Mäander

Sonett zum Thema Lebensweg

von  IngeWrobel

Du denkst, das Leben spielt dir einen Streich,
wenn es dich manchmal zwingt, zurück zu gehn?
Du stolperst, fällst – und oftmals bleibst du stehn;
doch meistens rappelst du dich auf sogleich.

Dann wieder fühlst du dich im Labyrinth,
und fragst dich: „Komm ich jemals hier heraus?
Ist das für meinen Lebensweg das Aus,
da alle Wege zugemauert sind?“

Ein Lebensweg wird niemals grade sein.
So wie Maiandros über Stock und Stein
der Mündung zustrebt – und sie auch erreicht –

so folg auch du der inn’ren Stimme nur
und bleib dir treu in deiner Lebensspur!
Wer hat gesagt, das Leben wäre leicht?

Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren

Kommentare zu diesem Text


 LottaManguetti (02.09.19)
Schönes Sonett!

Es grüßt Lotta

 IngeWrobel meinte dazu am 02.09.19:
Danke, Lotta, für das Lob und die Sternchen!

Liebe Grüße
Inge

 sandfarben (02.09.19)
Sehr fein gewebtes Gedicht. Gefällt mir ausgeprochen gut.

 IngeWrobel antwortete darauf am 02.09.19:
Es freut mich, liebe Christa, dass Dir dieses Gedicht gefällt – trotz des "alten Strickmusters".
Das bedeutet mir viel!
Herzlich, Inge
Kreuzberch† (66)
(02.09.19)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 IngeWrobel schrieb daraufhin am 02.09.19:
So ist es, lieber Stefan!
Schön, dass die Windungen des (Internet-)Lebens Dich hierher zurückgebracht haben!
Ich hoffe, es geht Dir gut,
und grüße Dich sehr herzlich!
Inge

 GastIltis (02.09.19)
Wer ahnt denn das? Der (oder die) Mäander als Namensgeber für ein Sonett. Ein Fluss oder zwei Flüsse, die für die Entwicklung der Menschheit im Nahen Osten fast so bedeutend wie der Euphrat und der Tigris sind. Unsere liebe Inge ahnt es nicht nur, sie weiß es. Und webt persönliches Entrinnen aus dem Labyrinth Leben auch noch mit hinein. Wenn das nicht gekonnt ist, was dann?
Herzlich grüßt Gil.

 IngeWrobel äußerte darauf am 02.09.19:
Du weißt, was mir ein Lob von Dir bedeutet, gell?
Herzliche Grüße zurück, lieber Gil,
von der Inge

 FrankReich (02.09.19)
Das war bestimmt niemand.

Ciao, Frank

 IngeWrobel ergänzte dazu am 02.09.19:
... hähhh? Ich verstehe nix ...

Magst Du mich aufklären?

Gruß, Inge

 FrankReich meinte dazu am 02.09.19:
Bestimmt hat niemand gesagt, dass das Leben leicht wäre. :D

Ciao, Frank

 IngeWrobel meinte dazu am 03.09.19:
... ah, jetzt, ja ...

Ich gebe zu, es ist eine Floskel.
Und ich gestehe, dass ich gerne mit solchen rhetorischen "Helferlein", Zitaten & Co. arbeite.
Ich mag das mindestens so gerne bei anderen Schreibern: Das schafft irgendwie eine geistige Verbindung, Vertrautheit...

Grüßle! Inge

 FrankReich meinte dazu am 03.09.19:
Ein wenig stoße ich mich schon an dieser Floskel, aber in erster Linie war das eher als geflügelter Running Gag gedacht, denn schließlich ist niemand auch Mitglied bei kV.

Ciao, Frank

 IngeWrobel meinte dazu am 03.09.19:
Das finde ich nun aber gar nicht witzig!
Wenn Du einen "running gag" wegen und mit Irenes Nickname starten möchtest, dann ist mein Gedicht sicher nicht der passende Startort dafür.

Inge, verärgert

 FrankReich meinte dazu am 03.09.19:
Sorry, dass dieser Gedanke, den ich leider schon eine geraume Zeit mit mir herumtrage, ausgerechnet bei Deinem Gedicht herausgeplatzt ist, aber hast Du mal beobachtet, in wie vielen Gedichten entweder Floskeln oder halt der Begriff "niemand" verwendet wird? Solltest Du das als Attacke gegen Irene aufgefasst haben, dann muss ich da vehement widersprechen, denn sie ist wirklich kein Niemand, aber diese Assoziation zum Begriff stellt sich dummerweise zwangsläufig ein, zumindest bei mir, und ich bin froh, einmal darüber gesprochen zu haben.

Ciao, Frank

P.S.: Ich wollte auch keinen Running Gag starten, sondern ihn eigentlich nur loswerden, ist wohl dumm gelaufen.

 IngeWrobel meinte dazu am 03.09.19:
Okay, dann ist das teilweise geklärt.

Aber ich frage mich immer noch, wo Du einen Zusammenhang zwischen meiner Floskel (Floskel = Redensart) "Wer hat gesagt, das Leben wäre leicht?" und einem originell gewählten Nick wie "niemand" siehst – ich kann da keine Verbindung erkennen.

Auch ich will das nun nicht länger breittreten (Achtung: Floskel!) und verabschiede mich,

Inge, beruhigt

 FrankReich meinte dazu am 03.09.19:
Nun, originell ist etwas ja nur, solange mann, mann, mann (Achtung, breitgetretenes Wortspiel) nicht dauernd darüber stolpert.
In dieser Konjunktion wünsche ich Dir noch einen schönen Abend.

Ciao, Frank.

 TassoTuwas (04.09.19)
Hallo Inge,
wie viel einfacher ist es den Modetrends zu folgen und im Zeitgeist zu traben, einfacher, bequemer und ungefährlicher.
Du sprichst von einem Lebensweg, dem zu folgen Wagemut bedeutet und der Fantasie braucht, dafür aber Einmaligkeit bedeutet.
Schon der Versuch sich der Massenware zu entziehen ist ehrenwert!
Liebe Grüße
TT

 IngeWrobel meinte dazu am 04.09.19:
Mein lieber TT,
ich denke Du weißt, dass der Text gewissermaßen ein Mutmach-Gedicht für mich selbst ist.
Heroisch ist es, bewusst gegen den Strom zu schwimmen. Aber manche Menschen haben gar nicht die Möglichkeit der freien Entscheidung. Oft zwingt uns das Schicksal / Leben, Mut aufzubringen, damit wir vor den eigenen moralischen Ansprüchen bestehen können.
Lieber ein unangepasster, ehrlicher Querdenker, als ein beliebter Opportunist!
In diesem Sinne grüße ich Dich herzlich,
Inge
Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram