank

 princess (20.08.19)
Ach ja, Oma, ich denke auch gerne an die alten Zeiten. Und ich mag, was du so erzählst von früher. Der einzig blöde Klimaschock damals war der Bombenhagel. Aber irgendwas ist ja immer.

Viele Grüße
p.

 Regina meinte dazu am 20.08.19:
Oma beschränkt sich auf den Alltag, der um 1950 noch ganz anders aussah als heute. Verpackungsmüll, Autos, Computerschrott, das kam erst später hinzu. Natürlich ist der Krieg auch abzulehnen, nicht nur wegen Umwelt und Klima. LG Gin

 RainerMScholz (24.11.20)
Die Sprache macht mir wirklich Spaß, ich sitze vor dem Bildschirm, den es früher so nicht gab, und lache. Und recht hat die Oma auch noch.
Grüße,
R.
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