Herbst alternativ

Gedicht zum Thema Betrachtung

von  GastIltis

Die Blätter fallen von den Zweigen.
Die Wolken fallen aus der Luft.
Die Marktfrau fällt in tiefes Schweigen
wegen dem Schuft.

Der Schuft verfällt in Depressionen.
Ihm fehlt im Stall sein bestes Pferd,
gefalln vom Baum der Illusionen
und umgekehrt.

Nur wer nicht fällt, beginnt zu schweben.
Dem gibt der Herbst den letzten Stoß.
Ein Dorfpoet haucht noch ein: Eben!
Dann lässt er los.


Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von: EkkehartMittelberg, BeBa, Walther, Sin, juttavon, AZU20, sandfarben, millefiori, AchterZwerg, Jo-W., AvaLiam, Stelzie, Al-Badri_Sigrun, Moja, niemand, plotzn, Didi.Costaire, aliceandthebutterfly, LottaManguetti, Artname, Sätzer, TassoTuwas.
Lieblingstext von: Sin, niemand, Artname, LottaManguetti.
Wegen meiner!

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Kommentare zu diesem Text


 niemand (08.10.19)
Das ist doch mal ein anderes und somit gelungenes Herbstgedicht.
Mit herbstlichen Grüßen, Irene
Sätzer (77) meinte dazu am 08.10.19:
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 GastIltis antwortete darauf am 08.10.19:
Danke Irene, du kennst doch die Zeilen vom blinden Huhn. Nein, war einfach ein Versuch. Und eine Annäherung an gewisse Zeilen.
Hallo Sä, Dank auch an dich , deinen Kurztext (präzise) und die Empfehlung.
LG an euch von Gil.

 TassoTuwas (08.10.19)
Hallo Gil, gottseidank ein versöhnliches Ende. Ein Stoß des Herbstes ist erheblich angenehmer als der Tritt eines Pferdes, denke ich. Aber als Städter kann ich mich auch irren. Ich verlasse mich da ganz auf die Dorfpoeten, die ich von dieser Stelle alle grüßen möchte und auch dich natürlich, TT

 Artname schrieb daraufhin am 08.10.19:
Gefällt mir sehr gut! - Erinnert mich etwas an ein Haiku. Und klingt musikalisch. Ich mag deinen Stil!

 GastIltis äußerte darauf am 08.10.19:
Hallo Tasso, die Grüße an den Dorfpoeten nehme ich stellvertretend gern entgegen. Die an mich auch. Zu dem Unterschied Tritt/Stoß kann ich mich aus verschiedenen Gründen nicht äußern, habe Sin mitgeteilt, dass ich eine Schmiedeausbildung hatte, muss hier aber den Hufschmied ausschließen. Auch gleich noch den Helm-, Kupfer- und Goldschmied. Aus Vorsicht. Ansonsten stoße ich mal imaginär rein prophylaktisch mit dir an. Man weiß ja nie. Herzlichen Dank und LG zurück von Gil.
Hallo Art, freut mich sehr. Ich werde auch künftig versuchen, meinen Stil täglich zu ändern. Kann aber nichts versprechen. Bis morgen. Danke und sei gegrüßt von Gil.

 LottaManguetti (08.10.19)
Kommt der Herbst so Knall auf Fall,
dichtet GIltis wie ein Schwall.

Geht der Herbst in die Annalen,
fällt nur Schnee. Und Fröste prahlen.

Merke, GIltis, wenn was fällt,
weicht nur Farbe aus der Welt.

Gebräunte Grüße
Lotta

 GastIltis ergänzte dazu am 08.10.19:
Ach Lottchen, schön, wieder ein paar Zeilen von dir zu lesen. Gebräunte. Klingt nach Fröhlichkeit ohne Stress. Hier hat sich der Stress gestaut. Wer wie ich eine melancholische Veranlagung hat, könnte verzweifeln. Und da ist er, der Schwall, ein Begriff aus meinem Beruf. Sunk und Schwall. Wasserkraftanlagen. Und da ist er auch schon, der Sprung zum Steuerbescheid. Was für ein Staat!
Alle Farben weichen. Danke und LG von Gil.
Sin (55)
(08.10.19)
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 GastIltis meinte dazu am 08.10.19:
Ja, mein Freund Rothaut, nun aber nicht loslassen. Aber bei dir als Stadtmensch bzw. -hero besteht die Gefahr ja nicht. Da kann man als Dorfpoet soviel staunen, wie man will. Man kommt ohnehin nicht nach. Es sei denn …
Aber das Unken ist umsonst. Danke und sei allerherzlichst gegrüßt von Gil.

 Didi.Costaire (08.10.19)
Gut, wenn Dorfpoeten auch 'n
Wörtchen ins Gedicht reinhauchen.

Mir jedenfalls hat's gefalln!

Herbstliche Grüße, Dirk

 GastIltis meinte dazu am 08.10.19:
Hallo Dirk, wie du den Zauber deiner Dichtkunst in zwei Zeilen zu packen vermagst, ist immer bewundernswert. Und herbst(herz)liche Grüße zu vereinen, kann ich nur plagiatierend wiederholen. Gelungen, meint Gil.

 plotzn (08.10.19)
Servus Gil,

würde man das letzte Wort der Überschrift und das des Gedichts zusammennehmen, wäre dein Gedicht alternativlos. Das ist es zum Glück nicht, aber ausnahmslos schön und eine bereichernde Alternative zu klassischen Herbstgedichten!

Liebe Grüße,
Stefan

 GastIltis meinte dazu am 08.10.19:
Hallo Stefan, wie du fast aus dem Leeren schöpfst, und doch noch etwas Sinnentstelltes zustande bringst, ist schon gekonnt. Jedenfalls so ähnlich! Wenn ich dich bloß imitieren könnte. Danke und sei gegrüßt von Gil.
Jo-W. (83)
(08.10.19)
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 GastIltis meinte dazu am 08.10.19:
Lieber Freund Jo, es stimmt. Ich mag sie auch. Sehr sogar. Und ich übe immer noch daran. Aber Ausnahmen müssen schon sein. Das hängt einfach von der Stimmung ab.
Vielen Dank und LG von Gil.
Al-Badri_Sigrun (61)
(08.10.19)
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 GastIltis meinte dazu am 08.10.19:
Liebe Sigrun, dein Schweben reißt mich noch einmal so richtig mit. Und wenn ich es nicht besser wüsste, manchmal ist das Loslassen besser als das Festhalten. Wenn mein Danke einem Umarmen gleichkäme, würde ich es damit versuchen. Herzlich Gil.

 AchterZwerg (09.10.19)
Das Tröstliche am herbstlichen Geschehen ist ja, dass Blätter nicht stürzen, sondern abwärts schweben. Manchmal sogar im leichten Aufwärtstrend.
Dies räumt ihnen und uns Zeit ein.

Ein sehr schönes Herbstgedicht, Gil. :)

Liebe Grüße
der8.

 GastIltis meinte dazu am 13.10.19:
Liebes Achtel, wenn ich es nicht wüsste, wäre ich immer wieder über mein eigenes Urteilsvermögen erstaunt. Bei diesem Gedicht hätte ich mir persönlich sicher keine vernünftige Note gegeben. Aber ich lag schon so oft daneben. Auch bei der holden Weiblichkeit. Achtung! Der Doppelsinn war nicht beabsichtigt. Manchmal kommt es eh ganz anders. Sei herzlich gegrüßt für deinen IA-Kommentar von Gil.

 millefiori (09.10.19)
Und ich lasse mich einfach fallen und freue mich über deine Herbstzeilen =)

Liebe Grüße
millefiori

 GastIltis meinte dazu am 13.10.19:
Hallo millefiori, wenn mich etwas mitreißt, dann ist es der Herbst. Vielleicht mit der Angst vor dem, was man nicht erwarten will oder kann. Oder doch nur in der Ungewissheit, was denn nach den Herbststürmen und danach kommen wird? Wer weiß es schon mit Zuversicht und Vertrauen. Du hast recht, man sollte sich fallen lassen und darauf freuen, was kommt. Danke und herzliche Grüße von Gil.

 sandfarben (09.10.19)
Ein nicht Alltägliches zum Herbst! Gefällt mir sehr gut, besonders und vor allem auch die letzten beiden Zeilen.
lg christa

 GastIltis meinte dazu am 13.10.19:
Danke Christa, es freut mich ganz besonders, von dir solch einen schönen Kommentar zu lesen. Mit dem „nicht Alltäglich“ hast du es gut formuliert. Aber was ist in der heutigen Zeit noch alltäglich? Vorgestern habe ich mit meinen kleinen Enkeln (m/w, erste und dritte Klasse) eine Rätselstunde zum Einschlafen durchgeführt. Ein Teil befasste sich mit Berufen. Den Beruf „Schmied“ haben beide nicht erraten, mehr noch, sie kannten ihn nicht. Gestern haben wir das erläutert, weil zwei Brüder meiner Frau genau diesen Beruf erlernt haben. Ein Dorf ohne Schmiede war unvorstellbar. Heute? Fehlanzeige. Du siehst den Wandel. Zum Guten, wer weiß …
Liebe Grüße von Gil.

 Walther (22.10.19)
Hi GiL, den lobeshymnen möchte ich mich einfach anschließen! lg W.

 GastIltis meinte dazu am 22.10.19:
Hallo Walther, du weißt, wie sehr ich dein Lob und die Empfehlung schätze. Vielen Dank und herzliche Grüße von Gil.

 Walther meinte dazu am 23.10.19:
Hi GiL,
bisher haben wir zusammen Walthers Anthologie nicht hingekommen, schaffen wir's bei diesem gedicht?
lg W.

 GastIltis meinte dazu am 23.10.19:
Danke Walther, ich werde alles dafür tun. LG von Gil.

 Walther meinte dazu am 24.10.19:
Hi GiL, keinverlag-mail ist unterwegs. lg W.

 BeBa (22.10.19)
Ich mag zwar den Herbst ganz besonders. Trotzdem mehr als nett, deine Alternative.


>>Ein Dorfpoet haucht noch ein: Eben!
>>Dann lässt er los.

Jawoll! Klasse ..

LG
BeBa

 GastIltis meinte dazu am 22.10.19:
Hallo BeBa, es freut mich, dass wir mit dem Herbst auf einer Linie liegen. Er hat eigentlich etwas, das man NICHT beschreiben kann. Und doch versuchen wir es. Danke und lass dich grüßen von Gil.

 EkkehartMittelberg (22.10.19)
Hallo Giltis, so kann man sich irren. Ich dachte, der Herbst sei ausgelutscht. Aber wenn ihn ein Poet besingt, offenbart er bisher verborgene Eigenschaften.
Beste Grüße
Ekki

 GastIltis meinte dazu am 22.10.19:
Ach Ekki, was wäre ein (Dorf-)Poet, der sich nicht ab und zu von seinen Stimmungen mitreißen ließe. Natürlich ist es schon erhebend, wenn ich die Kraniche oder Gänse in ihren Formationen über dem See, an dem wir so viele Herbststunden verbringen, ziehen sehe. Wer da keine Gänsehaut bekommt, dem ist nicht zu helfen. Man glaubt, dass die Zeit in ihre Bestandteile zerfallen könnte. Danke für die schönen Zeilen. Herzlich grüßt dich Gil.
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