Deo für Oscar

Sonett zum Thema Abhängigkeit

von  FrankReich

Der Stadtpark ist gefüllt mit jungen Hunden,
Albinowelpen, kalten Blicken, und
dem letzten kranken Bären, aufgebunden
dem zahnsteinüberwältigendem Mund.

In einem Anfall grauer Halbsekunden
vergraben sich selbst Bilder fest im Schlund,
mit allen Widrigkeiten abgefunden
begründen sie im Tiefen einen Bund.

An diesem Ort, dem steilen Meer der Wunden,
da wimmelt sich die Wetterzeit gesund,
da gammeln alte Falter über Stunden,
und gehen Erbsenschälern auf den Grund.

Die sitzen dort, und lassen es sich munden,
sie essen sich die Hintern groß und rund,
die Abschiedswolken sind im Tran verschwunden.

Ein letzter Gruß noch gilt dem nassen Fund,
die Wildgewächse ziehen ihre Runden,
denn in den Schlingen schläft ein toter Hund.

Sein Jäger träumt sich zwar die Füße wund,
doch Farben ändern sich, bis sie gesunden,
und neben sich erwacht der Mond im Schwund.


Anmerkung von FrankReich:

Eineinhalbfaches Sonett.
Ekkehart Mittelberg gewidmet

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Kommentare zu diesem Text

Sätzer (77)
(12.09.19)
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 FrankReich meinte dazu am 12.09.19:
Hallo Sätzer,

ich danke Dir für Deine Anteilnahme, und hoffe, dass Dir wenigstens in den Bergen niemand was vom Pferd erzählt.

Ciao, Frank

Antwort geändert am 12.09.2019 um 10:53 Uhr

 Didi.Costaire (12.09.19)
Kommt einer wie der Renkking auf den Hund,
kommt viel dabei heraus, doch niemals Schund.

Beste Grüße, Dirk

 FrankReich antwortete darauf am 12.09.19:
Danke, Dirk,

obwohl das natürlich Ansichtssache ist, aber ein wenig das Revier zu markieren dürfte das Verkehrteste nicht sein.

Ciao, Frank

 AchterZwerg schrieb daraufhin am 12.09.19:
Stimmpt.
Nur schade, dass männliche Wesen durch permanentes Pieseln markiern wollen / müssen, indes im Reich der Zwerge ganz andere Mittel zur Verfügung stehen.


 FrankReich äußerte darauf am 12.09.19:
Neidisch?

 AchterZwerg (12.09.19)
Warum haste kein "anständiges" Doppelsonett draus gemacht?
Keiner weiß es. Und ich schon gar nicht.
Aber auch so gefällts. :)

Der8.

 FrankReich ergänzte dazu am 12.09.19:
Hallo AchterZwerg,

doch, ich weiß es, aber würde ich es Dir erklären, hättest Du das natürlich schon vorher gewusst..
Aber mal ohne Quatsch, Haufenreime samt ihrer grammatikalischen, bzw. pseudogrammatikalischen Pendants in dieser Menge vorzufinden, ist schon eine Seltenheit, auf 28 Verse komme ich daher noch seltener, und schließlich sollen die Sonette ja auch inhaltlich noch einen Sinn ergeben. zumindest für mich. :D
Danke für Deine Meinung und Empfehlung.

Ciao, Frank
Kreuzberch† (66)
(12.09.19)
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 FrankReich meinte dazu am 12.09.19:
Danke Stefan,

für Deine Empfehlung, und diesen Kommentar sogar doppelt, denn ich hatte meinen Übertragungsfehler übersehen, und bin dadurch erst darauf aufmerksam geworden (1. Terzett, 2. Vers).

Ciao, Frank

Auch hierfür danke, ich habe allerdings auf kV schon erlebt, dass jemand ein Gedicht mit 17 Versen als Sonett ausgegeben hat. Das ist natürlich reine Provokation, denn ausgehend von den 14 Versen eines "normalen" Sonetts können die Variationen logischerweise nur in 7er, bzw. 14er Schritten erfolgen.

 EkkehartMittelberg (12.09.19)
Merci, kleinlich geht die Welt zugrunde, lieber Frank,

ich hab sie immer gern genommen,
Geschenke, die mir fallen in den Schuh.
Doch sind sie gar von Ralf gekommen,
bin ich vor lauter Glück benommen.

Liebe Grüße
Ekki

 FrankReich meinte dazu am 12.09.19:
Ebenfalls danke, Ekki,

auch dafür, dass Du mich erst darauf gestoßen hast, solche Gedichte wie die "Ode Toilette" zu schreiben.

Ciao, Frank

 TassoTuwas (12.09.19)
Mein Kampfgeist, dass hier nur Katzengedichte zugelassen werden, ist durch dieses Werk neu entfacht!
OK, Giraffengedichte lass ich durchgehen, weil sie so schön sind und weil es sie gar nicht gibt
Herzlichst
TT

 FrankReich meinte dazu am 12.09.19:
Danke Tasso,

für Kritik und Empfehlung. Irgendwo habe ich sogar ein Bärengedicht, aber das ist eher (gir)affig.

Ciao, Frank

P.S.: Bienengedichte finde ich aber nicht schlecht, die sind wenigstens stichhaltig.
Stelzie (55)
(12.09.19)
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 FrankReich meinte dazu am 12.09.19:
Hallo Kerstin,

danke für Deine Beurteilung. Unser Stadtpark lässt besonders tief blicken, manchmal sogar bis zum Mittelpunkt der Erde, oder war das jetzt auf der Documenta in Kassel, verflucht, was sind das denn jetzt schon wieder für Viecher? Also, manchmal wimmelt es hier nur so vor Erinnerungen, ich schließe mal besser die Tür, total verrückt, sowas!!!

Ciao, Frank
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