Du sahst Begabung

Text

von  Cathleen

Du sahst Begabung

In deinen Augen war ich ein Bissen.
Als läg ich unter dir in den Kissen.
Ich gab dir Texte. Du wolltest mehr.
Beleidigt war ich erst hinterher.

Die braven Zeilen, die ich dir schenkte!
Du sagtest niemals was, das mich kränkte.
Doch legtest du sie schnell aus der Hand.
Und die Gitarre blieb an der Wand.

War es Liebe?
Es war eine Art Berührtsein.
Keine Sehnsucht nach dem Flammenstoß.
Das hast du mir immer angekreidet.
Du sahst Begabung nur in meinem Schoß.

Der Alkohol floss bei uns in Bächen.
Wenn wir was konnten, dann war es zechen.
Du warst schon tiefer im Dschungel drin.
Ich auf dem besten Weg nach dorthin.

Du schwärmtest gerne von alten Zeiten,
von Ruhm und Kohle, von Lustbarkeiten.
Dann hat sich leider die Band verkracht.
Die Solopfade ha’m’s nicht gebracht.

War es Liebe?
Es war eine Art Berührtsein.
Keine Sehnsucht nach dem Flammenstoß.
Das hast du mir immer angekreidet.
Du sahst Begabung nur in meinem Schoß.

Ich hätt dich gerne neu aufgerichtet,
nur nicht als Liebchen, das selbst verzichtet.
Auch nicht als Putze, als gutes Stück.
Da kam die Nächste. Vielleicht zum Glück.

Ich wollte immer dein Herz besuchen
und dort den Stapel der Lieder suchen,
die du vielleicht noch mal fertigschreibst.
Damit du du bist, damit du's bleibst.

War es Liebe?
Es war eine Art Berührtsein.
Keine Sehnsucht nach dem Flammenstoß.
Das hast du mir immer angekreidet.
Du sahst Begabung nur in meinem Schoß.

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